Sonntag, 1. August 2010

Warum Jefe nicht mehr mein Jefe ist

Es begab sich eines milden Junitages, dass ein junger, schöner, intelligenter, weiser Prinz, der namentlich hier nicht erwähnt sein will, die heimische Burg aufschloss, um von seiner Prinzessin und dem Hofstaat mit eisigem Blicke empfangen zu werden.
"Ich will ein Dior-Kleid!", rief die Prinzessin.
"Ich werde die Miete kürzen!", die Hofdame.
"Ich will, dass du meinen Lohn erhöhst!", die Andere, für die mir grad keine passende Bezeichnung einfallen will.
Unserem jungen, schönen, intelligenten, weisen (hab ich was vergessen?) Prinzen wurd gar schwummrig ums Herzelein, das Gebeutelte, ward er sich doch keines Umstandes bewusst, der diese unverschämten Forderungen rechtfertigen würde. Dass der einen oder anderen schon mal der zelebrale Suppentopf überkocht, war ihm durchaus geläufig, jedoch sah er sich selten einer derart geballten weiblichen Front ausgesetzt.
"Nun denn, sprechet, was ist euer Begehr?", wagte er einen vorsichtigen Vorstoss.
Und ihm wurd kund getan, wie der König bittstellend um Gnade bei der Berechnung der dem jungen, schönen, intelligenten, weisen Prinzen zugedachten Apanage vorsprach.
Dummerweise hat der Dödel dabei den damalig aktuellen Stand der Besoldung preisgegeben, der, wir erinnern uns, dass es sich um einen weisen und intelligenten Prinzen handelt, um einiges höher zu veranschlagen war als vom Prinzen im heimischen Umfeld deklariert.
Und so kam es, dass der Prinz zum Advokaten eilte, wo er den neuen Kontrakt einstampfen und durch einen Gesellschaftervertrag ersetzen liess, mit dem er kurz drauf beim König aufwartete, um nach "Friss oder stirb"- Manier die Schriftrollen auf des Königs Tisch zu werfen.
Der König wurd gar kreidebleich, was bei seiner pakistanischen Herkunft recht schwierig anmutet, liess nach dem Leibarzt schicken, der aber auch keinen anderen Rat wusste, als das Papier zu besiegeln und ansonsten beste Gesundheit attestierte.

So oder so ähnlich hat es sich zugetragen, damals im milden Juni, dem erst der nicht mehr ganz so milde Julei folgte und nun, mit Eintreten des Augustes, dem Schriftgut seine Gültigkeit abverlangt wurde.
Nun ist der junge, schöne, intelligente und weise Prinz auch ein König, zwar nur zu 30 %, doch immerhin.
Auch Könige fangen mal klein an...

Achja, das Kleid gibt's bei Wiedererreichen von Kleidergrösse 34/36, die Miete wird natürlich nicht gekürzt, sondern kann demnächst durch Frondienste am königlichen Nachwuchs gemindert werden und 'ne Gehaltserhöhung erfolgt nach Erlernen der Grundzüge des Spanischen, wodurch sich die Einsatzfähigkeit drastisch steigern lässt.

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