Mittwoch, 29. Juli 2009

True love

28.7.2009
Trulla wacht auf und findet sich in einem Meer aus Rosen, um das Bett herum brennen 120 Kerzen, eine für jeden Tag, den sie mit mir zusammen ist.
Ich bin schon 2 Stunden vor ihr aufgestanden, habe ein opulentes Frühstück kreiert und zubereitet. So, noch ein Spritzer Sahne auf ihre heisse Schokolade ...und fertig. Ich trage das Tablett hinüber, serviere im Bett und lege mich dazu.
Ein herzhafter Biss auf ihr Croissant befördert einen Diamantring ans Tageslicht, dessen Strahlen mit dem ihrigen konkurriert. Wir lieben uns ausgiebig, danach sinke ich auf die Knie und frage, ob sie mich heiraten will.
Hachja...

Soweit Trulla's Traum.

Vorgestern hat sie auch noch Geburtstag gehabt, 28 ist sie geworden. Dennoch ist sie geistig noch sehr rege und auch körperlich ganz rüstig.

Ich bin schon ein Glückspilz...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Einarmiger Bandit (8)

...und ich verlor mich ein wenig im Dschungel der Bürokratie. Anfänglich noch bemüht, der medizinischen Welt und ihren Trabanten Paroli zu bieten, gab ich mich mittelfristig doch eher dem Suff hin. Das ging ganz prima mit links, jedoch stellten sich neben den bekannten Nebenwirkungen auch solche ein, die Psychologen und Bauhelfer gerne als "Leck mich am Arsch-Mentalität" bezeichnen und selbige wandte ich auch auf mein restliches soziales Umfeld an. Kam nicht so gut an, besonders bei Nicole nicht, ihrer beruflichen Bestimmung nach eher auf der gegnerischen Seite beheimatet und meiner Streitlust absolut nicht gewachsen. An einem grauen Tag im April warf ich ihr vor, sich mit dem Rest der weissen Bande gegen mich verschworen zu haben, mich selbst ins Auto, startete durch, musste jedoch an der nächsten Ecke merken, dass ein Auto mit Schaltgetriebe momentan nicht so geeignet für mich war. Totalschaden würde ich's zwar nicht nennen, aber irgendwie sah die Karre danach schon etwas verändert aus, irgendwie wertgemindert. Betonpfeiler sind -nur für diejenigen unter euch, die's noch nicht wussten- wesentlich härter als Autoblech, weniger beweglich und stehen überhaupt immer da rum, wo man sie nicht braucht.
So ging ich zurück in die Wohnung. Dort fand ich ein verheultes Wesen vor, dem ich jetzt auch noch verklickern musste, dass sie soeben -natürlich nur fürs Protokoll und die Versicherung- meinen wunderschönen Golf GTI, schwarz gefärbt und alubefelgt, zu Mus gefahren hätte.
"Unter einer Bedingung."
"Ja?"
"Wir müssen reden."
Oha, das hiess nichts Gutes, Frauen, die reden wollen und dies nicht mit ihrer besten Freundin tun wollen, waren mir schon immer suspekt, aber was blieb mir anderes übrig, wenn ich nicht Freundin, Führerschein und Versicherungsschutz verlieren wollte.
In der folgenden Stunde bekam ich den Einlauf meines Lebens, ich glaube mich nicht erinnern zu können, jemals irgend jemandem erlaubt zu haben, so mit mir zu sprechen, Lehrer und Eltern in der Frühzeit eingeschlossen.
Zum Schluss wurde sie erfreulicherweise etwas moderater und fasste meine Situation in etwa so zusammen:
"Du trinkst zuviel, bist fast jede Nacht unterwegs, siehst aus wie'n Hippie, frühstückst nachmittags um drei - um dein Verhalten und Aussehen zu rechtfertigen, fehlt dir eigentlich nur eins: ein Studienplatz!"

Geiler Plan...

Sonntag, 19. Juli 2009

Hällouh

Eim werri praud tu wellkamm mei nju rieda fromm Wisskonnssänn, Juässäy.
Först ei häff tu giff ju ssamm ädweiss: iff ju wonnt tu nou mohr äbaut Dschörmänni, jur onn sä rong sseit, bikohs ei liff in Barcelona, sätts in sspäyn, wehr oll se fäymess bullfeiters kamm fromm. Batt eim Dschörmänn.
Änd siss iss not ä deiärie. Ei reit äbaut mei leiff. Ssinss oll sä piepel gugel for "dschörmänn länguätsch in se wörld"
ei plänn tu reit mohr äbaut kaltscher, batt Mem ssäyss, säts not gud for mi and eim werri äfräd of hör, bikohs schis ohlwähs didsching mi änd sät hörts ä lott. Sso pliehs andärständ, sätt juhl djast feind samm harmläss sdorries abaut mi and mei leif. Iff säts boahrin ju, go tu aser sseits, ser juhl feind fotos änd ohld johks. Ssänd mi än iemähl änd ei will rekomänd samm of säm tu ju. Is sät ä diehl?
Inndjeu rieding hier.
Matsch fann.

Demian
(säts nott mei riäl nähm, eim äfräd off se riewändsch off se piepel)

Freitag, 17. Juli 2009

Einarmiger Bandit (7)

...
Fortan hielt jeder Tag Überraschungen für mich bereit: war's an einem Montag, da mir mein Arbeitgeber mitteilte, aufgrund der unabsehbaren Dauer des Heilungsprozesses, in Zukunft von meiner Mitarbeit Abstand zu nehmen, so wachte ich dienstags auf, um festzustellen, dass meine Hand mittlerweile fast vollständig skelettiert war, mittwochs wurd's abgelöst von einem netten Schreiben der Berufsgenossenschaft, die darauf bestand, von mir comic-strip-ähnliche Zeichnungen zum Unfallhergang zu fordern. Mit links? Wie gut, auf derartige Disharmonien schon vorbereitet gewesen zu sein, hatte doch ein Zimmerkollege im Krankenhaus bereits erzählt, wie sich die Korinthenkacker vor Zahlung an Wegeunfallopfer zu sträuben versuchten.
Es gibt gewisse Eindeutigkeiten im Leben, dazu gehört meiner unbescheidenene Ansicht nach, dass ein Firmenfahrzeug, mit 6 Dachdeckern und Material beladen, welches sich morgens um 5.30 h auf dem Weg zur Baustelle befindet, den Weg zur Arbeit absolviert und somit bei einem eventuell eintretenden Unfall, wie in diesem Fall geschehen, die Berufsgenossenschaft in die Zahlpflicht genommen werden kann. Dort scheint man jedoch anders zu denken und halbtote Menschen müssen erklären, zeichnen oder sonstwie visualisieren, wieso sie sich zum angegebenen Zeitpunkt in der Konstellation in dem Fahrzeug auf dem Weg bzw. der Strasse befunden haben. Hätt nur gefehlt, dass so'n Sesselfurzer den Antrag auf Kostenübernahme mit der Begründung abgelehnt hätte, der Baum wäre ja abseits der Fahrbahn gestanden und somit sei vom direkten Arbeitsweg abgewichen worden.
Mein Fall war zwar nicht ganz so eindeutig, jedoch konnten 3 Zeugen benannt werden, die mir ein arbeitstechnich glaubhaftes Alibi verschafften und so dauerte es nur 3 Monate, bis die BG sich endlich zur Zahlung von Krankengeld bereit erklärte.
Die Kündigung war rechtens, denn in der Probezeit verunfallt man gefälligst nicht, und die Hand wurd immer schlechter, was in diesem Fall heisst: dünner, irgendwie knochiger, zurück zu führen auf mangelnde Versorgung der Muskeln durch genähten Nerv und ebensolche Blutbahn.
Schaute man genauer hin, was übrigens Kindern in der S-Bahn nach Überwindung des ersten Schreckens viel Spass zu machen schien, konnte man bemerken, wie alles an Sehnen, Muskeln, Nerv und was da sonst noch so zusammen geschweisst worden war, einen recht unansehlichen Klumpen bildete, der neben der Unansehlichkeit noch so einige Unannehmlichkeiten mit sich brachte. Erwähnt seien hier nur ständige, bei Bewegung unanständig heftige Schmerzen und Verkrümmung der Kralle zu einer ebensolchen. War ich anfänglich recht frohgemut, so wurde mir nun doch ein bisschen anders, zumal Krankenkasse, Arbeitgeber und Berufsgenossenschaft dem jeweils anderen die Zahlungspflicht zuschob und mir vorerst die Mittel fehlten, um mir einen ordentlichen Arzt suchen zu können, der in der Lage sein sollte, zu retten, was handchirurgisch zu retten war.
Eine Situation, die dem damals noch recht unerfahrenen und relativ unbeherrschten Demian diverse Beleidigungsklagen einbrachte...doch davon wurde die Hand auch nicht besser...

Donnerstag, 16. Juli 2009

Statistisch gesehen...

ist Google-Anal-ytics für'n Arsch.
Eigentlich hab ich beabsichtigt, diesen genialen Wortwitz für sich allein stehen zu lassen, allerdings erkenne ich seltsame Tendenzen in, an, auf meinem schönen Blog und die seien hier kurz angesprochen.

1. macht es mal so rein gar keinen Sinn, einzelne Teile des Epos' (hoffentlich is datt gezz richtich apostrophiert, sonst gibt das wieder Mecker) "Einarmiger Bandit" zu lesen. Die Ziffern in den Klammern deuten auf eine Fortsetzungsgeschichte hin und -man lese und staune- siehe da: es ist tatsächlich eine. Wenn also mehr Leute Teil 6 gelesen haben als beispielsweise Teil 4, so will mir dies eine gewisse Unlogik vermitteln.
Also, bevor ich morgen Teil 7 schreibe, hätte ich gerne, dass dieses Ungleichgewicht behoben und mir das Vertrauen in die Denkfähigkeit der Menschheit als solcher und der eurigen im Speziellen zurück gegeben wird. Danke!

2. "Deutsche Sprache in der Welt"
kommt harmlos daher, man ist geneigt, an Goethe-Institut, Sprachschulen oder geflüchtete Nazis in Südamerika zu denken, jedoch: weit gefehlt!
Na, wer errät, wo man landet, wenn man damit googelt? Hm?
(...)
(...)
(...)
(...)
(...)
Möööp, Zeit abgelaufen.
Alle, die jetzt "in Demian's unheiler Welt" gesagt haben, sind eine Runde weiter, der Rest möge sich bitte ein Facebook-Account einrichten, sofern nicht schon geschehen.

Jaaa, so seh ich mich ja auch: als Mittler zwischen den Kulturen, Sprachrohr der Germanen, Allemanen und was da sonst noch so alles bei euch rumfleucht Türken, Sachsen und Schweizer jetzt mal nicht mit eingerechnet. (<= Insider-Gag)
Ab morgen gibts hier nur noch Kultur. Und zwar satt. Demian's Föjetong. In Deutsch. Stereo.

Dienstag, 14. Juli 2009

Nix

Ich habe der Welt und damit euch heute absolut nix zu sagen.
Ihr seid alle böse.
So.
Hab mir nämlich letztens hier diese Google-Analytics reingeschraubt und nu weiss ich, was ihr so macht bei mir im Blog.
Und wo ihr herkommt.
Was für Sprachen ihr sprecht.
Wie lange ihr braucht, um lächerliche 22 Zeilen zu lesen.
Wo ihr wohnt (nein, das ist nicht das Gleiche wie wo ihr herkommt).
Warum ihr da wohnt, weiss ich allerdings nicht - und dass es da Strom und Internet gibt, wusste ich vorher auch nicht.
Der nahe Osten ist so gut wie nicht vertreten...dabei hab ich noch nichtmal angefangen, Ossiwitze zu machen.
Wollt ich mir fürs Sommerloch aufheben.

Scheiss drauf:

Was ist der Unterschied zwischen einem in Deutschland lebenden Türken und 'nem Sachsen?
Naaa?
Genau! Der Türke hat Arbeit und kann Deutsch!

Sonntag, 12. Juli 2009

Einarmiger Bandit (6)

..., die sich jedoch viel zu aufgeregt und ungeschickt beim Ausziehen anstellte. Kam vielleicht zu unerwartet für sie. Frauen in den Dreissigern wussten schon damals Chancen zu versemmeln.
Wenigstens konnte ich zwei Tafeln Schokolade abgreifen, die sie im Nachttisch zu Dutzenden hortete; so musste ich nicht hungrig ins Bett.
Hunger und Befriedigung desselben wurden fortan zum echten Problem, sah doch mein damaliges Einkommen kein ausreichendes Budget für ständige Restaurantbesuche vor und die Dame mit dem schlechten Gedächtnis war Stewardess und somit gewöhnt, Mahlzeiten zu reichen, die fertig zubereitet ihren Empfänger erreichten.
In ihrer unermesslichen Güte liess sie sich dennoch eines Tages dazu herab, mir ein Steak in die Pfanne zu haun, eine sehr nette Geste der Zuneigung, wie ich fand, wenngleich sie auf meine Bitte, mir selbiges doch bitte mundgerecht zurechtzuschneiden, eher ablehnend reagierte. Zur Begründung führte sie an, keine Krankenschwester oder Altenpflegerin zu sein. Nicht dass mich das besonders getroffen hätte - ich schnappte mir den Quelle-Katalog, orderte telefonisch eine Mikrowelle, vergewisserte mich des 24 Stunden-Express-Lieferservices und gab ihr 23 Stunden -kurzer Blick auf die Uhr- 57 Minuten und 16 Sekunden, um ihren Krempel zu packen und mitsamt selbigem zu verschwinden. Da ging sie hin, mitsamt jährlich 2 Freiflügen bei Kranich-Airlines; das war das Schlimmste!
Ersatz musste her, vorzugsweise ein weibliches Wesen mit Helfer-Syndrom. Und so sah man mich immer öfter in der grossen Stadt mit der grossen Uni-Klinik um selbige herum die Kneipen und Kaffeehäuser frequentieren, listig lauernd mit Leidensmiene vorm Eingang herumlungernd.
Und dann traf ich sie: Nicole! Eine Seele von Mensch, gleichermassen an Herd und Staubsauger versiert, wohlgeformt und Ärztin im Praktikum. Das ganz grosse Los. Sie war ein paar Jahre älter, aber das störte mich nicht, für 26 war sie noch recht knackig. Übrigens hab ich diese Sitte beibehalten; bis heute bevorzuge ich Frauen, die ein bisschen älter sind (als ich damals war).
Blöd nur, dass ich 170 Ocken für die Mikro rausgeschmissen hatte, denn so langsam wurd's finanziell eng, da mir mein Arbeitgeber zunächst zwar den Lohn fortzahlen musste, mir jedoch die recht üppigen Einnahmen, die ich regelmässig im Rahmen der Nachbarschaftshilfe durch Teppichverlegen, Malen, Tapezieren und ähnlich intellektuell anspruchsvolle Nebentätigkeiten erzielte, fehlten.

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Wanna know,what will happen in part 7? Stay tuned!

Freitag, 10. Juli 2009

Einarmiger Bandit (5)

...so ungastlich von der Welt in Empfang und von der Freundin vergessen worden, nahm ich mir ein Taxi, schloss kurzerhand mit dem Fahrer Blutsbrüderschaft und verbrachte den Tag mit ihm und mehreren seiner Standesgenossen in einer typischen Taxifahrerkneipe, wo ich spät nachts von meinem Bruder ausgelöst werden musste, hatte ich doch die Finanzierung eines derartigen Events nicht in meine Kalkulation einbezogen, als das noch möglich war. Die Kreditwürdigkeit lässt doch stark nach, ist man 16 Tage unrasiert und läuft mit aufgeschnittenem Unterarm rum; dies möge potentiellen Nachahmern als Warnung dienen.
Daheim, die Zubereitung einer leckeren Dose Ravioli im Hinterkopf rotierend, verwüstete ich Küche, Flur und Bad, versaute Kleidung, Duschvorhang und diverse Handtücher, bis eingesehen werden musste, dass es so nicht ging - man kann einhändig keinen handelsüblichen Dosenöffner bedienen. Leider wusste auch meine Mutter nicht, was einhändig auf die Schnelle von einem nicht des Kochens Mächtigen zubereitet werden kann. Nachts um drei. Besoffen. Ich, nicht die Mutter.
Wenn die Erinnerung nicht leichte Lücken aufwiese, könnte ich schwören, sie hätte mir geraten, sämtliche Aktivitäten einzustellen, wobei sie vorrangig an Telefonate dachte, und den Weg ins Bett anzutreten, was ich, braver Junge, der ich ja immer war/bin, auch befolgte, jedoch musste ich dort angekommen die Abwesenheit der Nichtabholerin feststellen. Wär nicht weiter schlimm gewesen, aber ich brauchte jemanden, der mir beim Ausziehen half.
Und so klingelte ich bei der Nachbarin...

Donnerstag, 9. Juli 2009

Sie

Ums vorweg zu nehmen:
Sie hat verloren.
Sie stand von Anfang an auf verlorenem Posten.
Sie konnte den Altersvorteil von knapp 18 Jahren nicht nutzen.
Sie wiegt knapp 40 Kilo weniger.
Sie ist gute 25 cm kleiner.
Sie hat eindeutige Reichweitennachteile.
Sie hat eine Lektion erhalten.
Sie wird sich überlegen, mich nochmal zu fordern.
Sie wird die Spuren beseitigen müssen.

Ich bin der Meister aller Klassen im Kissenschlachten.
Herausforderer?

Dienstag, 7. Juli 2009

Puhhh

Heute ist der erste Tag seit ich weiss nicht wie vielen Wochen mit Temperaturen unter 30 Grad bei bedecktem Himmel. Auf- und Durchatmen ist angesagt. Endlich. Um der Trägheit entgegen zu wirken, hab ich am WE ein Kinderbuch geschrieben und meinem Freund Rat geschickt...und nu schaut euch an, was der draus gemacht hat. Unfassbar!
Die Idee zum Buch kam mir übrigens, als ich Samstag im Supermarkt an der Fleischtheke stand, vor mir so 'ne Spätgebärende mit ungefähr 3jährigem Balg. Balg streckt mir die Zunge raus, mehrfach, ich zeige ihm den Mittelfinger. Geht 'ne Weile so, plötzlich dreht sich die Mutter um und schimpft mit mir, weil man kleinen Bälgern keinen Mittelfinger zeigen sollte.
Ich zum Balg:"Oh, du hast aber ne junge Omi!"
Balg (holt tief Luft und brüllt dann quer durch den ganzen Supermarkt): "Das ist doch nicht meine Omi, das' meine Mami!"
Alles guckt, Omi/Mami läuft puterrot an, ich schlendere pfeifend davon.
Ein schöner Tag.

Freitag, 3. Juli 2009

Einarmiger Bandit (4)

...und so zog ich um, mitsamt Tropf.

4 Mann-Zimmer, alles Raucher, Trinker, Kartenzocker und keiner abgeneigt, erstmal einen vernünftigen Catering-Service zu organisieren. Fortan wurden Angehörige, Freunde, Feinde und Zivildienstleistende unter Androhung körperlich schmerzhafter Massnahmen zur Nahrungs- und Genussmittelbeschaffung animiert, was nach leichten Anlaufschwieigkeiten ("Holsden und nich Asdra, habbich gesacht, du Urinkellner") vorzüglich klappte.

Doch ich greife vor.

Erstmal erschien ein Arzt, der meinte, mir unbedingt die Laune versauen zu müssen, indem er ein Gespräch anfing über die Folgen, die so eine Verletzung mit sich brächte und wie ich immer stiller und in mich gekehrter wurde, fragte er leise:"Alles gut, Herr S. ?" und ich entgegnete:

"Sie meinen, das heisst nie wieder Tennis, Squash, Billard,Boxen? Nie wieder stricken?"

"Stricken? Sie stricken?"

"Vergiss es, war'n Scherz."

Das soeben Gehörte bereitete mir nun doch etwas Schmerzen, sah die ärztliche Prognose doch eher ungünstig aus, was Wiederherstellung und Einsatzfähigkeit der Hand angingen und zu der psychichen Pein gesellte sich nun auch ein wahrlich handfester Schmerz, bisher unterdrückt vom Drogencocktail, dem legal Verabreichten. So'n Nerv ist ja doch schon sehr empfindlich und näht man ihn zusammen, nimmt er das erstmal übel, leider nicht dem Nähenden. So machte ich die Bekanntschaft von Willi, seines Zeichens Gipser und ständig bemüht, den Herausforderungen seines Jobs ein Schnippchen zu schlagen, was ihm in meinem Fall nur sehr bedingt gelang; Willi und ich wurden gute Freunde, besuchte ich ihn doch mindestens viermal täglich, wobei es ihm leider nicht gelingen mochte, den Unterarm einigermassen schmerzfrei zu schienen. Ich nahm's ihm nicht krumm, hatte er doch neben einigen medizinischen Destillaten auch immer Bier vorrätig.
So verging Tag um Tag, das Pflegepersonal fing an, mich gerechtfertigterweise zu hassen und ich

mich schwerst zu langweilen. Aus dieser Tristesse heraus muss der Gedanke aufgekommen sein, mir angelegentlich die Kniee arthroskopieren zu lassen. Das war sehr lustig, weil örtliche Betäubung bei gleichzeitigem Verfolgen des Geschehens auf Monitoren, Spielraum für Kommentare und Verbesserungsvorschläge der angewandten Methodik lässt - "Kalt, kalt...warm...wärmer...heiss...uuuuund cut."

Danach wollte man mich erstaunlicherweise sehr schnell loswerden, wartete wiewohl, bis ich wieder ordentlich laufen konnte, um sich dann im Konfetti-Regen zu verabschieden.

So stand ich denn draussen, ein Köfferchen in der einen, gesundenHand, vom Schnee umweht...

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Teil 5-99 erscheint demnächst

Donnerstag, 2. Juli 2009

Dragonheart

Demian hat es sich heut im Park gemütlich gemacht, eingenickt über die Lektüre des Prospekts eines Versicherungskonzerns, wird er wach, als ihm jemand auf die Schulter tippt. Ein kleines Mädchen, vielleicht 4 oder5 Jahre alt, steht im weissen Rüschenkleid vor ihm.
Mädchen:" Hallo, ich bin eine Prinzessin...und wer bist du?"
Demian:" Ich bin ein böser Drachen, der kleine Prinzessinnen frisst, wenn sie ihn nicht schlafen lassen!"
Mädchen:"Aha!"
(...)
Jemand tippt Demian erneut auf die Schulter. Demian öffnet mühsam ein Auge und erblickt einen blau-rot kostümierten Zwerg.
Mädchen:"Spiderman, töte den Drachen für mich!"
Demian:*schluck*

Mittwoch, 1. Juli 2009

Ich bin so stolz auf mich

07/01/2009 06:04:31 Your blog is a must!

Hallo,
Haben Sie heute morgen die Liste der Topblogs gesehen? Ihr Blog steht auf Rangplatz 975. Glückwünsche! Er ist sichtbar auf dem Portal von Overblog.
Bravo für Ihre Arbeit und gute Fortsetzung
Das Team von Overblog


Und ich habs nicht gesehn. Wie gut, dass es die Blitzmerker von Over-Blog gibt.
Platz 975 isn Hammer, oder?