Samstag, 26. September 2009

Frei sein

Frei. Endlich. Nach 32 Tagen am Stück hatte ich heute mal einen komplett arbeitsfreien Tag. Wem jetzt beim Lesen die Mitleidstränen in die Augen geschossen sind - so schlimm ist das alles nicht. Bin's ja gewohnt. Mach ich seit fast dreissig Jahren so. Zugegeben, zu Zeiten, als die Erlöse in die eigene Tasche bzw. aufs eigene Konto geflossen sind, war's irgendwie spannender, aber ich will mich nicht beklagen. Jedenfalls nicht zu sehr. Viel wichtiger scheint mir die Frage, was ich Trottel mit der Freizeit anfange. Sex gehört ja zu meinen bevorzugten Freizeitaktivitäten, allerdings, wenn die Partnerin nicht da ist, wird das auch recht schnell langweilig. Andere Frauen sind mir ja verboten worden. Gut so. Für die anderen Frauen. Jedoch muss ich ein erstaunliches Nachlassen des Jagdtriebes konstituiren. Selbst am Strand, obwohl kein Wetter zum Surfen war. Gelesen. Zwischendurch ein bisschen Whale-Watching betrieben. Wieder daheim war's auch nicht besser. Glaube, ich bin krank, ich brauche Arbeit. Hab noch 'ne Menge rumliegen, was ich beenden könnte. Aber dann wär's ja kein freier Tag.
Mittags im Gym gewesen, nur Flachpfeifen unterwegs. Grad 'nen Film geguckt: The Reader. Guter Film.
Mir ist langweilig.
Werd mal Luisa ein bisschen ärgern gehen

Mittwoch, 23. September 2009

Zu Gast bei Demian I

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Geheimnisse meiner gleichsam erfreulichen wie sanftmütig gestalteten Herrschaft gewähren.
Wie jeder guter Regent halte ich zu bestimmten Tageszeiten Audienzen ab, jeder ist eingeladen, daran teil zu nehmen, vorausgesetzt, er oder sie bringt mir einen frisch gebrühten Kaffee mit, nicht zu kräftig, mit einem Schuss Milch und 2 Stückchen Zucker, ersatzweise auch Süsstoff. Besonders gern habe ich es auch, wenn mir dazu ein Keks gereicht wird, Geschmack egal, es zählt allein der gute Wille...seinen Arbeitsplatz zu erhalten.
Gelegentlich jedoch kommt es vor, dass ich Herrschaften bitten muss, sich in mein Büro zu begeben. Ich tue dies sehr ungern, muss dazu gesagt werden, bedeutet es doch, dass besagte Herrschaften nicht nett zu mir oder anderen waren, sich als unfähig, dumm oder - noch viel schlimmer- renitent erwiesen haben. Ein derartiges Exemplar der Gattung Homo Hotelhandwerker wurde heute bei mir vorstellig, wobei, wenn ich es recht bedenke, dies nicht der richtige Ausdruck ist, gab er mir doch Gelegenheit, mein Anliegen 3mal über Walkie-Talkie und 2mal telefonisch zu äussern.
Die kleine Präsentation, extra für ihn arrangiert, schien ihn anfänglich nicht sonderlich zu beeindrucken. Das änderte sich jedoch recht zügig, als ich mit meinem Zeigestock auf das linke der beiden Bilder tippte.
"Was du hier siehst, Juan, ist eine Roularde. Schmackhaft, lecker, ein Gaumengenuss. Man kann sie essen. Oder auch mehrere davon, je nach Magenkapazität. Hast du bestimmt schon mal gesehn, oder ?"
*nick*
"Und das hier" fuhr ich, auf das rechte Bild zeigend fort, "ist ein Rolladen, auch Jalousie bisweilen genannt. Soweit verständlich?"
*nick*
"Gut, davon haben wir rund 80 Stück im Haus, besser gesagt am Haus, vor den Fenstern. Gewusst?"
*nick*
"Prima, momentan sind 3 davon kaputt, und zwar nicht erst seit heute oder gestern, nein, seit einer geschlagenenen Woche. Was glaubst du, ist das gut fürs Geschäft?"
*kopfschüttel*
"Jetzt, und horche bitte gut auf, kommen wir zum Knackpunkt der Geschichte. Weisst du, wer für die Reparatur verantwortlich ist?"
¨kopfsenk*
"Genau, und sollte ich morgen auch nur einen einzigen dieser Rolläden defekt vorfinden, wirst du hier in diesem unseren schönen Aparthotel bestenfalls noch die Klo's säubern, bei halbiertem Gehalt, versteht sich. Nun denn, verschwinde er!"
*wetz*
"Der Nächste bitte!"

Samstag, 19. September 2009

Neue Öffnungszeiten

Es wird freundlichst darum gebeten, die neuen Blog-Öffnungszeiten zu beachten.
Mo-Fr: 23-24h und 5-6h
Sa: 15-16h
So: geschlossen

Wir bitten Sie, ausserhalb der Geschäftszeiten ihre Mitteilungen im Kummerkasten zu hinterlegen.
Danke.
Ihr Blog-Wart

Donnerstag, 17. September 2009

Brennend heisser Wüstensand...

Heute habe ich mal eine Überschrift gewählt, die in keinerlei Bezug zum nachfolgenden Text steht. Wollte euch einfach nur ärgern und Ohrwürmer produzieren. Ich bitte darum, von diesbezüglichen Kommentaren Abstand zu nehmen. Danke!

Mein Anliegen ist ein wenig delikat und ich erhoffe mir, meiner positiven Natur entsprechend, Rat und Beistand von euch, meinen sehr geschätzten Lesern. Wem der letzte Nebensatz zu schleimig erscheint, dem sei versichert, dass er,der Nebensatz nämlich, nicht ernst gemeint ist, sondern lediglich dazu dienen soll, euch ein bisschen Honig ums Maul zu schmieren. Bei allen weiblichen Lesern, die unter allgemein gültigen Geschmackskriterien als gut aussehend durchgehen, biete ich mich an, hier mag der generöse Aspekt meiner Persönlichkeit durchscheinen, ebenjenen bei Gelegenheit abzuschlecken.
Wo war ich?
Achja, in Barcelona. In meiner Wohnung. Auf dem Sofa. Neben Luisa. Die Aufmerksamen unter euch werden sich jetzt natürlich fragen: Was macht Luisa um die Uhrzeit neben Demian auf dem Sofa? Was macht überhaupt Demian um diese Uhrzeit auf dem Sofa?
Nun, es sei Aufhellung erteilt: Demian erhielt gegen dreiuhrdreissig einen Anruf, als Urheberin gab sich Trulla zu erkennen. Mit bebender Stimme teilte sie mit, welch ungewöhnliche Geräusche aus Luisa's Zimmer drängen, unter Anderem war von einer männlichen Stimme die Rede, die offenbar sexuelle Aktivitäten reklamierte. Diesem Anliegen schien sich die so Angesprochene jedoch zu widersetzen, wobei auch laute Hilferufe zu vermelden seien und da Demian's Hausgemeinschaft offenbar nur aus Weicheiern besteht, sah er sich gezwungen, seine Arbeit nieder zu legen und heim zu eilen, wo er eines Jünglings angesichtig wurde, der, seinem abscheulichen Aussehen zum Trotze, sich offenbar Hoffnung auf Kopulation gemacht hatte, welche Luisa ihm jedoch verwehrte.
Soweit die Ausgangssituation. Nun zu meiner Frage: War es korrekt, dies bezieht sich eher auf den moralischen denn juristischen Aspekt der Angelegenheit, jenem Wesen in die Weichteile zu treten, seinen Kopf dreimal kurz gegen die Wand zu schlagen und es, also ihn in diesem Fall, anschliessend zur Tür hinaus zu jagen, wobei noch angemerkt sei, dass ich leider vergass, die Tür vorher zu öffnen?
Und wollt ihr mich immer noch als Papi, Onkel, Opi?

Sonntag, 13. September 2009

Ödem an die Freude

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da lebte ein kleines Mädchen in einer kleinen Stadt in einem kleinen Land. Sein Name war Ronja und wenn es sich nicht gerade mit Körperlotion beschmierte oder darüber schrieb, wie sie sich mit Körperlotion beschmiert, war es ihr ein diebisches Vergnügen, ältere Herrschaften zu knüppeln. Nicht beruflich, nein, das dann doch nicht, aber so rein psychisch schon.
Und so begab es sich, dass Demian, der sich nur selten derlei Gedanken macht, drüber nachdenken musste, was ihn glücklich oder froh macht - und zwar gleich fünfundzwanzig Mal, weil der Auserkorene dummerweise kurz zuvor hat durchblicken lassen, dass sein Geburtstag an einem Fünfundzwanzigsten stattfindet, was, man möge es dem oder der Verursacherin jener Idee nachsehen, irgendwie zum Regelwerk gehört.
So dachte Demian und dachte und dachte...und kam auf die famose Idee, 24 x guter Sex und 'n lecker Abendessen zu schreiben, aber das hätte ihm bestimmt wieder nur Scherereien und hässliche, verletzende Kommentare eingebracht, also fing er an aufzuzählen.

Mich macht glücklich,dass :
  • ich demnächst nach Fuerteventura gehe (vielleicht flieg ich auch, weil's schneller geht)
  • Trulla mitkommt
  • sie noch nichts davon weiss
  • es nicht mehr so heiss ist
  • ich mich halb so alt fühle, wie ich aussehe
  • mein Leben ein geregeltes Chaos ist
  • ich sehr gute Freunde hab
  • ich gestern ein lecker Abendessen hatte
  • wir 17 x guten Sex hatten (und mein Papi hat keinen Pfennig dazubezahlt)

Möge sich dieses Stöckchen greifen, wer mag.

Gehet hin und traget Eure Botschaft in die Welt, auf dass auch andere an eurem Glück teilhaben mögen.

AMEN

Dienstag, 8. September 2009

Demian MacLeod

Meine erste Schlacht führte ich im Jahre 1964, Gegner war meine Mutter, die sich weigerte, mir die Brust zu geben. Stattdessen gab sie mir die Flasche. Jack Daniels. Mit Schnuller noch besser.
Meine letzte Schlacht führte ich vorgestern. Ich trage ein Geheimnis in mir.
Ich bin unsterblich.
Um diesen Staus zu erhalten, vermeide ich jeglichen Kontakt zu Wesen, die über ein medizinisches Diplom verfügen. Leider bin ich nicht unverwundbar oder gar gegen Krankheiten gefeit, so kam es, dass vorgestern das rechte Ohr den Dienst versagte, indem es vorgab, verstopft zu sein. Bei der anschliessenden Autooperation und Spülung des Gehörgangs mittels eine umfunktionierten Büroklammer und Einsatz einer Wasserpistole kamen zu Tage:
  • 2 kleine Tintenfische
  • 1 Gummistiefel Grösse 38, Farbe grün (jetzt)
  • 6 Muscheln
  • 0,665 Tonnen feiner Sand
  • 1 Damen-Slip
  • 1 antike Geldmünze
  • 2 weisse Kaninchen

Hab ich schon erwähnt, dass ich unsterblich bin?

Es kann nur einen geben!

Samstag, 5. September 2009

Back

Die Überschrift, der anglophil veranlagte Leser mag dies auch mit Headline übersetzen, stellt keineswegs eine Aufforderung dar, Lebensmittel zuzubereiten und in den heimischen Ofen zu bugsieren, sondern es bedeutet vielmehr: Demian ist zurück, zurück auf der grossen Bühne der kleinen, liebenswerten Blogs, zu denen sein eigenes zweifellos zählen mag.
Als kleine Erinnerung für diejenigen, die über ein schwaches Langzeitgedächtnis verfügen -Demian,der wo ich sein tu, liebt den korrekten Umgang mit der deutschen Sprache, ist herzlich und rücksichtsvoll mit den Menschen in seiner Umgebung, ein sensibler Schöngeist, der nur all zu leicht tiefgreifende filisofische Themen aufarbeitet und geliebten Mitmenschen nahe bringt. Gleichsam berühmt ist er für seinen Hang zur klassischen Musik.
Grad gestern erst durfte der neu ins Haus eingezogene Nachbar -er gab sich als Musikstudent zu erkennen- an Demian's Ausführungen zu morgendlichen Violinübungen teilhaben, wobei die Konversation im zweiten Teil durchaus eine medizinische Note enthielt, nämlich die Frage, wie er zukünftig mit gebrochenen Fingern seinem Instrument annehmbare Töne würde entlocken können.
Hat er ja nicht wissen können, unser kleiner Musikus, dass Demian morgens um 8 grad mal 2 Stunden in der Falle liegt, momentan etwa 130 Wochenstunden sein Arbeitspensum nennt; ebensowenig wie er ahnen konnte, dass die kleine, von Demian abgesandte Delegation, bestehend aus Luisa, sich nie traut, seine Anweisungen, Drohungen oder auch einfach nur harmlose Mitteilungen, wörtlich zu überbringen. Derart mag ein wenig von der Schärfe, die seinem Anliegen innewohnte, verloren gegangen sein.
Gut, nun weiss er's, glaube ich.