Sonntag, 30. Mai 2010

Herr, vergib ihnen...

denn sie wissen nicht, was sie (mir an-) tun.
Die weibliche, sich an meinem mittlerweile doch beachtlichen Einkommen schmarotzend weidende Phalanx wurde gestern durch Trulla's 7jährige Nichte komplettiert, die es sich nicht nehmen liess, mir nach Überreichung eines niegel-nagelneuen Fahrrades mitzuteilen, ich sähe scheisse aus. Nicht generell, nein, das nun doch nicht, jedoch sei mein schwarzer Neopren-Anzug sowas von altmodisch, dass es ihr leider unmöglich sei, sich mit mir in demselben steckend am Strand zu zeigen.
Ich bin's ja auch ein bisschen leid, dass mir wildfremde Leute Bälle zuwerfen mit der Erwartung, ich würde selbige - die Bälle nämlich, nicht die Wildfremden- auf der Nase balancieren.
Also nix wie rein in den Surfshop.
Das neonpinke Teil fand letztendlich ihre Zustimmung, nicht zuletzt, weil's -laut Nichte- so schön mit meinem weissen Haar harmoniere.
Wem's an Imagination fehlt : ein wandelnder Stabilo mit Schneekoppe - so durchpflüge ich seitdem mediterane Wellen.
Der Strand bietet wochenendlich vielfältige Möglichkeiten, sich gleichsam Augen und Laune zu verderben.
Zum Einen trifft man auf mehr oder weniger menschliche Wesen, in der Mehrzahl weiblicher Natur, bei deren Anblick man sich unweigerlich fragt, wer wohl ihr grösserer Feind ist - die Zellulitis oder Käpt'n Ahab?, zum Anderen kann man immer wieder feststellen, dass das, was da gelegentlich mal aufblitzt, nicht etwa Geistesgrösse, sondern sorgsam, von im Winter angesammelten Vorräten verdeckte Bauchnabel-Piercings sind.
Wie schön war da doch Ibiza, obwohl der von mir anberaumte 10-Tages-Trip kurzerhand auf lächerliche 4 reduziert wurde. Wer glaubt, das könne etwas damit zu tun haben, dass ich dereinst Trulla, die in Netzstrümpfen auf dem Sofa rumgammelte, mit einer Python, die einen Fussball verschluckt habe, verglich, der dürfte nicht ganz verkehrt liegen.
Trulla gibt's jetzt auch in 3D und somit darf man sie ungestraft als hochschwanger bezeichnen. Weshalb das meine Anwesenheit erfordert, bleibt mir zwar schleierhaft, aber was tut man nicht alles für ein gutes Betriebsklima.
Hab ja im September schon wieder Urlaub und den werd ich ganz alleine in einem fernen, fernen Land verbringen...da, wo die Häuser so hoch sind, dass man die Geburt seines Kindes angemessen zelebrieren kann - mit einem Base-Jump nämlich.
Jawoll - und wenn das Ergebnis des Gebärvorgangs nicht meinen Erwartungen entspricht, spring ich ohne Fallschirm.

Freitag, 14. Mai 2010

Drei Engel für Demian

Oft werde ich gefragt, wie ich es schaffe, so jung, frisch, knackig, um nicht zu sagen blendend auszusehen, doch bevor mir eine einfache, nicht gleich verletzende oder sarkastische Antwort einfällt, klingelt der Wecker und ich wache auf. Schade, dabei bin ich doch mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass es mit meinen Anzügen und der schlankmachenden Wirkung derselben zu tun hat, wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass die eigentlich nicht nötig ist.
Wer jedoch wie ich stündlich mit dem Erscheinen von Reportern des Manager-Magazins rechnen muss, der gibt schon auf sein Äussseres acht und lässt die Konkurrenz alt und billig aussehen. Nebenher gesagt kann mir eh keiner von den Lappen das Wasser, geschweige denn den J.D. reichen, denn die haben alle sowas studiert und damit disqualifizieren sie sich selbst. Intuition heisst das Zauberwort und so tue ich das, was mir grad in den Sinn kommt - und habe Erfolg damit.
5 Hotels nennen wir mittlerweile unser Eigen und wenn einer glaubt, er könne das besser als ich, kriegt er 7 Tage, um ein sinniges Konzept zu erstellen - dann fliegt er.
So oder so.
Das wiederum bedeutet Arbeit für mich, viel, viel Arbeit.
Fast soviel wie daheim, wo sich mittlerweile drei Frauen tummeln.
Sie verstehen sich blendend, Trulla versteht kein Englisch, Luisa kein Deutsch, die Andere kein Spanisch und ich die Welt nicht mehr.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich heile Familie vorspielen muss, hat mir der Crash-Kurs Psychologie, den ich zwischen zwei Zigaretten im Internet absolviert habe, doch verraten, dass sie ein Opfer fehlender familiärer Strukturen ist.
Heisst, ich muss Trulla hin und wieder küssen, einfach so in statt auf den Arm nehmen und lauter so semiromantische Sachen.
Ich brauche Urlaub, Kinners...und wisst ihr was? Ab Sonntag hab ich den auch.
2 Wochen.
Ibiza, ich komme.