Donnerstag, 31. Dezember 2009

Danke

...für die Beglückwunschungen. In den vorangegangenen Kommentaren sind so ein paar Fragen aufgeworfen worden, die ich, sobald es mein Alkoholpegel bzw. der nachlassende Kater es zulassen, in Form von Posts beantworten werde.
Hat mich echt gefreut, unter euch einige zu finden, die meine Freude offensichtlich teilen. Aber - und damit komm ich zur Einlösung des Versprechens, ein weiterer Post zum Thema Rock'n Roll - lest selbst, wie mir gewöhnlich zu besonderen Anlässen gratuliert wurde.

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Demian war, man mag es heute kaum noch glauben, auch einmal jung und obwohl unsterblich, hat er jedes Jahr so etwas wie Geburtstag. Das hindert ihn nicht, selbigen mit Arbeit zu füllen. So findet er sich, sagen wir einfach mal, es ist der 27. Jahrestag seines bewegenden Lebens, plötzlich von seinen Mannen umrundet, mit Ohrstöpseln und Augenbinde versehen, im Innenraum einer Grossraumhalle wieder. Die Stöpsel werden entfernt, worauf ein ziemlich schräger Chor aus etwa 120 Mann Bühnenpersonal ebenso schräg "Happy Birthday to you" intoniert.
Soweit, so schlecht. Als die Folter endlich vorbei ist und Demian sich wieder dem Tagesgeschäft widmen will, ertönen von der Bühne - es ist mittlerweile Proben-Zeit - ziemlich bekannte Klänge. Als ob es nicht genug wäre, jemandem Treppenlift-Vertreter ins Haus zu schicken, fängt der Herr Mai an (hätt jetzt beinah:"Und der Flötenschlumpf fängt an..." geschrieben, hab aber, ob der zu erwartenden Konfusionen drauf verzichtet), kurz drauf löst ihn der Herr Quecksilber ab, gesanglich gesehen, und der Rest der königlichen Truppe hat derweil auch die Arbeit aufgenommen.
Fragen die mich doch ernsthaft, wer denn ewig leben möchte.
Na, ich z.B.
Demian MacLeod.
Es kann nur einen geben.
Wär ja auch ziemlich langweilig, wenn jeder hier solche Erlebnisse schreiben würde.
Oder?

Montag, 28. Dezember 2009

Guess and win

Silberblut hat mich auf eine geradezu grandiose, um nicht zu sagen geniale Idee gebracht. Unter meinen Lesern befinden sich ja einige Koryphäen des internationalen Rätselentschlüsseltums und Silberblut (durch die zweimalige Nennung entfällt das lästige Verlinken) schlug vor, ich sollte doch mal mein Rock'n Roll-Manuskript verlosen. Nun, soweit will ich dann doch nicht gehen, jedoch verspreche ich demjenigen (oder derjenigen - habt euch nicht so, olle Emanzen), der mir sagen kann, was Trulla wohl gemeint haben könnte, ein weiteres Kapitel -exklusiv und nur hier- der seltsamen Abenteuer des seltsamen Herrn Demian mit der seltsamen Welt des Show-Biz.
Um Fehlinterpretationen schon im Vorfeld zu eliminieren, schildere ich kurz mal die Ausgangssituation:
Es ist der Abend des 28.12.2009. Bei 16 Grad Aussentemperatur und bewölktem Himmel hat Demian es sich daheim auf dem Sofa gemütlich gemacht und harrt der Dinge, die da kommen sollen. In der Küche werkelt Trulla vor sich hin. Demian ist auf alles gefasst, hat er doch erstens sein Weihnachtsgeschenk noch nicht erhalten -einige ominöse Andeutungen, die in irgendeiner Form etwas mit katalanischem Essen zu tun hatten, sind in den letzten Tagen gefallen- und zweitens ist der 28. Dezember in Spanien so etwas wie in Deutschland der 1. April, sprich: wenn man nicht aufpasst, wird man schnell das Opfer merkwürdiger Scherze oder Streiche. Demian macht solchen Unsinn ja nicht mit, das hebt er sich für die restlichen 364 Tage des Jahres auf.
Um 19:07 Ortszeit macht Trulla die erschütternde Mitteilung, dass der Braten völlig verkohlt sei und man nun aushäusig essen müsste, wolle man nicht den gemeinen Hungertod sterben.
Soweit die gute Nachricht.
Um 19:57 (natürlich auch Ortszeit, was denn sonst?) finden sich ein leicht genervter, weil halb verhungerter Demian und eine sichtlich strahlende Trulla in einem Nobel-Restaurant ein, für das man ,das weiss Demian nur zu genau, mindestens
3 Wochen vorher reservieren muss. Ist 'ne Falle, denkt er noch so vor sich hin, wahrscheinlich warten da die 7 Brüder, 13 Vettern und was es sonst noch so an lauffähigen männlichen Vertretern der trullaischen Sippe gibt, um ihm ein Heiratsversprechen abzupressen. Demian rutscht unruhig auf seinem Sitz hin und her, beschwert sich beim Ober, dass keine Ketchup-Flaschen auf den Tischen stehen, der Korken nach Wein schmeckt und es ihm überhaupt ganz komisch zumute sei.
"Nun", erhebt Trulla ihr zartes Stimmlein, "möchtest du dein Geschenk vor oder nach dem Essen haben?"
"Äh, ich dachte, das Essen sei das Geschenk."
"Nunja, das auch. Und das hier." Spricht's und zaubert ein eher ziemlich kleines, bunt eingepacktes Etwas aus dem Täschchen."
Und jetzt kommt ihr ins Spiel: Was um Gottes Willen soll das bedeuten - ein Paar Filzpantoffeln und ein verfärbter Teststreifen?

Kleiner Tipp: Sie leidet nicht an Diabetes, wie ich im ersten Moment vermutete und die Pantoffeln sollen demnach nicht bedeuten, dass ich zukünftig öfter daheim sein soll, um mich um sie zu kümmern. Hat mir das, glaub ich, auch ziemlich übel genommen, dass ich das von ihr georderte Schokoladen-Mousse fürsorglich, wie ich nunmal bin, gleich abbestellt habe...

Samstag, 26. Dezember 2009

Demian on Tour

Ich weiss, ihr seid alle einsam, keiner spielt mit euch und die Nachbarn wechseln die Strassenseite, wenn sie euch erblicken. Aber dafür gibt's ja Blogs. Man kann sich stundenlang langweilen, ohne dafür teure Kino-Eintrittskarten zu kaufen oder gar zu heiraten.
Mist, wie krieg ich jetzt die Kurve zu dem, was ich eigentlich sagen wollte?
Ahja, laut der unheimlich toll funktionierenden Google-Analytics-Funktion-Dingensbummens hier gibt es jemanden, der quasi hier bei mir im Blog wohnt: Und das ist niemand Geringerer als MEM. Daher habe ich mich entschlossen -eigentlich wollte ich ein Sofa für sie hier einbauen- ihr ein besonderes Geschenk zu machen - nämlich einen Herzinfarkt.
Achtung, aufgemerkt, es folgt die wie immer leicht verschlüsselte Enthüllung, mit wem Demian dereinst die Welt bereist und erobert hat.
Ein kleines Rätsel muss schon sein, da bin ich ja eisern.
Also Mem, welches Sternzeichen ist (hat? Wie sagt man da?) Demian?

Freitag, 25. Dezember 2009

Eine Muh, eine Mäh...und ein Tüt-Tüt

Kinder sind etwas Wunderbares. Sie sind süss, gelehrig und folgsam. Und wenn sie das nicht mehr sind, gibt man sie ihren Eltern einfach zurück. Auch ich habe mir kurzfristig eins ausgeliehen, musste Trulla doch ein wenig an der hübschen Nase herum geführt werden. Gott sei Dank gibts unter meinen Mitarbeitern Eltern, wobei ich mich zwar frage, wie die sich das bei ihren Hungerlöhnen leisten können, aber das soll nicht das Thema sein. Jedenfalls nicht heute, das werde ich nach den Feiertagen mal heraus zu finden versuchen. Da sehe ich Einsparungspotential.
Nicht gespart wurde hingegen bei der Korruption jener Göre. Ein Teddybär wechselte unauffällig den Besitzer und schon macht das Balg, was man so im Sinne hat, nämlich in diesem Falle ein Weihnachtsgedicht aufzusagen und Trulla ein Paket zu überreichen, welches die auch gleich freudig erregt aufriss.
"Boah, ein Mülleimer, der ist aber...hm...schön."
"Musstu ma reingucken, Tante"
"Ui, ein Spielzeugauto, schön, sehr schön, bist ein Schatz. Danke."
Kleinkind flüstert Demian zu: " Sachma, is die immer so blöd?"
Demian (laut): "Nö, nur meistens."
Und während alle Welt aufs Groschenfallen wartet -ist das Modell doch ein schwarzer Seat Ibiza- erscheint in der Rezeption, dem Schauplatz unseres kleinen Dramas, ein Mensch, der behauptet, Probleme beim Starten seines Autos zu haben.
"Hm, zeigen Sie mir doch mal den Schlüssel."
Der so Angesprochene tut, wie ihm geheissen und zaubert einen Autoschlüssel samt Anhänger, auf dem "José Antonio" steht, hervor.
"Der kann ja auch nicht funktionieren, probieren Sie doch den hier mal", spricht Demian und legt nunmehr seinen auf den Tisch, ebenfalls mit Namensanhänger versehen. Darauf leuchtet neonpink: "Trulla". Deren Körper bildet ein einziges Fragezeichen und bevor's das Kind tun kann, fragt Demian mal vorsichtig, ob ihr nicht eventuell so langsam mal ein Licht aufginge. Just in dem Moment setzt das Geschrei ein, wobei sie noch nicht mal weiss, um welches Auto es sich handelt.
Dann fährt er vor.

Sie schläft jetzt. Die Beruhigungsspritze hat gewirkt...
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Wünsch Euch allen frohe Weihnachten!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Ich wollte nie erwachsen sein...

Die Schneeflocken, gross wie Fünfmarkstücke, fielen schier endlos aus den riesigen grauen Wolken und Jörg fragte sich, wieviel Schnee wohl in der Nacht gefallen sein mochte. Ein halber Meter? Vielleicht sogar ein ganzer? Die Autos jedenfalls waren nur noch als weisse, hügelige Skulpturen wahr zu nehmen. Er musste sich beeilen, denn sonst war Hans wieder schneller und hatte die Einfahrt schon vom Schnee geräumt.
Schnell noch den Schneeanzug übergestreift, Handschuhe an und 'ne Mütze übergestülpt - und dann nichts wie raus. Hans war ein alter Mann, 80 oder so, aber er ging noch jeden Tag in seine Fahrradwerkstatt mit dem kleinen Laden und werkelte vor sich hin. Wenn die Eltern mahnend den Zeigefinger hoben und sagten, das hiesse Herr Blöchinger und nicht Hans, dann zwinkerte er ihm zu und meinte: "A geh, passt scho." Jörg hatte Glück. Heute war der Hans zum Arzt in den Nachbarort gegangen, weil's ihn im Rücken zwickte. So nahm er sich die grosse Schaufel und befreite die ganze Einfahrt von den Schneemassen. Die Kälte machte ihm nichts aus, wusste er doch, dass ihn nach vollbrachter Arbeit eine leckere Tasse Kakao erwartete, von Hans' Tochter, der Pensionswirtin, zubereitet und dampfend heiss serviert. Nach der kleinen Stärkung gings hoch zu den Eltern, die man ruhig, auch wenn sie Urlaub hatten, schon um die Zeit wecken konnte.
Nach dem Frühstück mit frischen Semmeln von einem echten Bäcker, so einem, der noch den Teig anrührt und die Brötchen formt und nicht vorgefertigte, eingeschweisste aufbackt, gings zum Skifahren. Jörg liebte das Skifahren und das Drumherum. Oft stellte er sich zu einem Erwachsenen an den Lift und fachsimpelte ein bisschen übers Material oder das Wachs, was denn wohl bei dieser oder jener Schneebeschaffenheit zu verwenden sei.
Am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung hereinbrach, gings zurück in die Pension. Die nassen Klamotten auf die Heizung, den durchgefrorenen Körper in die Badewanne.
Dann hiess es, sich fein zu machen, denn heute war ja Heiligabend und man wollte doch essen gehen. Nicht in die Dorfgaststätte, wie an den übrigen Tagen, sondern in die nahegelegene Stadt. 3 Kilometer durch meterhohen Schnee, weil er ja natürlich nicht auf der geräumten Strasse gehen wollte, so wie die Eltern das taten, wo sie jedoch ein gutes Ziel für Schneeballwürfe abgaben. Mutter grämte sich ob der guten Kleidung, die selbstverständlich völlig eingefroren war. Aber man liess die Kinder, Jörg und seine zwei Brüder, gewähren. In der Gaststätte dann musste man schon einen Platz nahe dem Ofen ergattern, so nass und durchgefroren, wie man war.
Gern hätte der Vater das Essen in Ruhe geniessen wollen, doch die Jungs waren viel zu aufgeregt und drängten zum baldigen Aufbruch, wussten sie doch, dass sie in der Pension die Geschenke erwarteten. Also schnellstmöglich wieder zurück, diesmal auf der Strasse -man wollte ja schliesslich keine wertvolle Zeit mit Klamottenwechsel verlieren- und dann stand man unterm hell erleuchteten Tannenbaum, sang schnell ein paar Weihnachtslieder, bis die Eltern endlich den Startschuss gaben. Und dann flogen sie nur so, die Geschenkpapier- und Schleifchenfetzen. Was mochte wohl in dem riesigen Paket drin sein, auf dem in Schönschrift, Mutter's Werk, "JÖRG" prangte?
Skier und Stöcke. Jawoll. Der Wunschzettel war angekommen. Und da, in dem kleinen? Skistiefel. Und das dreimal. Für jedes Kind eine Garnitur. Schnell angezogen und montiert...und dann wird die Einfahrt runtergerutscht, während sich die Eltern mehr oder weniger an Selbstgebasteltem oder-gemaltem erfreuen.
Danach sitzt man noch eine Weile zusammen, lauscht Weihnachtsliedern und spielt zusammen ein Spiel, bevor die Jungs die Müdigkeit überkommt und einer nach dem anderen ins Bett getragen werden muss. Jörg träumt in dieser Nacht davon, ein berühmter Skirennläufer zu werden und wenn er mal gross sein wird und eigene Kinder hat, dann will er ihnen solche Weihnachtsfeste bereiten.
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Und wenn mir jetzt wieder Emo-Gene unterstellt werden: Ja, und ich bin stolz drauf. Jedenfalls heute.
Seht die Geschichte als eine Hommage an meine Eltern, an meine doch alles in allem recht unbeschwerte Kindheit, aus der solche Tage herausragen.
Das ist etwas, für das ich unglaublich dankbar bin und wenn wir, Trulla und ich, uns in diesen Tagen überlegt haben, wie wir jemandem, der nicht dieses Glück hat, eine kleine Freude bereiten können, uns heute hingesetzt haben und gegenseitig gefragt haben, was unsere schönsten Kindheits- und Weihnachtserinnerungen sind, dann kommt sowas dabei raus.
Danke Mama, danke Papa.
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Ich glaub, ich mach Trulla gleich ein Kind ;)

Montag, 21. Dezember 2009

BROKEN ENGLISH

Spricht man von exotischen Ländern und deren noch exotischeren Einwohnern, kommt man nicht umhin, die Schweiz zu erwähnen. Neben Uhren, Schokolade und einigen recht passablen Skifahrern und -springern hat dieses Land, so wir es denn als solches bezeichnen mögen, ist es doch in Wirklichkeit nur eine Ansammlung von Stämmen, die man in der zivilisierten Welt nicht haben wollte und die sich daraufhin in die - da mach ich gerne Zugeständnisse - imposante Bergwelt verkrochen haben, einen bemerkenswerten Vertreter der regionalen Volksmusik hervor gebracht. Weil aber keiner die Schweizer versteht, singt der Bub englisch, jedenfalls glaubt er, was er da über die Lippen bringt, sei es.
Von Beruf ist er wohl Plattenaufleger, das kürzt er jedoch ab. Auf englisch, was sonst. Was danach folgt, bezeichnet in Spanien einen eher unterdurchschnittlich intelligenten Menschen. Das will ich ihm hier nicht unterstellen, allerdings hab ich mal meinen rechten Fuss bei ihm untergestellt, genauer gesagt unter einen seiner Lampenwagen. Das ist so ein Stahlgebilde, in dem man Light-Bars aufbewahrt. Voll bestückt wiegt so ein Teil gut und gerne einige Zentner und weil das keiner wuppen kann, ist das Teil berädert, an jeder Ecke eins. Der Helvete ansich hats jetzt aber nicht so mit den geometrischen Formen, so produziert er ja auch dreieckige Schokolade. Ums kurz zu machen: Das Ding hatte nur drei Räder und in einer Verkettung unglücklicher Umstände und unglaublicher Blödheit des den Wagen Schiebenden, geriet mein Fuss unter die Ecke mit ohne Rad.
Ich bat ihn höflich, jedoch bestimmt, um nicht zu sagen überlaut, es zu entfernen, was ihm beim ersten Anlauf nicht so recht gelingen mochte. In meinem Bemühen, nicht zu kleinlich zu sein, gab ich ihm grosszügig eine zweite Chance, die er leider auch versemmelte. Das Ganze wurde zu dem Zeitpunkt doch ein wenig schmerzhaft und ich liess mich zu der Ankündigung hinreissen, den Wagen mitsamt Schieber dem Artisten demnächst rektal einzuführen. Allerdings war ich mir nicht so ganz sicher, ob ihm das vielleicht gefallen hätte und so bat ich zwei meiner Männer, mich aus dieser überaus misslichen Lage zu erlösen.
"Ui, das sieht nicht gut aus", sprach einer von ihnen, als er mich von Schuh und Socke befreit hatte," da solltest du eventuell 5 Minuten Auszeit nehmen."
Es sind diese kleinen Sternchen, die bei mir bei solchen Gelegenheiten immer wieder höchstes Entzücken auslösen, diese kleinen weiss aufblinkenden, bevor sie sich im Dunkeln des Augeninneren im Nichts auflösen.
Der Fuss war übrigens dreifach gebrochen, wie der zufällig anwesende Leibarzt einer englischen Tanzmaus eine Woche später diagnostizierte. In seinen medizinisch geschulten Augen sei ein Gips angebracht.
Hm, naja, ok, wenn's denn sein muss.

Ps: So ein Gips erschwert das Klettern ungemein.

Samstag, 19. Dezember 2009

Silent night, holy night

Achtung: Der folgende Film ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Monaten geeignet.
Er strotzt nur so vor Gewalt, gewaltverherrlichenden Statements, Sex und sonstigen Schweinereien. Also, sperrt eure Gören in den Keller oder Schuppen. Ah, ich merk grad, ist ja Wochenende, da macht ihr das ja eh.
Film ab:
Zur guten deutschen Firmentradition gehört eine Weihnachtsfeier. Da lässt sich auch ein Demian nicht lumpen und haut das hart verdiente Geld nur so raus, dass es eine Freude ist. Er hat mittlerweile die Dreissig überschritten und ist, dem Alter angemessen, ein wenig ruhiger und ausgeglichener. Die wilden Jahre mit übermässigem Alkohol- und Drogenkonsum scheinen passé, was ihn jedoch nicht davon abhält, seine Firmenweihnachtsfeier im Juli zu veranstalten. Bei strahlendem Sonnenschein soll's hinaus gehen auf die hohe See, wo man sich, so der Plan, zollfrei besaufen und nikotinierte Zauberstäbchen erwerben kann. Soweit der Plan.
Nun, man hat ein schönes Arrangement mit einem örtlichen Butterfahrtenbetreiber erzielt und will dieses in die Tat umsetzen. Dazu trifft sich die Kerntruppe, bestehend aus 15 Männern, bei Demian daheim, wo man - Demian hat eine Haushälterin, die ernsthaft überlegt, für die benötigte Menge an Hackfleisch eine Kuh zu schlachten - Spaghetti Bolognese vertilgt. Eine gute Basis muss schliesslich sein. Derweil wird schon mal die ein oder andere Flasche Jack Daniels in Angriff genommen.
Nach etwa einer Stunde ist man pappensatt und lattenstramm, was für den weiteren Ablauf dieses denkwürdigen Tages nicht unerheblich sein wird. Gemeinsam wankt man, zünftig mit roten Zipfelmützen austaffiert und fröhlich Weihnachslieder intonierend, zum lokalen Busbahnhof, wo eine von aufgebrachten Anliegern alarmierte Polizeistreife die wilde Horde in Empfang nimmt. Trotz erheblicher Artikulationsschwierigkeiten gelingt es Demian, die grünen Männchen von der Harmlosigkeit sowohl der Truppe als solcher, als auch deren Auftreten zu überzeugen.
So darf man den Bus besteigen. Ab hier wird die Geschichte etwas verworren, setzt sie sich doch aus einzelnen, von den Beteiligten mühevoll rekonstruierten und memorierten Fragmenten zusammen. Letztendlich wird man sich einig, folgende Version als die einzig wahre gelten zu lassen:
Der Busfahrer wird nach etwa 5km als völlig unfähig seines Postens enthoben und durch einen überaus versierten Gabelstaplerfahrer -immerhin Gasstapler- ersetzt. Durch diese Massnahme erreicht man das angepeilte Ziel in knapp 30 Minuten, was sonst etwa 75 dauert. Den Magen und die Nerven des ursprünglichen Chauffeurs beruhigt man mit mitgeführten Alkoholika, seinen Körper hat man sicherheitshalber fixiert, da er mit Ausstieg und Meldung bei seinem Chef droht.
Endlich steht man vor dem Schiff, eine niedere Charge verwehrt jedoch den Zutritt, worauf Demian schon wieder reden muss, diesmal mit dem Kapitän, doch auch jener bleibt hart und mit Hinweis auf den unsachgemässen Alkoholgebrauch weigert er sich, die Truppe aufs Schiff zu lassen.
Hm, was nun? Einige wollen Schiffe versenken spielen, müssen jedoch leider feststellen, dass Schiffe aus Stahl kein Ventil zum Luftrauslassen haben und geben auf. Irgendwer kennt sich in dem Kaff aus und verweist auf eine Gastwirtschaft, wo man bestimmt willkommen sein wird. Auf dem Weg dorthin müssen einige mal und begeben sich in einen Vorgarten, was dem Besitzer nicht zu gefallen scheint und schon wieder sieht man sich der Staatsgewalt gegenüber, die, nichts als Unsinn im Kopp, die Jungs, die Schlagstöcke zücken und zum Einsatz bringen. Das ist fürwahr keine gute Idee, sind Demian's Jungs doch allesamt als eher etwas kräftiger zu bezeichnen und scheuen sich auch nicht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. So sieht man beispielsweise den Head-Rigger sich mit 4 Grünen vergnügen, dabei "War is over" singend. Irgendwie gelingt es einem Staatsbeamten leider, Verstärkung anzuforden und so sehen sich Demian's Jungs plötzlich mindestens einer Hundertschaft gegenüber, deren Aussergefechtsetzung ob des Alkoholspiegels als unmöglich beschieden wird und so zückt man die weisse Fahne.
Am nächsten Morgen wacht man in gefliesten Räumlichkeiten auf, droht dem anwesenden Personal mit Anwälten und/oder einer Extra Tracht Prügel, worauf man in die Freiheit entlassen wird.
Kurz drauf trudelt bei jedem der Beteiligten ein Strafbefehl und eine Zahlungsaufforderung für die Übernachtung in der Ausnüchterungszelle ein, was, es sei nur nebenbei bemerkt, ungefähr dem Preis einer Nacht in einem 5 Sterne-Hotel entspricht. Die Strafbefehle fallen etwas höher aus. Demian bezahlt den ganzen Rotz, schwört sich jedoch, ab sofort die Weihnachtsfeier im Dezember stattfinden zu lassen.
Dabei ist er geblieben.

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Scheisse, jetzt hab ich das mit dem angekündigten Sex vergessen. Naja, dann erzäl ich euch halt demnächst mal, wie wir in einen norditalienischen Puff eingefallen sind.
Bleibt gespannt.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Zwei Spuren im Schnee...

führn herab aus steiler Höh
die eine Spur ist meine
und die Schleifspur
das ist deine.

Ja, ich gebe zu, wir waren wieder Skifahren. Nur weil eine nicht kochen kann, heisst das ja noch lange nicht, dass sie zu blöd zum Skifahren sein muss. Folglich gab's eigenes Equipment für die Probandin.
Skisportfachverkäufer sind ja ultrahippe, ebenso coole, junge Naturburschen, denen es meistens nur an einem mangelt: an Skihaserln. Erwisch ich den doch, wie er meiner - ich betone: meiner- Trulla am Oberschenkel rumtätschelt.
Jungs, was glaubt ihr eigentlich, warum ich mir so 'nen Körper zugelegt und gepflegt habe? Ich mach dass doch nicht, weil's gesünder ist oder weil die Mädels darauf abfahren. Nein, das tue ich zur Abschreckung. Damit solche Spacken wie ihr euch von meiner Trulla fern haltet. Oder euch überhaupt fern haltet. Am besten gar nicht erst in die Öffentlichkeit tretet.
Es ist übrigens ganz witzig zu sehen, wie so 'ne Tennisballpyramide in sich zusammenstürzt, wenn man unten 'nen Ball rauszieht.

Kann ja nicht immer Leute verhaun.

Samstag, 12. Dezember 2009

Nackich vor der Himmelstür

Nicht vielen Bands oder Einzelkämpfern war's vergönnt, von Demian geradezu vergöttert zu werden, und zwar so sehr, dass er alle Ethik des Geschäfts, die Künstler nicht mit Autogramm- oder gar Erinnerungsfotowünschen zu behelligen, vergisst und sich auf den Weg zur Garderobe macht, wo ihn die Herren Waffen und Blümschen zwar nicht gerade begeistert, obschon relativ erstaunt erwarten.
Man teilt, es sei erklärend hinzugefügt, nicht nur den Musik-, sondern auch den Getränkegeschmack, hat also ein festes Fundament für eine tiefe, sich anbahnende Freundschaft. Und doch steht Demian vor der Himmelstür und muss sich ein wenig innerlich fassen, bevor er zart, jedoch bestimmt selbiger ein Tock-Tock entlockt.
Aus dem Raum dringen aufgeregte Stimmen, vom Herrn Blümschen ist ein "Mach auf, sind bestimmt die Chicks" zu vernehmen.
Ehrfürchtig betritt Demian die gesegneten Räumlichkeiten und schaut - in etwas zu länglich geratene Gesichter, denn was das weibliche Erscheinungsbild betrifft, kann er grad mal mit hüftlangen Haaren aufwarten.
"Hm ja, die hier hat besonders geile Möpse...Körbchen 120 A, würd ich mal schätzen". Es ist der Herr mit den zwei Z im Namen, dem dieses leicht enttäuschte, wenngleich doch recht zutreffende Statement entfleucht, bevor er Demian 'ne Pulle Lebenselixier zum Trunke reicht, welche jener nur allzugern entgegennimmt, sich daran labt, seinen Wunsch vorträgt und sich zu den Herren aufs Sofa begibt, um die Ankunft der Hasen nicht zu verpassen, bevor er sich wieder der Routine widmet, mit Autogramm, Foto und dem brennenden Gefühl im Herzen, dass soeben ein Traum, ein versteckt gehegter, in Erfüllung gegangen ist.

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Und wenn ich dereinst meinen Weg in die Hölle antreten werde, so wird's mir nix ausmachen, kann ich doch ruhigen Gewissens behaupten, bereits an die Himmelstür geklopft zu haben und im Gegensatz zur allegorischen wurde ich dort freundlich empfangen. Naja, zumindest nicht abgewiesen.

Freitag, 11. Dezember 2009

Die Nacht der lebenden Leichen

Am siebten Wochentag, dem schwarzen, an dem der Gläubige ruhen soll, trug es sich zu, dass Demian eine wahrhaft tragende Rolle im Musikzirkus zuteil wurde, da ein Leadsänger, die Bezeichnung wohl nicht mehr ganz verdienend, nicht mehr in der Lage war, die etwa 50 Meter von der Garderobe über den Catwalk zum Ort des weiteren Geschehens, gemeinhin auch als Bühne bezeichnet, zurück zu legen.
Einstmals strahlender Vorreiter einer ganzen Musikrichtung, so gab sein damaliges Auftreten, wir reden vom letzten Ruhetag des Jahrtausends, wie die Tournee recht grosskotzig betitelt wurde, doch Anlass zur Sorge. Ich will's mal so sagen: Wollte man beispielsweise seinen Kindern die verheerende Wirkung von zu ausgiebigem und langwierigem Drogen- und Alkoholkonsum vor Augen führen, wäre es ratsam gewesen, ein Ticket für die Show zu kaufen.
Und dabei fing alles so schön an - wieder einmal war es gelungen, frühzeitig den Aufbau zu beenden, man sitzt zusammen, versucht ein wenig vom Hauch der Legende zu erhaschen, die Aura einzufangen, zu konservieren und archivieren, um dereinst seinen Kindern, Enkeln oder Bloglesern selbige Eindrücke wahrheitsgetreu wiedergeben zu können, da klopft es am Tore. Man gewährt dem Fremdling Einlass und lässt ihn sein Begehr vortragen: Nun, der Herr, der einstmals lebendigen Hühnern auf der Bühne die Köpflein abbiss, sähe sich leider ausser Stande, seinem aufgeschwämmten Körper die nötige Energie abzufordern, um sich zum Ort des Geschehens zu bewegen, teilt uns ein Tourmanager mit und wie wir diesem Problem abzuhelfen gedenken.
AOK-Chopper wird als unwürdig abgelehnt, abseilen als zu gefährlich. Da plötzlich, aus den Niederungen des Raumes, kommt der Geistesblitz: Ein Sarg muss her. Man hat noch etwa anderthalb Stunden bis Anpfiff, leider stellt sich schon nach den ersten Anrufen heraus, dass es quasi unmöglich ist,abends um 9 'nen Sarg zu kaufen.
Aber man hat ja Werkzeug und Holz lässt sich auftreiben. Noch ein bisschen schwarze Farbe, fertig ist die Vampirsbehausung.
Und in der wird er on stage gebracht, standesgemäss von vier Herren in schwarz, von denen einer gemeinhin Demian genannt wird und sich die Chance nicht entgehen lässt, eine Legende zu Grabe zu tragen, womit ihr eure metaphorischen Gedanken zu Verknüpfungen auffordern dürft.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

LAW AND ORDER

"Angeklagter, haben Sie noch irgendwas zu sagen, bevor die Jury zu ihrem Urteil gelangt?"
"Ja also, das war nämlich so: Ich wollt doch nur...konnte doch nicht ahnen...und wie ich da so jongliere...kurz mal abgelenkt und...klirr."
"Sie sind sich schon bewusst, dass das ein Erbstück war? So 'ne Schüssel kriegt man heut gar nicht mehr."
"Ja aber ich wollt's doch nicht, werd's auch bestimmt nicht wieder tun. Bitte, Euer Ehren, geben Sie mir noch 'ne Chance."
"Nun, wenn die Geschworenen damit einverstanden sind, werd ich's diesmal bei einer Verwarnung belassen. Aber das nächste Mal gibt's lebenslänglich. Seien Sie sich dessen bewusst. Nun, stimmen die Geschworenen dem zu?"

Wie gut, dass ich damals den Wackel-Dackel gekauft habe. Lebenslänglich mit der Richterin - na, ich weiss nicht. Andererseits - so lang ist das ja auch nicht mehr...

Montag, 7. Dezember 2009

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft...

Kann mir mal einer sagen, wo ich bis Weihnachten 'nen Geschenkkarton und Schleifen in der Grösse herkrieg?

Sonntag, 6. Dezember 2009

Schiiiiifoarn

Merke: Ein weisser Skianzug mit einem roten Kreuz darauf sieht unheimlich scheisse aus, verkürzt jedoch die Wartezeit am Lift ungemein.
Früher war alles irgendwie besser - hat dir einer von diesen Lackeln im Designer-Anzug, einem Michelin-Männchen nicht unähnlich, teuerstes Material unter, an und oberhalb der Füsse, die Vorfahrt genommen, haste seine Skier genommen, geschreddert und in den Ofen der Almhütte geschmissen. Kannste heut nicht mehr machen. Fiberglas stinkt, wenn man's verbrennt - ausserdem kennen die hier keine Almhütten, folglich war ich etwas enttäuscht von den vergangenenen zwei Tagen, da konnten auch Trulla's Stürze nichts dran ändern. Tapfer stand sie immer wieder auf, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus "Was findet der bloss an dieser dämlichen Sportart" und "Ha, dem zeig ich's", damit ich sie nach etwa 20 Metern aus irgend einem Gebüsch zerren durfte, das dummerweise als Pistenbegrenzung fungierte.
Das war spassig, machen wir jetzt öfter, so bis März etwa.
Ich glaube, Trulla hofft insgeheim, dass ich mir vorher, möglichst bald, ein Bein oder sowas breche. Mir doch wurscht, gibt ja schliesslich Monoski.
Ahhhh, ich höre ihn schon: der Berg ruft. Und zwar mich. Uns.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Ehrlich währt am längsten?

"Schau mal, Demian, hab ich mir heut gekauft. Und das Tollste: das is' Grösse 34...und passt wie angegossen."
"Trulla...Hase...Spatzl, das is' Stretch, da würd sogar Moby Dick reinpassen!"
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Wenn ich das richtig verstanden habe, darf ich mir für die nächsten etwa 2 Wochen 'ne
andere Sexualpartnerin suchen...eventuell ergibt sich aber auch die Möglichkeit, sie um- und gnädig zu stimmen, indem ich ihr diese kleine Anekdote erzähle:
Er ist dem geizigsten Volk der Welt zugehörig und doch nicht Braveheart, der Besen, mit dem ich den Balkon fege(n lasse), hat die gleiche Frisur und in seinem ersten grossen Hit gibt er sich als Sportsmann zu erkennen, wobei nicht klar gesagt wird, ob es sich dabei um Wasser- oder Flugsport handelt.
Vor einiger Zeit nun begab es sich, dass dieser mittlerweile doch schon etwas ältere Herr eine Tournee verrichtete, die ihn mit Demian zusammenführte, wobei es sogar zu wenn auch zugegebenermassen recht kurzem Körperkontakt zwischen den beiden kam, weil nämlich Demian's Crew so dermassen schnell das Set aufgebaut hatte, dass Zeit für eine kleine Runde des deutschen Volkssports Nr.1 blieb. Und wie sie sich so den Ball zukickten, Demian und seine Mannen, kam der oben Erwähnte mit seinen Mannen dazu und schnell wurde ein Match ausgemacht: Road- mitsamt Stachelschweinchen gegen Local-Crew. Demian ist jetzt nicht so der Filigrantechniker, das macht er jedoch durch für seine Körperverhältnisse geradezu übermenschliche Schnelligkeit wett. So fällt es ihm auch nicht schwer, fast aus der gegnerischen Hälfte heraus den aufs Tor zueilenden Barden mit einer sauberen Blutgrätsche von den dürren Beinchen zu holen.
Und wie er so durch die Luft segelte, da kratzten sich einige am Kinn und dachten: Hm, da war doch mal was,so ein Lied, glaub ich.
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Und wenn ihr das nicht gefällt, erzähl ich ihr, wie ich O.O. auf die Bühne tragen musste, aber das ist, man ahnt es schon, 'ne ganz andere Geschichte.

Sonntag, 29. November 2009

RING FREI

Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass meine pazifistische Grundhaltung bisweilen bis an ihre Grenzen ausgereizt wird. Während Jefe glaubt, meine neu und extra für mich geschaffene Position ohne meine Zustimmung definieren zu können, musste ihm von relativ neutraler Seite -Luisa ist ein Schatz...bisweilen- erstmal gesteckt werden, wie man Demian so richtig auf die Palme bringen kann, von wo aus er gelegentlich schon mal mit Kokosnüssen oder auch Bowlingkugeln wirft. In solchen Fällen nützt es nichts, aber auch rein gar nichts, 'ne halbe Stunde später telefonisch den Reumütigen zu spielen. Da muss man sich halt mit den Dienstboten abgeben. Selbst schuld. Normalerweise hätt ich ihm eine gelangt, allerdings befürchte ich, das könnte sich schlecht auf seine Zahlungsmoral auswirken. Okay, man kann nicht einfach Leute verhauen. Auf der Strasse auch nicht.
Also begab ich mich heut mittäglich ins lokale Gym, suchte mir eine Boxbirne in geografischer Nähe zu einer Gruppe Halbstarker und begann selbige - in diesem Fall ist die Birne gemeint- extrem unprofessionell zu bearbeiten, was nach kurzer Zeit die Aufmerksamkeit wie gewünscht auf sich zog.
Halbstarker 1: "Hey alter Mann, du machst das völlig falsch."
Halbstarker 2: "Willste, dass wir dir das mal zeigen?"
Na und wie ich wollte. Liess mir also von zwei etwa Zwanzigjährigen, recht ordentlich muskulär bestückten Schwachmaten, die die ältesten Tricks der Welt, wie man ordentlich geleimt wird, nicht kannten, eine kurze, wenngleich völlig desolate, weil unprofessionelle Boxlektion erteilen, bis ich zu meinem eigentlichen Anliegen kam, dass nämlich das Prügeln auf einen toten Gegenstand recht langweilig sei und ob nicht einer von ihnen -dabei schielte ich auf den etwas grösseren der beiden, ich mag keine kleinen Menschen verhaun- Lust hätte, ein wenig zu sparren.
Nach dem dritten Niederschlag innerhalb geschätzter 2 Minuten hatte ich scheinbar seinen Lernwillen getroffen, folgte er doch brav meinen Anweisungen, seine schwache linke Seite etwas mehr zu decken, worauf ich ihm in die rechte Niere schlug. Er tat das selbe, will heissen: er schlug auch, nämlich hart auf den Ringboden, zuerst mitsamt seinem ganzen Körper, kurz drauf mit der Hand, zum Zeichen der Aufgabe. Wäre ich nicht so ein überaus fairer Sportsmann, hätt ich ihm in jenem Moment mitteilen müssen, dass dies nicht zur ausgeübten Sportart gehört und somit ungültig sei, aber da mir schon wesentlich besser war ums Gemüt, liess ich's gnädig gelten.
"Und jetzt du?" (zu Halbstarker 2)
"Oooch nöö, lass mal, muss noch weg, Blumen für meine Mama pflücken."
Besser isses.

Samstag, 21. November 2009

Das Bücherstöckchen

...das hier überall so rumschwirrt, mache ich denn mal lieber nicht. Zum einen laufe ich Gefahr, ob meines merkwürdigen Literaturgeschmacks für einen Intellektuellen gehalten zu werden und zum anderen hasse ich ja Stöckchen. Man erinnere sich an meinen ganz speziellen Freund, den Mafioso, der, so scheints jedenfalls, in Mathe nicht so aufgepasst zu haben scheint und vermutlich immer noch an der richtigen Grösse meines Betonschuhs rumkalkuliert. Oder das Mischungsverhältnis nicht hinkriegt.
Wurscht.
Stattdessen kündige ich hiermit an, ein Buch schreiben zu wollen *in die Runde guck und auf Beifall wart*; und zwar ein Lehrbuch. Über die richtige Erstellung eines Aufsatzes. Ist immer noch der Hit bei Google. Ferner werde ich etwas über "Einarmige Banditen" integrieren.
"Demian 42" fand ich auch recht hübsch. Gut, ich werd ja immer jünger geschätzt...
"Du bist Trulla" - Bin ich man ganich.

Jut, richten wir unser Augenmerk mal auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben:
Fuerteventura ist gestorben!
Einige behaupten ja, das sei es schon vor ein paar tausend Jahren, denen kann ich zwar prinzipiell Recht geben, jedoch bezieht sich diese meine Aussage auf das Projekt "Eierschaukel-Job" bei gleichzeitiger Fabrikation eines literarischen Werkes.
Leider liess sich kein adäquater Job für Trulla finden und somit wird auch Demian in Barcelona bleiben. (Kleiner Hinweis an diejenigen, die jetzt - wiederholt- sagen werden:"Demian, du bist zu gut für diese Welt." Jaahaa, ihr habt ja Recht)
Das Dumme an der Geschichte ist eigentlich nur, dass Jefe mich für ein wenig launisch hält, was mir zwar gediegen am Popo vorbei geht, letztendlich aber ein paar Problemchen aufwirft, weil ich ja in weiser Voraussicht schonmal einen Nachfolger eingearbeitet habe, der sich nun damit abfinden muss, bestenfalls zum Gläser spülen herangezogen zu werden und die Hoffnung der Rezeptionschefin, mich bald los zu sein, hat sich somit auch pulverisiert.
Ich glaube, Jefe hat mich ganz doll lieb.
Manchmal.
Achja, hab mir dann in 'nem Nebensatz auch gleich noch Prokura auserbeten. Ich mein, wenn er eh schon aufgebracht ist...

Freitag, 20. November 2009

Achtung, Achtung, eine wichtige Durchsage

Alle Bloginhaber, die innerhalb der letzten Woche / den letzten Tagen mit ihrem Blog einen oder mehrere Wandertage veranstaltet haben, werden gebeten, sich unverzüglich ob ihres Verbleibs mit Demian in Verbindung zu setzen.
Das ist der Bescheuerte, der von einem Link zum nächsten wandert und überall totenkopfverzierte Blogs findet.
Danke!

Samstag, 14. November 2009

Wie macht man Demian ganz furchtbar böse?

Nun, das ist so schwer nicht - befolgt man einige einfache Regeln. Exemplarisch schildere ich mal folgenden Vorfall:
1 . Du hast eine Rockband (oder so was Ähnliches)
2 . Du bist Bassist dieser Band
3 . Du spielst mit deiner Band
4 . Du sprichst ein wenig deutsch
5 . Du nimmst während des Konzerts einen leeren, handelsüblichen Pappkarton und
befüllst ihn mit einer -ebenfalls handelsüblichen- Dose Cola und einem
(damals eher weniger, heute gar nicht mehr handelsüblichen)1000 DM-Schein
6 . Du forderst die Zuschauer und -hörer auf, sich die handelsübliche Dose Cola
aus dem handelsüblichen Karton als Erster zu schnappen, um den nicht so ganz
handelsüblichen 1000 DM-Schein als Prämie für deine Bemühungen zu ergattern.
7 . Du schaust jetzt fröhlich zu, wie etwa 9000 Leute deinem Ansinnen nachkommen und,
einem mittelschweren handelsüblichen Tsunami gleich, alles niederwalzen, was es
da so an handelsüblichen Sicherheitsvorkehrungen gibt, inklusive 40 Securities
(eher weniger handelsüblich, weil extrem muskulös und kräftig).
8 . Du rennst um dein Leben, weil Demian hinter dir her ist und dich mit einer
Saite deines Basses, den er dir hinterher geworfen hat, strangulieren will.
9 . Du entkommst ihm - knapp.
10. Du verkriechst dich in deiner Garderobe. Vorher nicht vergessen, die Tür
abzuschliessen!
11. Du verlässt die Halle durch den Hinterausgang und lässt dich nie wieder sehen
12. Du hast dir ursprünglich bei der Namensgebung der Band sehr viel Mühe gemacht.
Leider entspricht der Name (an dieser Stelle ein kleines Rätsel, um dessen
Nichtauflösung gebeten wird: 1. Teil - was fliesst in unseren Adern? 2. Teil -
nicht Katze 3. Teil - Bande, anderes Wort) so gar nicht deinem Verhalten.


Schon hat man einen sehr, sehr bösen Demian, der sich um Verletzte und zerstörtes Mobiliar und technisches Equipment kümmern muss.
Einfach, gelle?

Donnerstag, 12. November 2009

Frauen - Mein Ruin

Bisweilen -und das ist noch stark untertrieben- wird meine Generösität arg überstrapaziert, wofür in der Regel, wie auch davor und danach, Trulla verantwortlich zeichnet. Während ich nicht weiss, wie ich vor Hunger in den Schlaf kommen soll, sucht sie sich Klamotten der edelsten Designer -beispielhaft seien hier Feng Hong und Xang Fui Deng genannt- aus, die ich dann wieder bezahlen kann. So heute geschehen auf unserem schnuckeligen, ortsansässigen Markt. 6 Euro für 'nen Pullover, ich mein, das muss ja nun wirklich nicht sein. Wir haben hier locker 18 Grad, da braucht man keinen Pullover und wenn's halt nachts ein wenig abkühlt, da bewegt man sich eben ein bisschen schneller. Meine Fresse. Wahrscheinlich werden mir genau die 6 Euro fehlen, wenn ich übermorgen meinen neuen Kite abhole und bezahle. 1899 Euro sind ja auch kein Pappenstiel.
Echt...Weiber.

Mittwoch, 4. November 2009

THE LITTLE DRUMMER BOY

Es waren einmal 2 Mädchen oder -relativ- junge Frauen, um genau zu sein, von denen das eine "Elisa" und das andere "Beth" genannt wurde. Eins von ihnen war die Ehefrau eines eher unterdurchschnittlich begabten Drummers einer überdurchschnittlich erfolgreichen Band, deren Mitglieder, ausnahmlos Männer, wie der Sicherheit halber hinzugefügt sein soll, niemals ihr wahres Gesicht zeigten. Das andere Mädchen war die Freundin eben jenes Trommlers und weil unser kleiner Haudrauf es satt hatte, seine Olle ständig am Telefon anzulügen, wenn er mal wieder bei seiner Freundin weilte, anstatt sich den ehelichen Pflichten zu widmen, schrieb er ein Lied für seine Frau, worin er ihr vorlog, ständig trommeln zu müssen und daher kaum daheim sein könne, der Wicht, der elendige.
Demian sind derartige Charakterzüge zwar fremd, unheimlich und abstossend, dennoch wollte er nicht umhin, die Chance beziehungsweise den Trommler zu ergreifen, um seinerseits seiner Freundin das Liedgut zu Gehör bringen zu lassen, beschreibt es, das Liedgut nämlich, doch die Sorgen und Nöte, Zeitmangel und fehlendes Couch-Potatoe-Gen, die vielbeschäftigte Männer so haben, wenn ihr Metier die Bühnen dieser Welt sind. Und zwar vom Autor, Komponisten und Sänger himself...via Telefon.
Klasse Idee, bringt bestimmt Pluspunkte auf der Karma-Liste.
Katzen oder wie Katze geschminkte Künstler fängt man ja bekanntlich mit Speck, also Speck angeboten. Zugegriffen.
(Kleiner Tipp: Sollte sich die Katze auf Diät befinden, tun's auch handelsübliche Drogen)
Während Demian fleissig die häusliche Telefonnummer eintippt, hört er gar abscheuliche Geräusche im Hintergrund, die, wie sich kurz drauf herausstellen sollte, nicht etwa von einem im Winterhalbschlaf in eine Falle getappten Bären, sondern von unserem Freund, dem verkappten Romantiker und Teilzeit-Songwriter.
Demian ergreift erstens die Flucht, zweitens 'nen Fünfziger und drittens die Gelegenheit, einem Strassenmusiker zu 'nem vollen Bauch und erster Gage zu verhelfen.
Der wird kurzerhand abkommandiert, das Liedlein vorzutragen. Zwar mosert er ein wenig, er wolle nicht wie eine von den Aristocats quer durch die halbe Stadt fahren, aber Klara Wieck kann ihn schliesslich doch überreden, es zu tun.
Ein voller Erfolg.

Demian's Ex weiss übrigens bis heute nicht, dass das nicht das Original war...
Und wenn ihm jemand dafür einen KUSS geben will (vielleicht auch in der englischen Variante)...nur zu.

Montag, 2. November 2009

ALLES LÜGE

"Nein, ich habe nicht gelogen und ich heisse auch
nicht Pinocchio und das ist auch nicht meine Nase."

(Demian, Sommer 1978 in Halmstad, Schweden - btw blond bumst gut)

Dienstag, 27. Oktober 2009

Von Intentionen und grobkörnigen Bildern

Schreiben ist Spass für mich. Mir gefällt es, mit Worten und Wörtern zu spielen, Sätze und damit Bilder zu konstruiren. Ganz selten kommt es vor, dass es mich drängt zu schreiben, gestern war so ein Tag. Ich habe den ich weiss nicht wievielen tausenden von darüber schon geschriebenen Seiten eine weitere hinzugefügt. Dass das im Ergebnis so ausgefallen ist, mag sicherlich auch am gestrigen Alkoholpegel gelegen haben. Es gibt solche Tage, Geburtstage, Todestage, Weihnachten oder mag es auch Ostern sein, da wird das Erlebte übermächtig. Hin und wieder auch mal einfach so. Eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben, jedenfalls hier.
Nunja, Versuch gescheitert, könnte man sagen. Aufgrund der Kommentare werde ich die Geschichte jetzt mal ganz erzählen, vielleicht wird dann auch klar, was ich mit so einem Post ausdrücken oder erreichen will. Normalerweise habe ich keine grosse Message, bestenfalls geb ich hier gelegentlich den Bad Guy, an dem ihr euch kommentierenderweise auslassen könnt. Wenn ich euch mit kleinen Geschichtchen und Episoden aus meinem Leben unterhalten kann, genügt mir das eigentlich. Andererseits -man beachte bitte mal die Kategorien, hier besonders "Alles halb so wild" - heisst das Grundprinzip: Man kann alles aushalten, jeden Nackenschlag wegstecken, um danach stärker als zuvor dem Leben entgegenzutreten, Tja, und manchmal, da tritt das Leben eben nach.

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Kurz vor Weihnachten 1987, die Einkaufsstrassen sind wie üblich schon seit 2 Monaten festlich kitschig dekoriert, worüber sich zwar jeder aufregt, aber dennoch in die Geschäfte rennt und Geld ausgibt, das er eigentlich nicht hat. Demian und Honey haben es. Sie haben in nichtmal anderthalb Jahren aus Thommy's mickriger Rock'n Roll-Klitsche ein florierendes Unternehmen gezaubert, wobei Honey's Part weitestgehend darin besteht aufzupassen, dass Demian nicht abhebt und seine Risikobereitschaft überreizt. Demian will noch eine Überraschung für Honey organisieren und muss sie dafür in der Unterhaltungselektronik-Abteilung parken. Als er zurückkommt, ist dort die Hölle los, aufgeregte Menschen drängeln sich um den Körper, der sich in wilden Zuckungen am Boden krümmt. Demian denkt noch, es sei eine ihrer üblichen, manchmal recht bösartigen Scherze, doch sie hört nicht auf damit.
2 Tage Krankenhaus bringen keinen Befund und sie sagt, sie wüsste von nichts mehr.
Es vergehen 2,3,4 Wochen und die Normalität kehrt wieder ein, allerdings geht sie in dieser Zeit zur Psychotherapie, wovon Demian nichts ahnt. Er weiss auch nicht, dass sie daheim sitzt und sich die Augen ausweint, während er schon wieder ganz in seinem Metier ist und dem Vorfall kaum noch Bedeutung zumisst. Auf ihre wilden Träume angesprochen, erklärt sie nur, irgendwelchen Mist geträumt zu haben.
Tun wir das nicht alle gelegentlich?
Nein, nicht in der Form und nicht so heftig. Wir wachen nicht schreiend auf, wir flehen auch nicht:"Nein, bitte nicht." Stundenlang.
Gespräche bringen nichts, sie verschliesst sich. Nach einigen Nachforschungen wird Demian klar, mit was er es zu tun hat: sexuelle Gewalt. Jedoch denkt er eher an eine Vergewaltigung. Fataler Fehler.
Am 30.03.1988 fährt er abends heim. Er schliesst die Tür auf. Geht ins Wohnzimmer.
Da hängt sie. Das Gesicht verfärbt. Kein Puls, kein Atem. Tot. Wahrscheinlich schon seit Stunden. Der Körper kalt. Er schneidet sie ab.
Auf dem Tisch liegt ein Abschiedbrief, Demian liest ihn. Nach der letzten Zeile ruft er seinen Bruder an, der soll sich um Polizei und sowas kümmern. Demian setzt sich ins Auto und fährt die knapp 400 km bis zum Haus ihrer Eltern. Er will wissen, warum.
Er will wissen, was einen Mann dazu bringt, sich an seiner eigenen kleinen Tochter zu vergehen. 4 Jahre lang.
Und danach wird er dieses kranke Hirn zu Matsch hauen.
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Dass ich dies heute aus Barcelona und nicht aus Santa Fu schreiben kann, verdanke ich seinen Nachbarn sowie der herbeigerufenen Polizei, die es irgendwie geschafft haben, dass noch ein bisschen Leben in ihm war, als sie mich wegzerrten.
Dafür haben sie mich verurteilt, 18 Monate, von denen ich 12 abgesessen habe.
Ich bin nicht gerade stolz auf das, was ich getan habe - aber ich würde es immer wieder tun.
Ich hoffe, er wacht jede Nacht seines verschissenen Lebens auf und sieht mich vor sich, spürt die Schmerzen, hört seine Knochen knacken und wenn er stirbt, werde ich auf seinem Grab tanzen. Er hat mir das Wertvollste genommen, was ich jemals hatte.
Ich hasse ihn so sehr, dass es mich manchmal, nach über 21 Jahren, immer noch treibt, hinzufahren und ihn zu töten. Und ich hasse seine Frau, Honey's Mutter. Sie ist immer noch bei ihm und ich frage mich oft, wer von beiden der Schlimmere ist.

Das ist die Geschichte von Honey und mir.
Und komm mir bitte keiner mit Psycho-Krempel. Ich lebe damit, aber das kann man nicht vergessen und die Zeit lindert den Schmerz auch nicht, im Gegenteil. Ich glaube, je älter ich werde, umso schlimmer wirds.
Früher bin ich weggelaufen, hab die Wohnung verkauft und bin auf Tour gegangen, heute halt ich's einfach nur aus.
Und habe trotzdem Spass am Leben. Ja, ich geniesse jeden Tag, freue mich, wenn ich liebe und geliebt werde und wenn nicht, geht's auch ohne.
Leben ist wundervoll, es warten tausende von Überraschungen auf einen, mal sind sie schön, mal weniger.
Eins verrat ich euch noch: Mit einer gesunden Portion Humor geht's besser, aber man muss auch mal zulassen, dass es einem scheisse geht.

Montag, 26. Oktober 2009

TE ECHO DE MENOS



Ein Geburtstag ohne Torte. Ohne Geburtstagskind.
Du wirst nicht älter, in meinem Kopf turnt auf ewig ein 22jähriges Mädchen durch die Welt. Unsere Welt. Wir waren so jung und hatten doch schon alles. Fast alles.
Die Insel...ich hab sie nie gekauft. Mit wem hätte ich dort hinfahren sollen?
Das war unser Traum, da hat keine Andere was drin zu suchen.Trulla versteht das, sie versteht so viel. Dafür liebe ich sie...so wie ich dich geliebt habe. Manchmal merkt sie, dass ich bei dir bin, dann geht sie einfach aus dem Zimmer oder der Wohnung. Sie weiss, du hast einen festen Platz in meinem Herzen und der ist uneinnehmbar. Sie belegt den Rest.
Manchmal muss ich aufpassen, keine Vergleiche anzustellen. Das wäre unfair.
Vielleicht bist du der Grund, warum ich mir immer junge Frauen suche.
Wer will das wissen? Ist doch völlig egal.
Jedenfalls erheb ich mein Glas -das zwölfte, glaub ich- und stosse mit der Vergangenheit an, die doch so gegenwärtig ist und auch in der Zukunft da sein wird.
Auf dich.
Ich vermisse dich.
Te echo de menos.
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Bevor sich hier jemand in die Nesseln setzt (damit meine ich neuere Leser oder zufällig reingeschneite), lest das: http://demian.over-blog.net/categorie-10735888.html

Freitag, 23. Oktober 2009

...und wo liegt Ihr Problem?

Dr.B.: Hallo und herzlich willkommen!
D.: Danke.
Dr.B.: Legen Sie sich bitte hier auf die Couch.
B.: *grummel* Wusst ich's doch.
Dr.B.: Machen Sie sich bitte frei.
D.: Wie gezz, mental?
Dr.B.: Nee, den Oberkörper, *nuschel* will ja schliesslich auch was von dem Gespräch haben.
D.: Nö, mach ich nich, können wir bitte beginnen?- Also, das ist nämlich so: Ich mag Philosophie, aber keine Philosophen.
Dr.B.: Hm, interessant. Haben Sie das schon lange?
D.: Schon seit frühester Jugend, so 35 Jahre in etwa.
Dr.B.: *Hände überm Kopf zusammenschlag* Und da kommen Sie erst jetzt?
D.: Aber Sie haben doch gesagt... ich mein, ich leb da echt gut mit.
Dr.B.: Das sagen Sie alle...und eines Tages Tages, zack, 18 Tote im Einkaufszentrum und keiner weiss, warum.
D.: Aber Philosophen treiben sich doch nicht in Einkaufszentren rum.
Dr.B.: Ach, papperlerpapp. Wie kam's denn dazu?
D.: Ja, öhm, ich war ja immer leicht agressiv, müssen Sie wissen, so als Kind , mein ich, und da hat mir mein Deutschlehrer empfohlen, doch mal mehr zu lesen. Hab ich auch gemacht, Karl May z.B., aber die waren da alle viel agressiver als ich, alle ausser diesem schwulen Indianer.
Dr.B.: Nana, verwechseln wir da nicht was?
D.: Ach, ist doch wurscht, auf jeden Fall gab's danach schwere Kost: Sartre und danach Nietzsche, der hat mir gefallen, war aber 'n büschen malle inner Birne. Ja, und der Sartre, der hat ja alles gepoppt, was nicht schnell genug auffem Eiffelturm war. Und dabei sah der echt bescheiden aus.
Dr.B.: Das sind doch aber zwei ganz verschiedene Philosophien, Nihilismus und Existenzialismus.
D.: Hallo, ich war 11.
Dr.B.: Gut, okay, wie ging's weiter?
D.: Klassische Philosophen, die ollen Griechen halt. Da hat mir einer gesteckt, dass ich das völlig falsch anginge, weil ja die Philosophie so vielfältig sei und ich solle doch gefälligst erstmal nachdenken, wieso es denn überhaupt Philosophie und Philosophen gibt. Und was soll ich Ihnen sagen, datt hab ich dann auch gemacht und bin zu der fast schon *hüstel* genial zu nennenden Erkenntnis gekommen, dass Leute, die glauben, etwas mehr in der Rübe zu haben als der Durchschnitt, bisweilen zu merkartigen Gedankengängen neigen. War aber nicht richtig. Gut, irgendwie schon, aber der wollte hören, dass wir uns alle fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen, wenn's denn mal soweit ist und wie wir die Zeit dazwischen am sinnvollsten nutzen. Hab danach angefangen, allen möglichen Unsinn zu lesen, Mythologie, Astronomie, Religionen und Comics.
Dr.B.: Comics?
D.: Na klar, zum Entspannen...der Mist, der da so verzapft wird, is ja nich zum Aushalten, sag ich Ihnen. Nehmen wir beispielsweise mal die Geschichte von Moses, 10 Gebote, Sie wissen schon...ich mein, würd das heute passieren, per Email natürlich...die landeten doch im Spam-Ordner. Kant, is' bekant? Muhar, kleiner Scherz am Rande. Wie, hamse nich verstanden. Müssen se lesen, den Gag. Sie machen sich doch Notizen, oder?
Dr.B.: Ähm, ja klar, Notizen...*gezeichnete Strichmännchen ausradier* Aber der Kant, das war doch jetzt wieder so'n Philosoph.
D.: Exakt. Man findet ja in all dem Wust nix Vernünftiges, jedenfalls nix, was erklären würde, warum die sich so'n Kopp gemacht haben, da hab ich mich wieder den Philos zugewandt. Watt soll ich sagen, hat nicht lange gedauert und ich hab den Dreh rausgehabt. Die haben sich alle die Welt so hingeredet und -geschrieben, dass sie das in ein mehr oder weniger schönes Korsett gezwängt haben und in dem sind sie dann mental spazieren gegangen. Aus die Maus. Es kommt nicht auf die Antworten, sondern auf die Fragestellungen an. Findeste watt Interessantes, mach dir deinen eigenen Kopp drüber - und fertig ist die Laube. Schon biste selbst ein Philosoph, ein Freund des Geistes und als solchen sehe ich mich. Ohne diesen ganzen intellektuellen Schmonzes, den eh keine Sau nachvollziehen kann oder will. Schaff dir selbst ethische und moralische Werte, die möglichst nicht allzufern unserer geltenden Gesetze angesiedelt sein sollten... basta. Und deshalb hab ich's studiert...um festzustellen, ob ich mich mit denen messen kann.
Dr.B.: Und? Können Sie?
D.: Ein definitives ja...genau wie jeder andere da draussen, der die Murmel nicht bloss als Hutständer gebraucht.
Dr.B.: Prima. Sonst noch was?
D.: Ja, Nietzsche hat gesagt: Gott ist tot. Kurz drauf hat Gott das selbe von Nietzsche gesagt.
Und Nietzsche ist just an dem Tag gestorben, an dem ich 63 Jahre später das Licht der Welt erblickte...ich glaube nicht an Zufälle.
Dr.B.: Schön, da sind wir heute ja sehr weit gekommen. Macht entweder 845 Euro 26 plus Mehrwertsteuer oder mehr romanische Geschichten vom Rock'n Roll. Tschü-hüss.

Samstag, 17. Oktober 2009

Die wundersame Wandlung des Demian S.

Bestimmt haben sich alle schon mal gefragt, wie aus einem liebenswürdigen, aufstrebenden Studenten der Betriebs- und Volkswirtschaft (und Filosofie, aber das ist mir zu peinlich, um es hier zu schreiben), Werbetexter und Schmalspurliteraten, ehemaligen Kaufmann-Azubi so etwas wie Demian wird.
Nicht?
Egal, ich erzähl's euch trotzdem. Das war nämlich folgendermassen:
Eines schönen Tages klingelte mein Telefon, am anderen Ende gab sich Thommy zu erkennen, Freund und gelegentlicher Saufkumpan, dem eine helfende Hand für ein wochenendliches Konzert fehlte, was mich veranlasste, ihm diese zuzusagen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir erinnern uns ja an die erschütternde Lebensbeichte, zu finden unter "Einarmiger Bandit 1-9", die ich dereinst hier abgelegt habe. Ungeachtet meiner eingeschränkten Handlungsfähigkeit ("Stell dich einfach in eine Ecke und wenn dich jemand entdeckt, nimm irgendwas in die Hand und tu so, als seist du unheimlich beschäftigt"), sollte besagtes Konzert mein Einstieg sein in die wunderbare Welt der Riggs und Pipes, Eightlights und Laser, der Backline und Amps und was es da sonst noch so alles gibt, was entweder Krach oder Licht erzeugt oder aber zu entsprechender Regulierung herhalten muss.
Dummerweise hatte ich in meiner Aufregung vergessen, mich nach dem Künstler zu erkundigen, den wir ins rechte Licht rücken sollten. Nunja, hm, sagen wir mal so: Er, ein iberischer Schnulzenbarde, dessen Sohnemann mittlerweile in seine Bettlaken getreten ist, gehörte nicht unbedingt zu meinen All-Time-Favs. Der Umstand, dass der Veranstaltungsort, nachdem wir schon halb aufgebaut hatten, kurzfristig verlegt werden musste, da die dusseligen Sesselpupser von der Veranstaltungsagentur das Event völlig vergurkt und die doppelte Menge Eintrittskarten unter die hysterische Hausfrauenmasse gebracht hatten, förderte meine Laune auch nicht unbedingt. Doch was soll's? Das bereits Aufgebaute wieder abgebaut, verladen, wieder ausgeladen und wieder aufgebaut, findet sich Ibero-Schnulzi ein und bemängelt fehlende Auslaufmöglichleiten auf der Bühne. Also werden noch schnell ein paar Wings angebaut, Konzertbeginn verlegt und zusätzlich noch Bestuhlung anberaumt. Mittlerweile sind wir gute 24 Stunden im Einsatz, meine Kondition ächzt genau wie meine Knochen, ich bin verschwitzt und stinke nach Kettenöl. Ich verfluche den Tag, an dem ich mir ein Telefon zulegte. Ich will schlafen, dummerweise soll ich aber aufpassen, dass Schnulzi während der Show nicht in den Graben fällt.
Tut er nicht. Danach noch schnell abbauen. Das zusätzliche Material zum Verleih zurück bringen.
Geschafft.
Der Blick auf die Uhr verrät, dass wir mittlerweile fünfunddreissigeinhalb Stunden am Stück malocht haben, von diverslichen Essenspausen -irgendwo muss die Energie ja herkommen- mal gnädig abgesehen. I will hoam. Nix da, jetzt wird noch abgerechnet, einer nach dem anderen, 70 Leute. Ich überlege, mit welchem am Leatherman befindlichen Werkzeug ich Thommy in die ewigen Jagd- und Soundgründe schicken werde. Endlich bin ich an der Reihe. Nachdem er mich ausgezahlt hat, lege ich ihm nah, meine Telefonnummer weg zu schmeissen oder zu verschlucken. Jedenfalls soll er mich nie, nie, unter gar keinen Umständen mehr anrufen. Ausser es handelt sich um 'ne Sauftour. "Ihr seid alles Wahnsinnige", rufe ich ihm noch beim Rausgehen zu. Bin zu müde, um Auto zu fahren und schlafe gleich mal 12 Stunden in der Karre. Immerhin sind, alles in allem, von Arbeitsbeginn bis -ende, gute 40 Stunden vergangen.
2 Wochen später klingelt mein Telefon erneut, Thommy erkundigt sich besorgt nach meinem Befinden und lässt in einem Nebensatz anklingen, dass er noch jemanden sucht, der ihm eine helfende Hand reicht, die er weiter zu geben gedenke...und zwar an die beste Rockband aller Zeiten...
Ein halbes Jahr später habe ich Thommy seine Firma abgekauft.

Montag, 12. Oktober 2009

Einmal um die ganze Welt

...und die Taschen voller Geld *schmetter*

Gut, die Taschen waren jetzt nicht wirklich voller Geld, sondern eher voller Schrauben, Splinte, Schäkel und derartigem Gedöns, was jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass ich hier mal erwähnen möchte, auf Welt-Tournee gewesen zu sein. 3 Jahre. Jawoll. Mit einer Band, die ihr alle (ja, auch du, Mika) zumindest dem Namen nach kennt und die immer noch aktiv ist. Dabei beziehe ich mich nicht auf Bäder-Tourneen mit Dieter Thomas Heck, sofern der denn noch leben sollte, sondern die grossen Bühnen und Stadien dieser, unserer schnuckeligen Erde, wo sich Zehn- oder sogar Hunderttausende versammeln, um gemeinsam ihren Head zu bangen, sich dem Alkohol- und Drogenmissbrauch zu widmen und die Konten der Bandmitglieder in astronomische Höhen schnellen lassen. Zu Recht. Also ich meine, ich war zu Recht dabei, auserkoren aus zwei möglichen Kandidaten, von denen einer ab 5 Meter mit extremer Höhenangst zu kämpfen hatte und somit leider den Kürzeren zog. Vielleicht ist er bei Dieter Thomas Heck untergekommen, keine Ahnung. Hab ihn nie wieder gesehen. Auch später nicht, als ich, des Herumziehens müde, mein Betätigungsfeld auf den nord- und süddeutschen Raum reduzierte, wo ich, mittlerweile ganz Teil des Systems, teilhaben durfte an der Beleuchtung aller grossen Musiker dieser Welt. Und Phil Collins.

Reden wir also von Gänsehaut-Feeling, so wie diese Dame hier, welches uns beim Hören einiger Songs ereilt, so füge ich dem hinzu: Und zu jedem Lied 'ne Story parat. Und wenn ihr ein paar davon lesen wollt, dann müsst ihr jetzt alle mal ganz laut "Jaaaa" ruf...äh...schreiben, auf dass Demian ein bisschen in sich gehe und euch daran teilhaben lässt.

Und wenn nicht, macht das auch nix - dann nerv ich euch mit was Anderem.

Kein Problem.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Brot für die Welt...und Kuchen für Demian

"Ein Kuchen. Für mich? Uiiih, das' aber lieb."
So sprach ich leichtfertig dahin, als die Feuerwehr wieder abgezogen war und ich Luisa, die mir noch einen kleinen Gefallen schuldig war, in der Küche vorfand, wo sie röchelnd, wenngleich lächelnd eine Herzform von ihrem Inhalt erlöste. Vor lauter Stolz schier zerplatzend kredenzte sie Kaffee -vielleicht sollte ich mal ein User-Manual für die Kaffeemaschine samt Angaben über das richtige Mischungsverhältnis von Pulver und Wasser verfassen und auf die Kaffeedose tackern- und eben besagtes Gebilde, welches ich, um sie nicht gar zu sehr zu kränken, als Kuchen bezeichnete.
Man kann mich eigentlich nicht als sehr anspruchsvoll bezeichnen, was die Nahrungsaufnahme angeht, Hauptsache, es ist reichlich, denn ich hab ja doch so einiges an Körper zu unterhalten, Geschmack ist eher zweitrangig. Lediglich gewisse Kriterien sollten erfüllt sein, damit das Futter seinen Weg in die Eingeweide findet.
Zunächst sei diesbezüglich genannt: Was da oben auf einen Kuchen draufkommt, ist Glasur. Nicht Lasur.
Ist das Teil ungeniessbar und in seiner Konsistenz eher im oberen Segment anzusiedeln - nicht gleich wegwerfen, man kann damit immer noch prima Nägel in die Wand schlagen.
Das "Nuss" in Nusskuchen bezieht sich auf den Inhalt, nicht auf die Bäckerin.

Nun ja, lasst es mich so sagen: Hätte ich einen Garten, mit einem Apfelbaum darinnen, würde ich genau unter jenem Apfelbaum den Kuchen begraben und darüber ein Mahnmal errichten.

Aber sonst war der Tag klasse.

Freitag, 9. Oktober 2009

Trulla und Demian - wie alles begann

Aufgrund der regen Anteilnahme habe ich mich entschlossen, euch einen weiteren Einblick in meine Liebes- und Gefühlswelt zu schenken. Bei Leuten, die mich nicht kennen, wirft sich gelegentlich die Frage auf: Wie macht der alte Sack das nur, immer so junge Hasen aufzureissen?
Nun, so schwer ist das nicht. Exemplarisch sei hier erklärt, wie wir uns kennen lernten.
Das war nämlich so (Wenn ihr nochmal pinkeln müsst, euch Popcorn oder Taschentücher holen wollt, tut das bitte jetzt, später wird nicht mehr unterbrochen!):

An einem holden Frühlingstage erblickte ich eine ebensolche Maid in der von mir bevorzugten öffentlichen Bücherhalle, wo die Lesenslust mich desöfteren hinführt. Hinter dem Regal mit Aktzeichnungen verborgen, folgte mein Blick jeder ihrer grazilen Bewegungen, ausgeführt von den herrlichsten und längsten Beinen, die mein trübes Augenlicht je erspähten, um ja nicht den Augenblick zu verpassen, wenn sich der Minirock so weit hob, dass auch das andere Ende des Fortbewegungstrakts sichtbar würde.
Ihre schwarzen Haare warf sie jedesmal wild über die Schulter, wenn sie sich zwischen Auge und Buch drängten. Ein wildes Pferd, das gezähmt sein will, so dacht ich noch bei mir, als Black Beauty auch schon dem Verleih zustrebte. Ich hinterher. Hinter ihr angestellt. Dem Typen, der sich dazwischen gedrängelt hatte, 5 Euro gegeben (gut, genauer gesagt hätt ich das tun können, aber er ist auch so abgezogen, zwar mürrisch, aber so leichte Drohgebärden verfehlen ihre Wirkung nur selten) und dann atmete ich den Duft ihrer Haare, beobachtete ihren Traumkörper, der geschmeidig weiter vorrückte und stellte mir vor, wie ich ... (Anm. d. Red.:zensiert). Ich schloss die Augen, dann sammelte ich allen Mut, bekämpfte dieses wahnsinnige Herzklopfen, das mir lauter schien als meine Stimme, die ich sodann erhob: "Du bist die schönste Frau der Welt. Ich will ein Kind von dir. Oder zwei. Können wir zum Anfang erstmal einen Kaffee trinken gehen?"
"Puuuh, hab schon gedacht, du würdest nie fragen. Na klar, hab um 17 Uhr Feierabend. Hol mich ab."
Das war ja einfach, dacht ich noch so, doch irgendwie...die Stimme...die kannte ich doch. Das war doch nicht... vor mir sass Trulla, die damals noch nicht so hiess und grinste mich an. Wo war Black Beauty? Davongallopiert?

Naja, dachte ich, besser als nix.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Test...one...two...test

Bin schwerst verunsichert. Kommt selten vor, zugegeben. Heute muss ich mich jedoch mal an euch wenden, um eure geschätzte Meinung einzuholen. Frauen ticken ja doch irgendwie etwas anders als wir Männer. Hab ich jedenfalls mal wo gelesen.
Mir wäre es ganz lieb, wenn Trulla mich demnächst begleiten würde, zunächst mal nach Fuerte und dann...ja, dann mal sehen. Kann mich ihr aber schlecht vor die Füsse werfen und mein Anliegen vortragen, daher hab ich da etwas Schriftliches ausgearbeitet und hätte gerne eure Beurteilung. Das wär echt ganz lieb von euch. Müsst aber schon ehrlich sein.

Herzallerliebste Trulla (überlege, ob ich da eventuell ihren richtigen Namen einsetze),

du bist jetzt 28...das heisst, du hast noch etwa 4 bis 5 gute Jahre vor dir (sollte ich hier besser 3 bis 4 schreiben?).
Willst du die mit mir verbringen? (Ist ziemlich aufdringlich, oder?)
Gut, dann fang schon mal an, die Koffer zu packen (Zusatz: meinen zuerst und zwar ordentlich???).
Dein Demian

Dienstag, 6. Oktober 2009

RED NOSE DAY

Prinzipiell habe ich ja nichts gegen die Einnahme von Medikamenten -es sollen ja Fälle bekannt sein, wo Lahme ihre Krücken weggeschmissen haben (um sich fortan im Rollstuhl zu bewegen)- , für einen fragilen Menschen wie mich scheinen sie jedoch eher nicht empfehlenswert zu sein.
Luisa hatte ja in einem Anfall von Gutmütigkeit welche besorgt, die Einnahme musste ich ob der aufgelisteten Nebenwirkungen aber leider strikt ablehnen. "Impotenz" war auf dem Beipackzettelchen zu lesen, da hab ich doch lieber gepasst. Lieber dicke Mandeln als dicke Eier, mit denen ich dann nichts mehr anfangen kann. Blieb, man ahnt es schon, wieder nur die beste, allumfassendste, wohlschmeckendste Medizin von allen: Jack Daniels, deren Zusichnahme im Vergleich zur doch eher komprimierten Tablette dummerweise einen nicht unerheblichen Nachteil hat: Die Wirkung setzt langsam, obschon dann ziemlich heftig ein und als ich anfing, bei meinen Gängen zum Tresen mich und andere geringfügig zu verletzen, reifte der Entschluss, die Kneipe entweder sich selbst zu überlassen oder aber, die drittbeste Möglichkeit von den hier aufgelisteten, einfach zu schliessen. Und so geschah es denn auch.
Daheim angelangt, im sicheren Schoss der Couch gebettet, verlor ich sodann sowohl Überblick, als auch Hemmungen und leerte, in Ermangelung besseren Stoffs, Luisa's Rotweinvorräte zur Gänze. Studentinnen, denen es gut geht, müssen nicht saufen, schon seit altersher mein Credo.
Alsbald ereilte mich ein gar merkwürdiger Traum: Ich träumte, Michael Jordan schlenderte fröhlich grinsend durch mein Anwesen, den Ball mit aller ihm zur Verfügung stehenden Wucht ständig aufditschend . Der Hör- die Sehprobe folgen lassend, erblickte ich allerdings nur Luisa, die ihren nichtsnutzigen Hintern ausgerechnet an einem solchen Tag - man erinnere sich, ich bin schwer krank, immer noch - schon um 11 Uhr MESZ aus dem Bett hievt und durch die Bude bugsiert.
Ihr seht, der Tag fing scheisse an und wurde auch in seinem Verlauf nicht besser. Jetzt stehen mir noch gute 2 Stunden bevor und der Nächste, der mir einen Whiskey ausgeben will, ist ein toter Mann. So tot wie ich. Fast.

Samstag, 3. Oktober 2009

Einen Kranz, bitte!

Mama, hab ich eigentlich noch die Mandeln?
Hm, du bist...Sohn...3...nicht wahr?
Ja.
Haste noch.
Kann man sich die irgendwie selbst rausnehmen?
Waaaaaaaas?
Äh, vergiss es, ruf dich Weihnachten wieder an.

Freitag, 2. Oktober 2009

Bretter,die die Welt bedeuten

Eins davon befindet sich, kann man Trulla Glauben schenken, direkt vor meinem Kopf und die darin befindlichen Würmer sollen sich vorab an meiner Hirnmasse satt gefressen haben, was, dem Ursprung nach eh nur eine ihrer verrückten Thesen ist und somit von mir unkommentiert bleibt. Wir waren im Theater. Jawoll. Kultur pur und Demian mittendrin statt nur dabei, um jenen Werbeslogan mal kurz zweckzuentfremden. Werbung gab's übrigens nicht, bedauerlicherweise. Kein Eiskonfekt. Saftladen. War auch kein richtiges Theater, sondern so'n Bürgerzentrum, nur geladene Gäste, wozu ich erstaunlicherweise auch gehörte, einer eher weitläufigen Bekanntschaft sei Dank.
Dem Anlass entsprechend liefen wir schwarzgekleidet auf, hatte mir extra noch bei C&A ein Beinkleid auffem Grabbeltisch besorgt. 9,90. Dafür, dass es nichtmal Popcorn im Foyer gab, find ich den Preis arg übertrieben, wobei, der kluge Leser wird's geahnt haben, wir uns geografisch wieder dem Theater nähern und das Bekleidungsgeschäft hinter uns lassen.
Erste Reihe.Freie Sicht für freie Demians. Hinter mir jault so'n Zwergpinscher, er könne nix sehen. Ich könnte ja den Kopf einziehen, hilft aber auch nichts, sind eher die Schultern. Er will den Platz mit mir tauschen. Muss ich leider ablehnend bescheiden, denn schon wird auf der Bühne meine Hilfe notwendig, wird doch eine zarte weibliche Person von so 'nem Grobian an den Haaren über die Bühne gezerrt und bleibt dann regungslos liegen.
Demian, übernehmen Sie!
Musste ja früher immer Schwarzwaldklinik gucken, weiss also, was in so einem Fall zu tun ist: die Patientin obenrum frei machen. Schien aber nicht richtig zu sein, glaub, die kennen hier die Schwarzwaldklinik nicht. Immerhin kann ich dem Grobian noch eine Abmahnung erteilen und bittere Konsequenzen körperlicher Natur in Aussicht stellen, da gehts auf der Bühne schon wieder richtig rund. Die Rekonvaleszentin und noch so'ne Weibse überschütteten sich mit Wasser aus Holztrögen. Schönes Bild. Ich gleich mal meinen Nachbarn angehaun: Datt kenn isch aussem Dollhouse,ey, Miss-Wet-T-Shirt, feine Sache das.
Naja, was soll ich sagen, kam nicht gut an, am Ende wollt auch keiner La Ola machen.
Blödes Volk.
Das nächste mal wird's wieder Lichtspieltheater. Mit Popcorn.

Samstag, 26. September 2009

Frei sein

Frei. Endlich. Nach 32 Tagen am Stück hatte ich heute mal einen komplett arbeitsfreien Tag. Wem jetzt beim Lesen die Mitleidstränen in die Augen geschossen sind - so schlimm ist das alles nicht. Bin's ja gewohnt. Mach ich seit fast dreissig Jahren so. Zugegeben, zu Zeiten, als die Erlöse in die eigene Tasche bzw. aufs eigene Konto geflossen sind, war's irgendwie spannender, aber ich will mich nicht beklagen. Jedenfalls nicht zu sehr. Viel wichtiger scheint mir die Frage, was ich Trottel mit der Freizeit anfange. Sex gehört ja zu meinen bevorzugten Freizeitaktivitäten, allerdings, wenn die Partnerin nicht da ist, wird das auch recht schnell langweilig. Andere Frauen sind mir ja verboten worden. Gut so. Für die anderen Frauen. Jedoch muss ich ein erstaunliches Nachlassen des Jagdtriebes konstituiren. Selbst am Strand, obwohl kein Wetter zum Surfen war. Gelesen. Zwischendurch ein bisschen Whale-Watching betrieben. Wieder daheim war's auch nicht besser. Glaube, ich bin krank, ich brauche Arbeit. Hab noch 'ne Menge rumliegen, was ich beenden könnte. Aber dann wär's ja kein freier Tag.
Mittags im Gym gewesen, nur Flachpfeifen unterwegs. Grad 'nen Film geguckt: The Reader. Guter Film.
Mir ist langweilig.
Werd mal Luisa ein bisschen ärgern gehen

Mittwoch, 23. September 2009

Zu Gast bei Demian I

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Geheimnisse meiner gleichsam erfreulichen wie sanftmütig gestalteten Herrschaft gewähren.
Wie jeder guter Regent halte ich zu bestimmten Tageszeiten Audienzen ab, jeder ist eingeladen, daran teil zu nehmen, vorausgesetzt, er oder sie bringt mir einen frisch gebrühten Kaffee mit, nicht zu kräftig, mit einem Schuss Milch und 2 Stückchen Zucker, ersatzweise auch Süsstoff. Besonders gern habe ich es auch, wenn mir dazu ein Keks gereicht wird, Geschmack egal, es zählt allein der gute Wille...seinen Arbeitsplatz zu erhalten.
Gelegentlich jedoch kommt es vor, dass ich Herrschaften bitten muss, sich in mein Büro zu begeben. Ich tue dies sehr ungern, muss dazu gesagt werden, bedeutet es doch, dass besagte Herrschaften nicht nett zu mir oder anderen waren, sich als unfähig, dumm oder - noch viel schlimmer- renitent erwiesen haben. Ein derartiges Exemplar der Gattung Homo Hotelhandwerker wurde heute bei mir vorstellig, wobei, wenn ich es recht bedenke, dies nicht der richtige Ausdruck ist, gab er mir doch Gelegenheit, mein Anliegen 3mal über Walkie-Talkie und 2mal telefonisch zu äussern.
Die kleine Präsentation, extra für ihn arrangiert, schien ihn anfänglich nicht sonderlich zu beeindrucken. Das änderte sich jedoch recht zügig, als ich mit meinem Zeigestock auf das linke der beiden Bilder tippte.
"Was du hier siehst, Juan, ist eine Roularde. Schmackhaft, lecker, ein Gaumengenuss. Man kann sie essen. Oder auch mehrere davon, je nach Magenkapazität. Hast du bestimmt schon mal gesehn, oder ?"
*nick*
"Und das hier" fuhr ich, auf das rechte Bild zeigend fort, "ist ein Rolladen, auch Jalousie bisweilen genannt. Soweit verständlich?"
*nick*
"Gut, davon haben wir rund 80 Stück im Haus, besser gesagt am Haus, vor den Fenstern. Gewusst?"
*nick*
"Prima, momentan sind 3 davon kaputt, und zwar nicht erst seit heute oder gestern, nein, seit einer geschlagenenen Woche. Was glaubst du, ist das gut fürs Geschäft?"
*kopfschüttel*
"Jetzt, und horche bitte gut auf, kommen wir zum Knackpunkt der Geschichte. Weisst du, wer für die Reparatur verantwortlich ist?"
¨kopfsenk*
"Genau, und sollte ich morgen auch nur einen einzigen dieser Rolläden defekt vorfinden, wirst du hier in diesem unseren schönen Aparthotel bestenfalls noch die Klo's säubern, bei halbiertem Gehalt, versteht sich. Nun denn, verschwinde er!"
*wetz*
"Der Nächste bitte!"

Samstag, 19. September 2009

Neue Öffnungszeiten

Es wird freundlichst darum gebeten, die neuen Blog-Öffnungszeiten zu beachten.
Mo-Fr: 23-24h und 5-6h
Sa: 15-16h
So: geschlossen

Wir bitten Sie, ausserhalb der Geschäftszeiten ihre Mitteilungen im Kummerkasten zu hinterlegen.
Danke.
Ihr Blog-Wart

Donnerstag, 17. September 2009

Brennend heisser Wüstensand...

Heute habe ich mal eine Überschrift gewählt, die in keinerlei Bezug zum nachfolgenden Text steht. Wollte euch einfach nur ärgern und Ohrwürmer produzieren. Ich bitte darum, von diesbezüglichen Kommentaren Abstand zu nehmen. Danke!

Mein Anliegen ist ein wenig delikat und ich erhoffe mir, meiner positiven Natur entsprechend, Rat und Beistand von euch, meinen sehr geschätzten Lesern. Wem der letzte Nebensatz zu schleimig erscheint, dem sei versichert, dass er,der Nebensatz nämlich, nicht ernst gemeint ist, sondern lediglich dazu dienen soll, euch ein bisschen Honig ums Maul zu schmieren. Bei allen weiblichen Lesern, die unter allgemein gültigen Geschmackskriterien als gut aussehend durchgehen, biete ich mich an, hier mag der generöse Aspekt meiner Persönlichkeit durchscheinen, ebenjenen bei Gelegenheit abzuschlecken.
Wo war ich?
Achja, in Barcelona. In meiner Wohnung. Auf dem Sofa. Neben Luisa. Die Aufmerksamen unter euch werden sich jetzt natürlich fragen: Was macht Luisa um die Uhrzeit neben Demian auf dem Sofa? Was macht überhaupt Demian um diese Uhrzeit auf dem Sofa?
Nun, es sei Aufhellung erteilt: Demian erhielt gegen dreiuhrdreissig einen Anruf, als Urheberin gab sich Trulla zu erkennen. Mit bebender Stimme teilte sie mit, welch ungewöhnliche Geräusche aus Luisa's Zimmer drängen, unter Anderem war von einer männlichen Stimme die Rede, die offenbar sexuelle Aktivitäten reklamierte. Diesem Anliegen schien sich die so Angesprochene jedoch zu widersetzen, wobei auch laute Hilferufe zu vermelden seien und da Demian's Hausgemeinschaft offenbar nur aus Weicheiern besteht, sah er sich gezwungen, seine Arbeit nieder zu legen und heim zu eilen, wo er eines Jünglings angesichtig wurde, der, seinem abscheulichen Aussehen zum Trotze, sich offenbar Hoffnung auf Kopulation gemacht hatte, welche Luisa ihm jedoch verwehrte.
Soweit die Ausgangssituation. Nun zu meiner Frage: War es korrekt, dies bezieht sich eher auf den moralischen denn juristischen Aspekt der Angelegenheit, jenem Wesen in die Weichteile zu treten, seinen Kopf dreimal kurz gegen die Wand zu schlagen und es, also ihn in diesem Fall, anschliessend zur Tür hinaus zu jagen, wobei noch angemerkt sei, dass ich leider vergass, die Tür vorher zu öffnen?
Und wollt ihr mich immer noch als Papi, Onkel, Opi?

Sonntag, 13. September 2009

Ödem an die Freude

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da lebte ein kleines Mädchen in einer kleinen Stadt in einem kleinen Land. Sein Name war Ronja und wenn es sich nicht gerade mit Körperlotion beschmierte oder darüber schrieb, wie sie sich mit Körperlotion beschmiert, war es ihr ein diebisches Vergnügen, ältere Herrschaften zu knüppeln. Nicht beruflich, nein, das dann doch nicht, aber so rein psychisch schon.
Und so begab es sich, dass Demian, der sich nur selten derlei Gedanken macht, drüber nachdenken musste, was ihn glücklich oder froh macht - und zwar gleich fünfundzwanzig Mal, weil der Auserkorene dummerweise kurz zuvor hat durchblicken lassen, dass sein Geburtstag an einem Fünfundzwanzigsten stattfindet, was, man möge es dem oder der Verursacherin jener Idee nachsehen, irgendwie zum Regelwerk gehört.
So dachte Demian und dachte und dachte...und kam auf die famose Idee, 24 x guter Sex und 'n lecker Abendessen zu schreiben, aber das hätte ihm bestimmt wieder nur Scherereien und hässliche, verletzende Kommentare eingebracht, also fing er an aufzuzählen.

Mich macht glücklich,dass :
  • ich demnächst nach Fuerteventura gehe (vielleicht flieg ich auch, weil's schneller geht)
  • Trulla mitkommt
  • sie noch nichts davon weiss
  • es nicht mehr so heiss ist
  • ich mich halb so alt fühle, wie ich aussehe
  • mein Leben ein geregeltes Chaos ist
  • ich sehr gute Freunde hab
  • ich gestern ein lecker Abendessen hatte
  • wir 17 x guten Sex hatten (und mein Papi hat keinen Pfennig dazubezahlt)

Möge sich dieses Stöckchen greifen, wer mag.

Gehet hin und traget Eure Botschaft in die Welt, auf dass auch andere an eurem Glück teilhaben mögen.

AMEN

Dienstag, 8. September 2009

Demian MacLeod

Meine erste Schlacht führte ich im Jahre 1964, Gegner war meine Mutter, die sich weigerte, mir die Brust zu geben. Stattdessen gab sie mir die Flasche. Jack Daniels. Mit Schnuller noch besser.
Meine letzte Schlacht führte ich vorgestern. Ich trage ein Geheimnis in mir.
Ich bin unsterblich.
Um diesen Staus zu erhalten, vermeide ich jeglichen Kontakt zu Wesen, die über ein medizinisches Diplom verfügen. Leider bin ich nicht unverwundbar oder gar gegen Krankheiten gefeit, so kam es, dass vorgestern das rechte Ohr den Dienst versagte, indem es vorgab, verstopft zu sein. Bei der anschliessenden Autooperation und Spülung des Gehörgangs mittels eine umfunktionierten Büroklammer und Einsatz einer Wasserpistole kamen zu Tage:
  • 2 kleine Tintenfische
  • 1 Gummistiefel Grösse 38, Farbe grün (jetzt)
  • 6 Muscheln
  • 0,665 Tonnen feiner Sand
  • 1 Damen-Slip
  • 1 antike Geldmünze
  • 2 weisse Kaninchen

Hab ich schon erwähnt, dass ich unsterblich bin?

Es kann nur einen geben!

Samstag, 5. September 2009

Back

Die Überschrift, der anglophil veranlagte Leser mag dies auch mit Headline übersetzen, stellt keineswegs eine Aufforderung dar, Lebensmittel zuzubereiten und in den heimischen Ofen zu bugsieren, sondern es bedeutet vielmehr: Demian ist zurück, zurück auf der grossen Bühne der kleinen, liebenswerten Blogs, zu denen sein eigenes zweifellos zählen mag.
Als kleine Erinnerung für diejenigen, die über ein schwaches Langzeitgedächtnis verfügen -Demian,der wo ich sein tu, liebt den korrekten Umgang mit der deutschen Sprache, ist herzlich und rücksichtsvoll mit den Menschen in seiner Umgebung, ein sensibler Schöngeist, der nur all zu leicht tiefgreifende filisofische Themen aufarbeitet und geliebten Mitmenschen nahe bringt. Gleichsam berühmt ist er für seinen Hang zur klassischen Musik.
Grad gestern erst durfte der neu ins Haus eingezogene Nachbar -er gab sich als Musikstudent zu erkennen- an Demian's Ausführungen zu morgendlichen Violinübungen teilhaben, wobei die Konversation im zweiten Teil durchaus eine medizinische Note enthielt, nämlich die Frage, wie er zukünftig mit gebrochenen Fingern seinem Instrument annehmbare Töne würde entlocken können.
Hat er ja nicht wissen können, unser kleiner Musikus, dass Demian morgens um 8 grad mal 2 Stunden in der Falle liegt, momentan etwa 130 Wochenstunden sein Arbeitspensum nennt; ebensowenig wie er ahnen konnte, dass die kleine, von Demian abgesandte Delegation, bestehend aus Luisa, sich nie traut, seine Anweisungen, Drohungen oder auch einfach nur harmlose Mitteilungen, wörtlich zu überbringen. Derart mag ein wenig von der Schärfe, die seinem Anliegen innewohnte, verloren gegangen sein.
Gut, nun weiss er's, glaube ich.

Donnerstag, 27. August 2009

Nie wieder Stöckchen

Schluss, aus und vorbei. Da hab ich mich breitschlagen lassen und was ist?
Prompt hab ich 'nen Leser in Neapel. Der sitzt jetzt bestimmt da und kalkuliert anhand meiner Schuhgrösse die benötigte Betonmenge, um mich fachgerecht im Mittelmeer zu versenken.
Laut Google-Analytics war der jetzt schon 6 mal da.
(Don Vito, bist du das? Ich schwöre, ich hab das Paket nicht ausgepackt, hab's nichtmal angerührt und als da so weisses Pulver rausrieselte, Traubenzucker, nehm ich mal an, hab ich's schön mit Tesa zugeklebt)

Gottseidank kann man Google-Analytics nicht trauen: mein Zähler läuft seit zwei Wochen rückwärts. Wenn ihr weiter fleissig besucht, komm ich bald ins Minus. Ma schaun, was dann passiert.

Und bleibt mir gefälligst mit euren dummen Fragen vom Hals, is' ja lebensgefährlich sowatt.

Montag, 24. August 2009

Keiner versteht mich

Öhm, ich muss hier mal kurz was klarstellen: Ihr habt irgendwie so riesige Hotels mit schnieken Angestellten, Spa, Nutten in der Hotelbar und so im Kopf (ihr solltet nicht so viel fernsehn)...Faaaaalsch, das' ne ganz kleine Klitsche, 45 Apartments, keine Restauration, nix, nada.
Und ich werd das Ding nur zum Laufen bringen, so mir das denn gelingen möge, und mich dann meinem Eierschaukeljob auf Fuerte widmen. Aber bis dahin gibts so einiges zu tun. Auch wenn ich von Hotel-Management relativ wenig verstehe, so fallen einem doch so gewisse Dinge auf, die man umgehend abstellen sollte.
Achja, bevor ich's vergess: sollte einer auf die Idee kommen, auf mir rumhacken zu wollen, weil ich den Rezeptionschef gefeuert hab (war übrigens nicht der einzige...macht richtig Spass...Security, begleiten Sie den Mann in sein ehemaliges Büro, er hat 5 Minuten Zeit, um seine persönlichen Sachen zu packen, danach Arschtritt) - wenn jemand es nicht schafft, ein Hotel mit wie gesagt popeligen 45 Apartments zu führen, sollte er sich nen anderen Job suchen. Dabei habe ich ihm ein wenig Motivationshilfe gegeben.

Um die Relationen mal zu verdeutlichen: ich mache das nebenher, will heissen, dass ich mich ungefähr 4-5 Stunden täglich darum kümmer, danach das Pub schmeisse und die restliche Zeit an drei Aufträgen arbeite.
(Gott sei Dank bin ich schon zu alt, um jung zu sterben)
Und weiter geht's.
"Señorita Maria, bitte ins Direktionsbüro"

Muhar.

Sonntag, 23. August 2009

MY DRINKING TEAM HAS RUGBY PROBLEM

Bevor ich hier noch mehr virtuelle Haue beziehe, berichte ich mal kurz über den derzeitigen Zwischenstand der Dinge, die, wie könnte es auch anders sein, mal wieder völlig aus dem Ruder zu laufen scheinen.
Jefe hat ein Hotel gekauft. Das reisst normalerweise keinen vom Hocker. Er kauft ständig irgendwas. Danach stellt sich raus, dass er davon überhaupt keine Ahnung hat und verkauft den Krempel wieder. Meistens mit Gewinn. Er ist ein Schlitzohr. Ich glaube mich erinnern zu können, das bisweilen schon mal erwähnt zu haben. Auf dem Hotel allerdings sitzt er jetzt rum, weil's keiner haben will. Krise, grosses Rumgeheule, Selbstmordgefährdung.
"Demian, du hast doch, du kannst doch, würdest du nicht gerne mal?"
"Nein!"
"Och bitte."
"Nein!"
"Ich zahl dir auch...hm...sagen wir mal...[exorbitante 4stellige Summe]."
"Nein!"
"[Exorbitante 4stellige Summe erhöh]"
"Hmmmm"
"[Exorbitante 4stellige Summe nochmal erhöh]"
"Okay!"

Zuerst hab ich mal den völlig inkompetenten Rezeptionschef an das örtliche Arbeitsamt verwiesen und ein Casting für potentielle Nachfolgerinnen veranstaltet.
Gäste lieben Rezeptionschefinnen.
Ich auch.
Beachtet man zwei Grundregeln bei der Auswahl, stellt sich schon sehr bald Zufriedenheit auf allen beteiligten Seiten ein:
!. Gutes Aussehen kann gar nicht hoch genug bewertet werden.
2. Man sollte aufpassen, dass der IQ der entsprechenden Dame nicht höher als die Körbchengrösse ist.

Das erleichtert und versüsst dem Direktor Alojiamento und Booking-Manager (moi) das Leben ungemein.

Dann installiert man ein neues Programm - es ist nicht gerade unwichtig, dieses, das Programm nämlich, auch zu beherrschen- und schult das Personal darauf. Der Vorteil dieser Massnahme liegt klar auf der Hand: Man ist der Einzige, der sich damit auskennt und somit quasi unverzichtbar. (s. auch "Macchiavelli und der Reiz der Macht")

Mit diesem tollen neuen Team, dem es übrigens auch nicht schadet, in seiner Freizeit mal so den ein oder anderen Sprachkurs zu belegen, um den Erhalt seines Arbeitsplatzes zu sichern, wirbelt man nun den Tourismus-Markt so richtig durcheinander.

Und wenn man darauf keinen Bock mehr mehr hat, geht man auf die Kanaren.
Demnächst.
Hier.
Stay tuned.

Sonntag, 16. August 2009

Aportiert

1. Wann bist du heute aufgestanden?
Noch gar nicht. Liege immer noch in der Falle, mit Käffchen und Läppy.

2. Diamanten oder Perlen?
Brillianten, wenn schon^^
Ehrlich gesagt, mag ich keinen Schmuck, jedenfalls an mir nicht. Auch an Frauen mag ich's eher dezent.

3. Was war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast?
Uff, irgendwatt Dokumentarisches über ägyptische Pharaonen. Imax, 3D.
War aber nich meine Idee. *rausred*

4. Was ist deine liebste Fernsehserie?
Hab ich nicht, gucke kaum TV. Früher hab ich ganz gerne Sitcoms geschaut...King of Queens beispielsweise.

5. Was hast du normalerweise zum Frühstück?
Kaffee und Kippe.

6. Was ist dein zweiter Vorname?
Hab ich nicht, Meine Eltern waren so arm, da war ein zweiter Vorname nicht drin. Hat kaum für die Windeln gereicht...^^

7. Welches Essen magst du überhaupt nicht?
Graupensuppe. Spezialität meiner Mutter. Hatte ich schon erwähnt, dass wir sehr arm waren?

8. Was ist deine momentane Lieblings CD?
Gibbet nich. MP3 oder 4 oder wattweissichwatt auffem PC.

9. Welches Auto fährst du?
Isch abe garr kein Autoo, Sinjorina.

10. Lieblings-Sandwich?
Auch Thunfisch. Wie der Mainstream hier.

11. Welchen Charakterzug lehnst du ab?
Ganz klar: Heuchelei und Feigheit. Ich liebe es direkt und frei von der Leber weg. (Wie man vielleicht gelegentlich schomma gemerkt haben könnte)

12. Dein Lieblingskleidungsstück?
Meine Camouflage-Hose *zu Trulla schiel*.

13. Wenn du irgendwo auf der Welt hinfliegen könntest, wohin würdest du gehen?
Zum Leben? Südafrika.Cape-Town.
Nur mal so: Tibet.

14. Lieblings-Kleidermarke?
Hab ich nicht. Ich kaufe mir, was mir gefällt und passt *nochma zu Trulla schiel*. Scheiss auf Marken. Ausnahme: Anzüge. Armani.

15. Wo willst du dich zur Ruhe setzen?
Werde ich, glaub ich, gar nicht machen. Wenn doch...Winter in den Bergen, Sommer im Süden.

16. An welchen Geburtstag erinnerst du dich?
An den 26.
Also vorletztes Jahr^^ Kann man hier iwo nachlesen. Hab gezz kein Bock zu suchen. Ibiza und Seefahrt und so.

17. Welchen Sport schaust du dir am liebsten an?
Bin eher so der Selbstsporttreiber. Anschauen? Beach-Volleyball (Frauen).^^

18. Weitester Ort, wo du das hier hinschickst?
Wie gezz hinschicken? Ich schick das an Blogspot und dann kann sich bedienen, wer will. Ich glaub, Argentinien is schon ziemlich weit, oder? Da gibts jedenfalls nen Leser.

19. Welche Person schickt's dir als erstes retour?
Mir schreibt keiner *schnief*. Mich ruft auch keiner an. Ich bin der einsamste Mensch der Welt.

20. Wie war gleich nochma Frage 20?
Die hab ich versehentlich gelöscht, glaub ich.War die wichtig?

21. Wann ist dein Geburtstag?
Am 25.08. *kleinlaut werd* 1963. Und wehe, datt gibt hier keine Geschenke, dann werd ich aber man so watt von sauer...

22. Bist du ein Morgenmensch oder Nachtmensch?
Das' einfach...bin absoluter Nachtmensch, schon immer gewesen.

23. Was ist deine Schuhgröße?
44-45. Kann mir ma einer den Sinn dieser Frage erläutern?

24. Haustiere?
Nichts, was man mit blossem Auge erkennen könnte.

25. Irgendwas Neues, Aufregendes, das du uns unbedingt mitteilenmusst?
Ja, ich muss jetzt aufstehn und deshalb mach ich hier ma Schluss vorerst.
Wenn Trulla sieht, dass ich immer noch im Bett lieg, krieg ich wieder Haue.
Rest wird beizeiten nachgeliefert.

(...)

Na ok, die hier noch:
26. Was wolltest du früher mal werden?
Gross.

Ps: Ist mir gelungen.

Dienstag, 11. August 2009

Einarmiger Bandit (9)

Was bisher geschah:
Demian öffnet eine Haustür mit der blossen Hand, die Hand nimmt das übel und lässt sich vom in der Tür befindlichen Glas aufschlitzen. Darauf folgend ergeben sich einige Komplikationen, in deren Verlauf Demian Arbeitsplatz, Freundin, beinah seinen Führerschein, jedoch nie die Hoffnung verliert. Dummerweise wächst das, was zusammengehört, nicht richtig zusammen und es droht eine Verkrüppelung der Hand und Demians Seele. Wie ersteres verhindert werden konnte und warum zweiteres scheiterte, könnt ihr hier lesen. Um fortan die Blutgerünste einiger Leserinnen zu stillen, werde ich einfach an mir adäquat erscheinenden Stellen der Fantasie freien Lauf lassen. Freut euch, es wird blutig.
Aber heute nicht mehr.
Heute muss ich euch erstmal erzählen, wie rücksichtslos man in meinem näheren sozialen Umfeld, explizit sei hier der Name "Trulla" genannt, mit mir umzugehen pflegt.
Wir sitzen gestern gemütlich am Strand, ich in Notizen vertieft, die mir eine weitere Woche meines viel zu teuren Lebensunterhalts sichern sollen, da will Trulla eine Rötung meines Rückens bemerkt haben und stürzt sich mit lüsternem Blick auf die Sonnenölflasche, um, unter dem Vorwand, mir etwas Gutes tun zu wollen, sich sodann auf die Umverteilung von Flasche auf Rücken zu machen. Meine Beteuerung, eine Rötung sei bei meinem Bräunungsgrad quasi unmöglich, ficht sie nicht an und nach zehnminütigem Quengeln geb ich nach und lasse sie gewähren. Ich lasse die Schweinereien, die sie mir dabei ins Ohr flüstert, klaglos über mich ergehen, erhebe jedoch Einspruch, als sie zum Aufbruch drängt. Sie müsse noch etwas erledigen...ja ne, is klar.
"Ich werde", lasse ich sie wissen, "mir 'ne nette kleine Meerjungfrau angeln, wenn du nicht aufhörst zu nöhlen."
Ihr Konter :"Ach ja, und wie glaubst du, bitteschön, soll die die Beine für dich breit machen?"
Demian:0, Trulla:1

Samstag, 8. August 2009

Demian Lagerfällt

Wusstet ihr schon, dass helle Kleidung auf gebräunter Haut wesentlich besser aussieht als umgekehrt?

Freitag, 7. August 2009

Googlehupf

Wenden wir uns heute mal den Suchenden und Fragenden zu. In Hülle und Fülle schlagen Verwirrte und Ahnungslose in meinem kleinen, aber feinen Blog auf, mit Fragen, deren Antworten sie wahrscheinlich eh nicht vertragen könnten. Grund genug, selbige zu geben.
Und hier sind sie, die Top 5:

Der fünfte Platz geht an: Wie schreibt man einen Aufsatz?
Da müsst ihr den Herrn L. fragen, der weiss das jetzt nämlich. Nachdem er einen doch sehr fehlerhaften Versuch abgeliefert hat, sah ich mich veranlasst, ihm ein wenig Hilfestellung zu geben. Ob's gefruchtet hat, weiss ich leider nicht, der Kontakt ist danach irgendwie abgebrochen.
Schade.

Platz 4 nimmt Deutsche Sprache in der Welt ein, was ja auch kein Wunder ist, bin ich doch immer bemüht, deutsche Sprache und Kultur in selbige, die Welt nämlich, hinauszutragen und somit meinen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.
Wie sollen die Pappnasen denn sonst erfahren, wer Goethe, Schiller, Heidegger, Kant und Demian sind.

Schon nähern wir uns mit Riesenschritten den Top 3. Auf dem Podest landete "Professioneller Einarmiger Bandit"
Gut, das "Einarmiger Bandit" ist leicht nachvollziehbar, gibt es doch mehrere Einträge, die zwar keine Sau gelesen hat, mit ebenjenem Namen. Das "Professionell" bezieht sich wahrscheinlich auf die Art, wie ich meinen Blog betreibe und bei anderen kommentiere. Ja, das wird's sein.


Silber erhält: "Wassermopped" (und zwar genau so geschrieben)
Zur Begründung möchte ich anführen, dass ich mich äusserst geehrt fühle, es offenbar mit einem westfälischen Landsmann zu tun zu haben, vielleicht aber auch mit einem orthografisch eher suboptimal ausgebildeten Menschen, und beide dürfen sich meiner Sympathie erfreuen, wobei der Grad selbiger bei Zweitgenanntem enorm zunimmt, wenn er das Schreiben sein lässt.

Und hier ist er nun, der Gewinner (vielleicht könnte mir an dieser Stelle ein musikalisch versierter Blogger mit einem Tusch oder einer Fanfare aushelfen?)
Nachbarin abgreifen finde ich so schön, so realitätsnah, so überaus nobel umschrieben, wie ein Teil meiner früheren Freizeitgestaltung sich ausnahm, dass ich nicht anders kann, als hierfür die Höchstpunktzahl zu vergeben.
Herzlichen Glückwunsch. Tut mir zwar ein bisschen leid, nicht mit exakten Tipps und Anregungen gedient zu haben, aber ich verspreche hiermit hoch und heilig, das nachzuholen, sobald sich meine jetzige Lebensabschnittsbegleiterin und Deutsch-Schülerin entschlossen hat, mich endgültig für ein Arschloch zu halten und sich aus dem katalanischen Staub macht.
Versprochen.

Montag, 3. August 2009

Demian kocht

Man nehme:
1 handelsübliches Würstchen aus Glas oder Dose
1 l Wasser

Zubereitung:
Das Wasser in einem Topf erhitzen (Achtung: nicht kochen lassen). dann das Würstchen hinzugeben und ca. 5-7 Minuten brühen.
Anschliessend lässt man das Würstchen bei abgeschalteter Herdplatte ca. eine halbe Stunde baden.
Gelegentlich umrühren.
Bei ansprechender Schrumpeligkeit herausnehmen und der jungen Dame, die erstens deine Untermieterin ist und sich zweitens über deine geringfügige Faltenbildung an Augen und Mundwinkeln mokiert hat, vors Gesicht halten und ihr erklären, dass ihr Hals in 20 Jahren etwa so aussieht wie selbiges Würstchen.
Fertig.

Samstag, 1. August 2009

Der Fliesenleger

Die Ereignisse im frühen April anno 2008 wollen beschrieben werden; man mag sich erinnern: Demian (lang) weilte (sich) auf Fuerteventura und da ihm deutsche Behörden angelegentlich einer Autofahrt im alkoholisierten Zustand vor vielen, vielen Monden die Berechtigung zum Führen eines Fahrzeugs absprachen, sass er in einem gottverlassenen Kaff in the middle of nowhere, gefangen und relativ immobil, weil, wie vielleicht bekannt sein dürfte, das öffentliche Verkehrssystem Fuerteventura's aus einer Handvoll Bussen besteht, die ihre Bestimmung lediglich 4-5 mal täglich ausführen. Ein Fahrrad musste her, so stand's Demian im Sinne und nach nur dreiwöchiger Suche fand sich ein Händler, der bereit, willens und fähig war, ihm ein Mountain-Bike in der gewünschten Qualitäts- und Preisklasse zu liefern; billig sollt's sein und kein Schrott.
Endlich war es also da und Demian, stolz wie Oskar (oder Krümelmonster), schwang sich in den Sattel, um die Umgebung zu erkunden, will heissen: Hügel, Hügel und nochmal Hügel, mitunter auch sich abwechselnd mit leichteren Hügeln, wo ihm allerdings der in jenen Breiten ständig blasende Wind körperliche Höchstleistungen abverlangte - also verlegte er sich aufs gemächliche Cruisen innerhalb des Resorts.
Und so begab es sich, dass er am folgenden Tage auf dem vollständig gefliesten Gelände umherradelte, freundlich den Gästen und Kollegen zuwinkend, jedoch leider dabei nicht so recht konzentriert zu Werke ging und so wurde ihm erst im allerletzten Augenblick bewusst, sich vor einer hohen Stufe zu befinden. Der versierte Pedalist pflegt in derartigen Situationen ja dezent den Bremshebel zu betätigen, nicht so Demian, der zog mit Brachialgewalt, dummerweise an beiden und die jungfräuliche Vorderradbremse fühlte sich geehrt und packte voll zu, wodurch es, wir kennen's ja alle aus Kindertagen, zum abrupten Stillstand des Vorderrads kam, der Drahtesel bockte und Demian vornüber abwarf, wo Steinfliesen auf seine Ankunft warteten.
90 Kilo Mensch meet Terracotta. And the winner was: Terracotta.
Die folgende Woche lief Demian, der sich natürlich geschickt abzurollen versuchte, mit einem Veilchen rum, schlug doch am Ende der Rolle sein Gesicht kurz auf und auch der rechte, weil eh schon lädierte Arm erfreute sich fortan einer etwa 5tägigen Ruhepause, die er in einer formschönen Binde verbrachte, die ihm der Notarzt kopfschüttelnd angelegt hatte.
Alles kein Problem, ist und war Demian es doch gewöhnt, die ihm übertragenen Aufgaben mit links zu erledigen und weil ihm seine Chefin, die besorgte, schon nach 2 Wochen erlaubte, die Stützräder wieder abzubauen, fand diese kleine Episode ein Happy-End.
Was wäre Demian bloss ohne seine treusorgenden Mitmenschen?

Mittwoch, 29. Juli 2009

True love

28.7.2009
Trulla wacht auf und findet sich in einem Meer aus Rosen, um das Bett herum brennen 120 Kerzen, eine für jeden Tag, den sie mit mir zusammen ist.
Ich bin schon 2 Stunden vor ihr aufgestanden, habe ein opulentes Frühstück kreiert und zubereitet. So, noch ein Spritzer Sahne auf ihre heisse Schokolade ...und fertig. Ich trage das Tablett hinüber, serviere im Bett und lege mich dazu.
Ein herzhafter Biss auf ihr Croissant befördert einen Diamantring ans Tageslicht, dessen Strahlen mit dem ihrigen konkurriert. Wir lieben uns ausgiebig, danach sinke ich auf die Knie und frage, ob sie mich heiraten will.
Hachja...

Soweit Trulla's Traum.

Vorgestern hat sie auch noch Geburtstag gehabt, 28 ist sie geworden. Dennoch ist sie geistig noch sehr rege und auch körperlich ganz rüstig.

Ich bin schon ein Glückspilz...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Einarmiger Bandit (8)

...und ich verlor mich ein wenig im Dschungel der Bürokratie. Anfänglich noch bemüht, der medizinischen Welt und ihren Trabanten Paroli zu bieten, gab ich mich mittelfristig doch eher dem Suff hin. Das ging ganz prima mit links, jedoch stellten sich neben den bekannten Nebenwirkungen auch solche ein, die Psychologen und Bauhelfer gerne als "Leck mich am Arsch-Mentalität" bezeichnen und selbige wandte ich auch auf mein restliches soziales Umfeld an. Kam nicht so gut an, besonders bei Nicole nicht, ihrer beruflichen Bestimmung nach eher auf der gegnerischen Seite beheimatet und meiner Streitlust absolut nicht gewachsen. An einem grauen Tag im April warf ich ihr vor, sich mit dem Rest der weissen Bande gegen mich verschworen zu haben, mich selbst ins Auto, startete durch, musste jedoch an der nächsten Ecke merken, dass ein Auto mit Schaltgetriebe momentan nicht so geeignet für mich war. Totalschaden würde ich's zwar nicht nennen, aber irgendwie sah die Karre danach schon etwas verändert aus, irgendwie wertgemindert. Betonpfeiler sind -nur für diejenigen unter euch, die's noch nicht wussten- wesentlich härter als Autoblech, weniger beweglich und stehen überhaupt immer da rum, wo man sie nicht braucht.
So ging ich zurück in die Wohnung. Dort fand ich ein verheultes Wesen vor, dem ich jetzt auch noch verklickern musste, dass sie soeben -natürlich nur fürs Protokoll und die Versicherung- meinen wunderschönen Golf GTI, schwarz gefärbt und alubefelgt, zu Mus gefahren hätte.
"Unter einer Bedingung."
"Ja?"
"Wir müssen reden."
Oha, das hiess nichts Gutes, Frauen, die reden wollen und dies nicht mit ihrer besten Freundin tun wollen, waren mir schon immer suspekt, aber was blieb mir anderes übrig, wenn ich nicht Freundin, Führerschein und Versicherungsschutz verlieren wollte.
In der folgenden Stunde bekam ich den Einlauf meines Lebens, ich glaube mich nicht erinnern zu können, jemals irgend jemandem erlaubt zu haben, so mit mir zu sprechen, Lehrer und Eltern in der Frühzeit eingeschlossen.
Zum Schluss wurde sie erfreulicherweise etwas moderater und fasste meine Situation in etwa so zusammen:
"Du trinkst zuviel, bist fast jede Nacht unterwegs, siehst aus wie'n Hippie, frühstückst nachmittags um drei - um dein Verhalten und Aussehen zu rechtfertigen, fehlt dir eigentlich nur eins: ein Studienplatz!"

Geiler Plan...