Donnerstag, 31. Dezember 2009

Danke

...für die Beglückwunschungen. In den vorangegangenen Kommentaren sind so ein paar Fragen aufgeworfen worden, die ich, sobald es mein Alkoholpegel bzw. der nachlassende Kater es zulassen, in Form von Posts beantworten werde.
Hat mich echt gefreut, unter euch einige zu finden, die meine Freude offensichtlich teilen. Aber - und damit komm ich zur Einlösung des Versprechens, ein weiterer Post zum Thema Rock'n Roll - lest selbst, wie mir gewöhnlich zu besonderen Anlässen gratuliert wurde.

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Demian war, man mag es heute kaum noch glauben, auch einmal jung und obwohl unsterblich, hat er jedes Jahr so etwas wie Geburtstag. Das hindert ihn nicht, selbigen mit Arbeit zu füllen. So findet er sich, sagen wir einfach mal, es ist der 27. Jahrestag seines bewegenden Lebens, plötzlich von seinen Mannen umrundet, mit Ohrstöpseln und Augenbinde versehen, im Innenraum einer Grossraumhalle wieder. Die Stöpsel werden entfernt, worauf ein ziemlich schräger Chor aus etwa 120 Mann Bühnenpersonal ebenso schräg "Happy Birthday to you" intoniert.
Soweit, so schlecht. Als die Folter endlich vorbei ist und Demian sich wieder dem Tagesgeschäft widmen will, ertönen von der Bühne - es ist mittlerweile Proben-Zeit - ziemlich bekannte Klänge. Als ob es nicht genug wäre, jemandem Treppenlift-Vertreter ins Haus zu schicken, fängt der Herr Mai an (hätt jetzt beinah:"Und der Flötenschlumpf fängt an..." geschrieben, hab aber, ob der zu erwartenden Konfusionen drauf verzichtet), kurz drauf löst ihn der Herr Quecksilber ab, gesanglich gesehen, und der Rest der königlichen Truppe hat derweil auch die Arbeit aufgenommen.
Fragen die mich doch ernsthaft, wer denn ewig leben möchte.
Na, ich z.B.
Demian MacLeod.
Es kann nur einen geben.
Wär ja auch ziemlich langweilig, wenn jeder hier solche Erlebnisse schreiben würde.
Oder?

Montag, 28. Dezember 2009

Guess and win

Silberblut hat mich auf eine geradezu grandiose, um nicht zu sagen geniale Idee gebracht. Unter meinen Lesern befinden sich ja einige Koryphäen des internationalen Rätselentschlüsseltums und Silberblut (durch die zweimalige Nennung entfällt das lästige Verlinken) schlug vor, ich sollte doch mal mein Rock'n Roll-Manuskript verlosen. Nun, soweit will ich dann doch nicht gehen, jedoch verspreche ich demjenigen (oder derjenigen - habt euch nicht so, olle Emanzen), der mir sagen kann, was Trulla wohl gemeint haben könnte, ein weiteres Kapitel -exklusiv und nur hier- der seltsamen Abenteuer des seltsamen Herrn Demian mit der seltsamen Welt des Show-Biz.
Um Fehlinterpretationen schon im Vorfeld zu eliminieren, schildere ich kurz mal die Ausgangssituation:
Es ist der Abend des 28.12.2009. Bei 16 Grad Aussentemperatur und bewölktem Himmel hat Demian es sich daheim auf dem Sofa gemütlich gemacht und harrt der Dinge, die da kommen sollen. In der Küche werkelt Trulla vor sich hin. Demian ist auf alles gefasst, hat er doch erstens sein Weihnachtsgeschenk noch nicht erhalten -einige ominöse Andeutungen, die in irgendeiner Form etwas mit katalanischem Essen zu tun hatten, sind in den letzten Tagen gefallen- und zweitens ist der 28. Dezember in Spanien so etwas wie in Deutschland der 1. April, sprich: wenn man nicht aufpasst, wird man schnell das Opfer merkwürdiger Scherze oder Streiche. Demian macht solchen Unsinn ja nicht mit, das hebt er sich für die restlichen 364 Tage des Jahres auf.
Um 19:07 Ortszeit macht Trulla die erschütternde Mitteilung, dass der Braten völlig verkohlt sei und man nun aushäusig essen müsste, wolle man nicht den gemeinen Hungertod sterben.
Soweit die gute Nachricht.
Um 19:57 (natürlich auch Ortszeit, was denn sonst?) finden sich ein leicht genervter, weil halb verhungerter Demian und eine sichtlich strahlende Trulla in einem Nobel-Restaurant ein, für das man ,das weiss Demian nur zu genau, mindestens
3 Wochen vorher reservieren muss. Ist 'ne Falle, denkt er noch so vor sich hin, wahrscheinlich warten da die 7 Brüder, 13 Vettern und was es sonst noch so an lauffähigen männlichen Vertretern der trullaischen Sippe gibt, um ihm ein Heiratsversprechen abzupressen. Demian rutscht unruhig auf seinem Sitz hin und her, beschwert sich beim Ober, dass keine Ketchup-Flaschen auf den Tischen stehen, der Korken nach Wein schmeckt und es ihm überhaupt ganz komisch zumute sei.
"Nun", erhebt Trulla ihr zartes Stimmlein, "möchtest du dein Geschenk vor oder nach dem Essen haben?"
"Äh, ich dachte, das Essen sei das Geschenk."
"Nunja, das auch. Und das hier." Spricht's und zaubert ein eher ziemlich kleines, bunt eingepacktes Etwas aus dem Täschchen."
Und jetzt kommt ihr ins Spiel: Was um Gottes Willen soll das bedeuten - ein Paar Filzpantoffeln und ein verfärbter Teststreifen?

Kleiner Tipp: Sie leidet nicht an Diabetes, wie ich im ersten Moment vermutete und die Pantoffeln sollen demnach nicht bedeuten, dass ich zukünftig öfter daheim sein soll, um mich um sie zu kümmern. Hat mir das, glaub ich, auch ziemlich übel genommen, dass ich das von ihr georderte Schokoladen-Mousse fürsorglich, wie ich nunmal bin, gleich abbestellt habe...

Samstag, 26. Dezember 2009

Demian on Tour

Ich weiss, ihr seid alle einsam, keiner spielt mit euch und die Nachbarn wechseln die Strassenseite, wenn sie euch erblicken. Aber dafür gibt's ja Blogs. Man kann sich stundenlang langweilen, ohne dafür teure Kino-Eintrittskarten zu kaufen oder gar zu heiraten.
Mist, wie krieg ich jetzt die Kurve zu dem, was ich eigentlich sagen wollte?
Ahja, laut der unheimlich toll funktionierenden Google-Analytics-Funktion-Dingensbummens hier gibt es jemanden, der quasi hier bei mir im Blog wohnt: Und das ist niemand Geringerer als MEM. Daher habe ich mich entschlossen -eigentlich wollte ich ein Sofa für sie hier einbauen- ihr ein besonderes Geschenk zu machen - nämlich einen Herzinfarkt.
Achtung, aufgemerkt, es folgt die wie immer leicht verschlüsselte Enthüllung, mit wem Demian dereinst die Welt bereist und erobert hat.
Ein kleines Rätsel muss schon sein, da bin ich ja eisern.
Also Mem, welches Sternzeichen ist (hat? Wie sagt man da?) Demian?

Freitag, 25. Dezember 2009

Eine Muh, eine Mäh...und ein Tüt-Tüt

Kinder sind etwas Wunderbares. Sie sind süss, gelehrig und folgsam. Und wenn sie das nicht mehr sind, gibt man sie ihren Eltern einfach zurück. Auch ich habe mir kurzfristig eins ausgeliehen, musste Trulla doch ein wenig an der hübschen Nase herum geführt werden. Gott sei Dank gibts unter meinen Mitarbeitern Eltern, wobei ich mich zwar frage, wie die sich das bei ihren Hungerlöhnen leisten können, aber das soll nicht das Thema sein. Jedenfalls nicht heute, das werde ich nach den Feiertagen mal heraus zu finden versuchen. Da sehe ich Einsparungspotential.
Nicht gespart wurde hingegen bei der Korruption jener Göre. Ein Teddybär wechselte unauffällig den Besitzer und schon macht das Balg, was man so im Sinne hat, nämlich in diesem Falle ein Weihnachtsgedicht aufzusagen und Trulla ein Paket zu überreichen, welches die auch gleich freudig erregt aufriss.
"Boah, ein Mülleimer, der ist aber...hm...schön."
"Musstu ma reingucken, Tante"
"Ui, ein Spielzeugauto, schön, sehr schön, bist ein Schatz. Danke."
Kleinkind flüstert Demian zu: " Sachma, is die immer so blöd?"
Demian (laut): "Nö, nur meistens."
Und während alle Welt aufs Groschenfallen wartet -ist das Modell doch ein schwarzer Seat Ibiza- erscheint in der Rezeption, dem Schauplatz unseres kleinen Dramas, ein Mensch, der behauptet, Probleme beim Starten seines Autos zu haben.
"Hm, zeigen Sie mir doch mal den Schlüssel."
Der so Angesprochene tut, wie ihm geheissen und zaubert einen Autoschlüssel samt Anhänger, auf dem "José Antonio" steht, hervor.
"Der kann ja auch nicht funktionieren, probieren Sie doch den hier mal", spricht Demian und legt nunmehr seinen auf den Tisch, ebenfalls mit Namensanhänger versehen. Darauf leuchtet neonpink: "Trulla". Deren Körper bildet ein einziges Fragezeichen und bevor's das Kind tun kann, fragt Demian mal vorsichtig, ob ihr nicht eventuell so langsam mal ein Licht aufginge. Just in dem Moment setzt das Geschrei ein, wobei sie noch nicht mal weiss, um welches Auto es sich handelt.
Dann fährt er vor.

Sie schläft jetzt. Die Beruhigungsspritze hat gewirkt...
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Wünsch Euch allen frohe Weihnachten!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Ich wollte nie erwachsen sein...

Die Schneeflocken, gross wie Fünfmarkstücke, fielen schier endlos aus den riesigen grauen Wolken und Jörg fragte sich, wieviel Schnee wohl in der Nacht gefallen sein mochte. Ein halber Meter? Vielleicht sogar ein ganzer? Die Autos jedenfalls waren nur noch als weisse, hügelige Skulpturen wahr zu nehmen. Er musste sich beeilen, denn sonst war Hans wieder schneller und hatte die Einfahrt schon vom Schnee geräumt.
Schnell noch den Schneeanzug übergestreift, Handschuhe an und 'ne Mütze übergestülpt - und dann nichts wie raus. Hans war ein alter Mann, 80 oder so, aber er ging noch jeden Tag in seine Fahrradwerkstatt mit dem kleinen Laden und werkelte vor sich hin. Wenn die Eltern mahnend den Zeigefinger hoben und sagten, das hiesse Herr Blöchinger und nicht Hans, dann zwinkerte er ihm zu und meinte: "A geh, passt scho." Jörg hatte Glück. Heute war der Hans zum Arzt in den Nachbarort gegangen, weil's ihn im Rücken zwickte. So nahm er sich die grosse Schaufel und befreite die ganze Einfahrt von den Schneemassen. Die Kälte machte ihm nichts aus, wusste er doch, dass ihn nach vollbrachter Arbeit eine leckere Tasse Kakao erwartete, von Hans' Tochter, der Pensionswirtin, zubereitet und dampfend heiss serviert. Nach der kleinen Stärkung gings hoch zu den Eltern, die man ruhig, auch wenn sie Urlaub hatten, schon um die Zeit wecken konnte.
Nach dem Frühstück mit frischen Semmeln von einem echten Bäcker, so einem, der noch den Teig anrührt und die Brötchen formt und nicht vorgefertigte, eingeschweisste aufbackt, gings zum Skifahren. Jörg liebte das Skifahren und das Drumherum. Oft stellte er sich zu einem Erwachsenen an den Lift und fachsimpelte ein bisschen übers Material oder das Wachs, was denn wohl bei dieser oder jener Schneebeschaffenheit zu verwenden sei.
Am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung hereinbrach, gings zurück in die Pension. Die nassen Klamotten auf die Heizung, den durchgefrorenen Körper in die Badewanne.
Dann hiess es, sich fein zu machen, denn heute war ja Heiligabend und man wollte doch essen gehen. Nicht in die Dorfgaststätte, wie an den übrigen Tagen, sondern in die nahegelegene Stadt. 3 Kilometer durch meterhohen Schnee, weil er ja natürlich nicht auf der geräumten Strasse gehen wollte, so wie die Eltern das taten, wo sie jedoch ein gutes Ziel für Schneeballwürfe abgaben. Mutter grämte sich ob der guten Kleidung, die selbstverständlich völlig eingefroren war. Aber man liess die Kinder, Jörg und seine zwei Brüder, gewähren. In der Gaststätte dann musste man schon einen Platz nahe dem Ofen ergattern, so nass und durchgefroren, wie man war.
Gern hätte der Vater das Essen in Ruhe geniessen wollen, doch die Jungs waren viel zu aufgeregt und drängten zum baldigen Aufbruch, wussten sie doch, dass sie in der Pension die Geschenke erwarteten. Also schnellstmöglich wieder zurück, diesmal auf der Strasse -man wollte ja schliesslich keine wertvolle Zeit mit Klamottenwechsel verlieren- und dann stand man unterm hell erleuchteten Tannenbaum, sang schnell ein paar Weihnachtslieder, bis die Eltern endlich den Startschuss gaben. Und dann flogen sie nur so, die Geschenkpapier- und Schleifchenfetzen. Was mochte wohl in dem riesigen Paket drin sein, auf dem in Schönschrift, Mutter's Werk, "JÖRG" prangte?
Skier und Stöcke. Jawoll. Der Wunschzettel war angekommen. Und da, in dem kleinen? Skistiefel. Und das dreimal. Für jedes Kind eine Garnitur. Schnell angezogen und montiert...und dann wird die Einfahrt runtergerutscht, während sich die Eltern mehr oder weniger an Selbstgebasteltem oder-gemaltem erfreuen.
Danach sitzt man noch eine Weile zusammen, lauscht Weihnachtsliedern und spielt zusammen ein Spiel, bevor die Jungs die Müdigkeit überkommt und einer nach dem anderen ins Bett getragen werden muss. Jörg träumt in dieser Nacht davon, ein berühmter Skirennläufer zu werden und wenn er mal gross sein wird und eigene Kinder hat, dann will er ihnen solche Weihnachtsfeste bereiten.
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Und wenn mir jetzt wieder Emo-Gene unterstellt werden: Ja, und ich bin stolz drauf. Jedenfalls heute.
Seht die Geschichte als eine Hommage an meine Eltern, an meine doch alles in allem recht unbeschwerte Kindheit, aus der solche Tage herausragen.
Das ist etwas, für das ich unglaublich dankbar bin und wenn wir, Trulla und ich, uns in diesen Tagen überlegt haben, wie wir jemandem, der nicht dieses Glück hat, eine kleine Freude bereiten können, uns heute hingesetzt haben und gegenseitig gefragt haben, was unsere schönsten Kindheits- und Weihnachtserinnerungen sind, dann kommt sowas dabei raus.
Danke Mama, danke Papa.
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Ich glaub, ich mach Trulla gleich ein Kind ;)

Montag, 21. Dezember 2009

BROKEN ENGLISH

Spricht man von exotischen Ländern und deren noch exotischeren Einwohnern, kommt man nicht umhin, die Schweiz zu erwähnen. Neben Uhren, Schokolade und einigen recht passablen Skifahrern und -springern hat dieses Land, so wir es denn als solches bezeichnen mögen, ist es doch in Wirklichkeit nur eine Ansammlung von Stämmen, die man in der zivilisierten Welt nicht haben wollte und die sich daraufhin in die - da mach ich gerne Zugeständnisse - imposante Bergwelt verkrochen haben, einen bemerkenswerten Vertreter der regionalen Volksmusik hervor gebracht. Weil aber keiner die Schweizer versteht, singt der Bub englisch, jedenfalls glaubt er, was er da über die Lippen bringt, sei es.
Von Beruf ist er wohl Plattenaufleger, das kürzt er jedoch ab. Auf englisch, was sonst. Was danach folgt, bezeichnet in Spanien einen eher unterdurchschnittlich intelligenten Menschen. Das will ich ihm hier nicht unterstellen, allerdings hab ich mal meinen rechten Fuss bei ihm untergestellt, genauer gesagt unter einen seiner Lampenwagen. Das ist so ein Stahlgebilde, in dem man Light-Bars aufbewahrt. Voll bestückt wiegt so ein Teil gut und gerne einige Zentner und weil das keiner wuppen kann, ist das Teil berädert, an jeder Ecke eins. Der Helvete ansich hats jetzt aber nicht so mit den geometrischen Formen, so produziert er ja auch dreieckige Schokolade. Ums kurz zu machen: Das Ding hatte nur drei Räder und in einer Verkettung unglücklicher Umstände und unglaublicher Blödheit des den Wagen Schiebenden, geriet mein Fuss unter die Ecke mit ohne Rad.
Ich bat ihn höflich, jedoch bestimmt, um nicht zu sagen überlaut, es zu entfernen, was ihm beim ersten Anlauf nicht so recht gelingen mochte. In meinem Bemühen, nicht zu kleinlich zu sein, gab ich ihm grosszügig eine zweite Chance, die er leider auch versemmelte. Das Ganze wurde zu dem Zeitpunkt doch ein wenig schmerzhaft und ich liess mich zu der Ankündigung hinreissen, den Wagen mitsamt Schieber dem Artisten demnächst rektal einzuführen. Allerdings war ich mir nicht so ganz sicher, ob ihm das vielleicht gefallen hätte und so bat ich zwei meiner Männer, mich aus dieser überaus misslichen Lage zu erlösen.
"Ui, das sieht nicht gut aus", sprach einer von ihnen, als er mich von Schuh und Socke befreit hatte," da solltest du eventuell 5 Minuten Auszeit nehmen."
Es sind diese kleinen Sternchen, die bei mir bei solchen Gelegenheiten immer wieder höchstes Entzücken auslösen, diese kleinen weiss aufblinkenden, bevor sie sich im Dunkeln des Augeninneren im Nichts auflösen.
Der Fuss war übrigens dreifach gebrochen, wie der zufällig anwesende Leibarzt einer englischen Tanzmaus eine Woche später diagnostizierte. In seinen medizinisch geschulten Augen sei ein Gips angebracht.
Hm, naja, ok, wenn's denn sein muss.

Ps: So ein Gips erschwert das Klettern ungemein.

Samstag, 19. Dezember 2009

Silent night, holy night

Achtung: Der folgende Film ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Monaten geeignet.
Er strotzt nur so vor Gewalt, gewaltverherrlichenden Statements, Sex und sonstigen Schweinereien. Also, sperrt eure Gören in den Keller oder Schuppen. Ah, ich merk grad, ist ja Wochenende, da macht ihr das ja eh.
Film ab:
Zur guten deutschen Firmentradition gehört eine Weihnachtsfeier. Da lässt sich auch ein Demian nicht lumpen und haut das hart verdiente Geld nur so raus, dass es eine Freude ist. Er hat mittlerweile die Dreissig überschritten und ist, dem Alter angemessen, ein wenig ruhiger und ausgeglichener. Die wilden Jahre mit übermässigem Alkohol- und Drogenkonsum scheinen passé, was ihn jedoch nicht davon abhält, seine Firmenweihnachtsfeier im Juli zu veranstalten. Bei strahlendem Sonnenschein soll's hinaus gehen auf die hohe See, wo man sich, so der Plan, zollfrei besaufen und nikotinierte Zauberstäbchen erwerben kann. Soweit der Plan.
Nun, man hat ein schönes Arrangement mit einem örtlichen Butterfahrtenbetreiber erzielt und will dieses in die Tat umsetzen. Dazu trifft sich die Kerntruppe, bestehend aus 15 Männern, bei Demian daheim, wo man - Demian hat eine Haushälterin, die ernsthaft überlegt, für die benötigte Menge an Hackfleisch eine Kuh zu schlachten - Spaghetti Bolognese vertilgt. Eine gute Basis muss schliesslich sein. Derweil wird schon mal die ein oder andere Flasche Jack Daniels in Angriff genommen.
Nach etwa einer Stunde ist man pappensatt und lattenstramm, was für den weiteren Ablauf dieses denkwürdigen Tages nicht unerheblich sein wird. Gemeinsam wankt man, zünftig mit roten Zipfelmützen austaffiert und fröhlich Weihnachslieder intonierend, zum lokalen Busbahnhof, wo eine von aufgebrachten Anliegern alarmierte Polizeistreife die wilde Horde in Empfang nimmt. Trotz erheblicher Artikulationsschwierigkeiten gelingt es Demian, die grünen Männchen von der Harmlosigkeit sowohl der Truppe als solcher, als auch deren Auftreten zu überzeugen.
So darf man den Bus besteigen. Ab hier wird die Geschichte etwas verworren, setzt sie sich doch aus einzelnen, von den Beteiligten mühevoll rekonstruierten und memorierten Fragmenten zusammen. Letztendlich wird man sich einig, folgende Version als die einzig wahre gelten zu lassen:
Der Busfahrer wird nach etwa 5km als völlig unfähig seines Postens enthoben und durch einen überaus versierten Gabelstaplerfahrer -immerhin Gasstapler- ersetzt. Durch diese Massnahme erreicht man das angepeilte Ziel in knapp 30 Minuten, was sonst etwa 75 dauert. Den Magen und die Nerven des ursprünglichen Chauffeurs beruhigt man mit mitgeführten Alkoholika, seinen Körper hat man sicherheitshalber fixiert, da er mit Ausstieg und Meldung bei seinem Chef droht.
Endlich steht man vor dem Schiff, eine niedere Charge verwehrt jedoch den Zutritt, worauf Demian schon wieder reden muss, diesmal mit dem Kapitän, doch auch jener bleibt hart und mit Hinweis auf den unsachgemässen Alkoholgebrauch weigert er sich, die Truppe aufs Schiff zu lassen.
Hm, was nun? Einige wollen Schiffe versenken spielen, müssen jedoch leider feststellen, dass Schiffe aus Stahl kein Ventil zum Luftrauslassen haben und geben auf. Irgendwer kennt sich in dem Kaff aus und verweist auf eine Gastwirtschaft, wo man bestimmt willkommen sein wird. Auf dem Weg dorthin müssen einige mal und begeben sich in einen Vorgarten, was dem Besitzer nicht zu gefallen scheint und schon wieder sieht man sich der Staatsgewalt gegenüber, die, nichts als Unsinn im Kopp, die Jungs, die Schlagstöcke zücken und zum Einsatz bringen. Das ist fürwahr keine gute Idee, sind Demian's Jungs doch allesamt als eher etwas kräftiger zu bezeichnen und scheuen sich auch nicht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. So sieht man beispielsweise den Head-Rigger sich mit 4 Grünen vergnügen, dabei "War is over" singend. Irgendwie gelingt es einem Staatsbeamten leider, Verstärkung anzuforden und so sehen sich Demian's Jungs plötzlich mindestens einer Hundertschaft gegenüber, deren Aussergefechtsetzung ob des Alkoholspiegels als unmöglich beschieden wird und so zückt man die weisse Fahne.
Am nächsten Morgen wacht man in gefliesten Räumlichkeiten auf, droht dem anwesenden Personal mit Anwälten und/oder einer Extra Tracht Prügel, worauf man in die Freiheit entlassen wird.
Kurz drauf trudelt bei jedem der Beteiligten ein Strafbefehl und eine Zahlungsaufforderung für die Übernachtung in der Ausnüchterungszelle ein, was, es sei nur nebenbei bemerkt, ungefähr dem Preis einer Nacht in einem 5 Sterne-Hotel entspricht. Die Strafbefehle fallen etwas höher aus. Demian bezahlt den ganzen Rotz, schwört sich jedoch, ab sofort die Weihnachtsfeier im Dezember stattfinden zu lassen.
Dabei ist er geblieben.

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Scheisse, jetzt hab ich das mit dem angekündigten Sex vergessen. Naja, dann erzäl ich euch halt demnächst mal, wie wir in einen norditalienischen Puff eingefallen sind.
Bleibt gespannt.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Zwei Spuren im Schnee...

führn herab aus steiler Höh
die eine Spur ist meine
und die Schleifspur
das ist deine.

Ja, ich gebe zu, wir waren wieder Skifahren. Nur weil eine nicht kochen kann, heisst das ja noch lange nicht, dass sie zu blöd zum Skifahren sein muss. Folglich gab's eigenes Equipment für die Probandin.
Skisportfachverkäufer sind ja ultrahippe, ebenso coole, junge Naturburschen, denen es meistens nur an einem mangelt: an Skihaserln. Erwisch ich den doch, wie er meiner - ich betone: meiner- Trulla am Oberschenkel rumtätschelt.
Jungs, was glaubt ihr eigentlich, warum ich mir so 'nen Körper zugelegt und gepflegt habe? Ich mach dass doch nicht, weil's gesünder ist oder weil die Mädels darauf abfahren. Nein, das tue ich zur Abschreckung. Damit solche Spacken wie ihr euch von meiner Trulla fern haltet. Oder euch überhaupt fern haltet. Am besten gar nicht erst in die Öffentlichkeit tretet.
Es ist übrigens ganz witzig zu sehen, wie so 'ne Tennisballpyramide in sich zusammenstürzt, wenn man unten 'nen Ball rauszieht.

Kann ja nicht immer Leute verhaun.

Samstag, 12. Dezember 2009

Nackich vor der Himmelstür

Nicht vielen Bands oder Einzelkämpfern war's vergönnt, von Demian geradezu vergöttert zu werden, und zwar so sehr, dass er alle Ethik des Geschäfts, die Künstler nicht mit Autogramm- oder gar Erinnerungsfotowünschen zu behelligen, vergisst und sich auf den Weg zur Garderobe macht, wo ihn die Herren Waffen und Blümschen zwar nicht gerade begeistert, obschon relativ erstaunt erwarten.
Man teilt, es sei erklärend hinzugefügt, nicht nur den Musik-, sondern auch den Getränkegeschmack, hat also ein festes Fundament für eine tiefe, sich anbahnende Freundschaft. Und doch steht Demian vor der Himmelstür und muss sich ein wenig innerlich fassen, bevor er zart, jedoch bestimmt selbiger ein Tock-Tock entlockt.
Aus dem Raum dringen aufgeregte Stimmen, vom Herrn Blümschen ist ein "Mach auf, sind bestimmt die Chicks" zu vernehmen.
Ehrfürchtig betritt Demian die gesegneten Räumlichkeiten und schaut - in etwas zu länglich geratene Gesichter, denn was das weibliche Erscheinungsbild betrifft, kann er grad mal mit hüftlangen Haaren aufwarten.
"Hm ja, die hier hat besonders geile Möpse...Körbchen 120 A, würd ich mal schätzen". Es ist der Herr mit den zwei Z im Namen, dem dieses leicht enttäuschte, wenngleich doch recht zutreffende Statement entfleucht, bevor er Demian 'ne Pulle Lebenselixier zum Trunke reicht, welche jener nur allzugern entgegennimmt, sich daran labt, seinen Wunsch vorträgt und sich zu den Herren aufs Sofa begibt, um die Ankunft der Hasen nicht zu verpassen, bevor er sich wieder der Routine widmet, mit Autogramm, Foto und dem brennenden Gefühl im Herzen, dass soeben ein Traum, ein versteckt gehegter, in Erfüllung gegangen ist.

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Und wenn ich dereinst meinen Weg in die Hölle antreten werde, so wird's mir nix ausmachen, kann ich doch ruhigen Gewissens behaupten, bereits an die Himmelstür geklopft zu haben und im Gegensatz zur allegorischen wurde ich dort freundlich empfangen. Naja, zumindest nicht abgewiesen.

Freitag, 11. Dezember 2009

Die Nacht der lebenden Leichen

Am siebten Wochentag, dem schwarzen, an dem der Gläubige ruhen soll, trug es sich zu, dass Demian eine wahrhaft tragende Rolle im Musikzirkus zuteil wurde, da ein Leadsänger, die Bezeichnung wohl nicht mehr ganz verdienend, nicht mehr in der Lage war, die etwa 50 Meter von der Garderobe über den Catwalk zum Ort des weiteren Geschehens, gemeinhin auch als Bühne bezeichnet, zurück zu legen.
Einstmals strahlender Vorreiter einer ganzen Musikrichtung, so gab sein damaliges Auftreten, wir reden vom letzten Ruhetag des Jahrtausends, wie die Tournee recht grosskotzig betitelt wurde, doch Anlass zur Sorge. Ich will's mal so sagen: Wollte man beispielsweise seinen Kindern die verheerende Wirkung von zu ausgiebigem und langwierigem Drogen- und Alkoholkonsum vor Augen führen, wäre es ratsam gewesen, ein Ticket für die Show zu kaufen.
Und dabei fing alles so schön an - wieder einmal war es gelungen, frühzeitig den Aufbau zu beenden, man sitzt zusammen, versucht ein wenig vom Hauch der Legende zu erhaschen, die Aura einzufangen, zu konservieren und archivieren, um dereinst seinen Kindern, Enkeln oder Bloglesern selbige Eindrücke wahrheitsgetreu wiedergeben zu können, da klopft es am Tore. Man gewährt dem Fremdling Einlass und lässt ihn sein Begehr vortragen: Nun, der Herr, der einstmals lebendigen Hühnern auf der Bühne die Köpflein abbiss, sähe sich leider ausser Stande, seinem aufgeschwämmten Körper die nötige Energie abzufordern, um sich zum Ort des Geschehens zu bewegen, teilt uns ein Tourmanager mit und wie wir diesem Problem abzuhelfen gedenken.
AOK-Chopper wird als unwürdig abgelehnt, abseilen als zu gefährlich. Da plötzlich, aus den Niederungen des Raumes, kommt der Geistesblitz: Ein Sarg muss her. Man hat noch etwa anderthalb Stunden bis Anpfiff, leider stellt sich schon nach den ersten Anrufen heraus, dass es quasi unmöglich ist,abends um 9 'nen Sarg zu kaufen.
Aber man hat ja Werkzeug und Holz lässt sich auftreiben. Noch ein bisschen schwarze Farbe, fertig ist die Vampirsbehausung.
Und in der wird er on stage gebracht, standesgemäss von vier Herren in schwarz, von denen einer gemeinhin Demian genannt wird und sich die Chance nicht entgehen lässt, eine Legende zu Grabe zu tragen, womit ihr eure metaphorischen Gedanken zu Verknüpfungen auffordern dürft.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

LAW AND ORDER

"Angeklagter, haben Sie noch irgendwas zu sagen, bevor die Jury zu ihrem Urteil gelangt?"
"Ja also, das war nämlich so: Ich wollt doch nur...konnte doch nicht ahnen...und wie ich da so jongliere...kurz mal abgelenkt und...klirr."
"Sie sind sich schon bewusst, dass das ein Erbstück war? So 'ne Schüssel kriegt man heut gar nicht mehr."
"Ja aber ich wollt's doch nicht, werd's auch bestimmt nicht wieder tun. Bitte, Euer Ehren, geben Sie mir noch 'ne Chance."
"Nun, wenn die Geschworenen damit einverstanden sind, werd ich's diesmal bei einer Verwarnung belassen. Aber das nächste Mal gibt's lebenslänglich. Seien Sie sich dessen bewusst. Nun, stimmen die Geschworenen dem zu?"

Wie gut, dass ich damals den Wackel-Dackel gekauft habe. Lebenslänglich mit der Richterin - na, ich weiss nicht. Andererseits - so lang ist das ja auch nicht mehr...

Montag, 7. Dezember 2009

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft...

Kann mir mal einer sagen, wo ich bis Weihnachten 'nen Geschenkkarton und Schleifen in der Grösse herkrieg?

Sonntag, 6. Dezember 2009

Schiiiiifoarn

Merke: Ein weisser Skianzug mit einem roten Kreuz darauf sieht unheimlich scheisse aus, verkürzt jedoch die Wartezeit am Lift ungemein.
Früher war alles irgendwie besser - hat dir einer von diesen Lackeln im Designer-Anzug, einem Michelin-Männchen nicht unähnlich, teuerstes Material unter, an und oberhalb der Füsse, die Vorfahrt genommen, haste seine Skier genommen, geschreddert und in den Ofen der Almhütte geschmissen. Kannste heut nicht mehr machen. Fiberglas stinkt, wenn man's verbrennt - ausserdem kennen die hier keine Almhütten, folglich war ich etwas enttäuscht von den vergangenenen zwei Tagen, da konnten auch Trulla's Stürze nichts dran ändern. Tapfer stand sie immer wieder auf, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus "Was findet der bloss an dieser dämlichen Sportart" und "Ha, dem zeig ich's", damit ich sie nach etwa 20 Metern aus irgend einem Gebüsch zerren durfte, das dummerweise als Pistenbegrenzung fungierte.
Das war spassig, machen wir jetzt öfter, so bis März etwa.
Ich glaube, Trulla hofft insgeheim, dass ich mir vorher, möglichst bald, ein Bein oder sowas breche. Mir doch wurscht, gibt ja schliesslich Monoski.
Ahhhh, ich höre ihn schon: der Berg ruft. Und zwar mich. Uns.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Ehrlich währt am längsten?

"Schau mal, Demian, hab ich mir heut gekauft. Und das Tollste: das is' Grösse 34...und passt wie angegossen."
"Trulla...Hase...Spatzl, das is' Stretch, da würd sogar Moby Dick reinpassen!"
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Wenn ich das richtig verstanden habe, darf ich mir für die nächsten etwa 2 Wochen 'ne
andere Sexualpartnerin suchen...eventuell ergibt sich aber auch die Möglichkeit, sie um- und gnädig zu stimmen, indem ich ihr diese kleine Anekdote erzähle:
Er ist dem geizigsten Volk der Welt zugehörig und doch nicht Braveheart, der Besen, mit dem ich den Balkon fege(n lasse), hat die gleiche Frisur und in seinem ersten grossen Hit gibt er sich als Sportsmann zu erkennen, wobei nicht klar gesagt wird, ob es sich dabei um Wasser- oder Flugsport handelt.
Vor einiger Zeit nun begab es sich, dass dieser mittlerweile doch schon etwas ältere Herr eine Tournee verrichtete, die ihn mit Demian zusammenführte, wobei es sogar zu wenn auch zugegebenermassen recht kurzem Körperkontakt zwischen den beiden kam, weil nämlich Demian's Crew so dermassen schnell das Set aufgebaut hatte, dass Zeit für eine kleine Runde des deutschen Volkssports Nr.1 blieb. Und wie sie sich so den Ball zukickten, Demian und seine Mannen, kam der oben Erwähnte mit seinen Mannen dazu und schnell wurde ein Match ausgemacht: Road- mitsamt Stachelschweinchen gegen Local-Crew. Demian ist jetzt nicht so der Filigrantechniker, das macht er jedoch durch für seine Körperverhältnisse geradezu übermenschliche Schnelligkeit wett. So fällt es ihm auch nicht schwer, fast aus der gegnerischen Hälfte heraus den aufs Tor zueilenden Barden mit einer sauberen Blutgrätsche von den dürren Beinchen zu holen.
Und wie er so durch die Luft segelte, da kratzten sich einige am Kinn und dachten: Hm, da war doch mal was,so ein Lied, glaub ich.
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Und wenn ihr das nicht gefällt, erzähl ich ihr, wie ich O.O. auf die Bühne tragen musste, aber das ist, man ahnt es schon, 'ne ganz andere Geschichte.