Sonntag, 31. Januar 2010

Ich kann so nicht arbeiten

Die globale Erderwärmung ist 'ne ziemlich blöde Sau, macht sie doch um Barcelona 'nen grossen Bogen, was meinem Wohnzimmer das Aussehen eines Rote-Kreuz-Sammellagers für Lawinenopfer verleiht; überall liegen -dem Unwissenden sei hiermit mitgeteilt, dass der gemeine Iberier, sollte das Thermometer mal weniger als 25 Grad Celsius anzeigen, lange Unterhosen und Handschuhe, Mütze sowie Schal überstreift- in Decken gehüllte Frauen herum, die zudem nichts Besseres zu tun haben, als mir auf den Keks zu gehen.
Zum einen hätten wir da Trulla, die sich unter Vortäuschung von Schwangerschaftsbeschwerden 'nen Lenz macht, zum anderen Luisa, die, so scheint's, sich solidarisch erklärt hat. Mit Trulla. Natürlich.
Wer hat auch schon Mitleid mit einem armen, werdenden Vater, der dringendst ein Regal fertig stellen müsste, worin die zukünftig zu erwartenden Literatur-Preise verstaut werden sollen. Demian hat nämlich, wen wundert's?, schon mal angefangen, Kindergeschichten zu schreiben, die allabendlich zum Vortrag kommen sollen, wobei er Trulla's ziemlich barsch vorgetragene Anweisung, selbige sollten keinen Sex, keine Gewalt und schon gar keinen Sarkasmus enthalten, natürlich ignoriert hat. Wär ja noch schöner - da schläft der Kleine ja bei ein, tss.
Vorgestern hab ich ein Baby-Fon gekauft.
Um mich von der ordnungsgemässen Funktionstüchtigkeit zu überzeugen, wurde das Ding unter Luisa's Bett deponiert, wo es, leise vor sich hinrauschend, erschütternde Belege des studentischen Sexuallebens lieferte.
Mein Gott, hätt ich gewusst, dass es so arg um sie steht, hätt ich ihr mal 'nen Callboy spendiert. Zumal sie sehr nett von mir spricht.
Trulla hegt die Vermutung, dass sie das Teil entdeckt hat.
Wer weiss?
Apropos - wer weiss, wie gross der Friedenspreis des deutschen Buchhandels ist?

Donnerstag, 28. Januar 2010

Ein kleiner Schreihals

Wer hier etwas über Kinder oder gar Babies erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. Obwohl mir der leseranziehenden Wirkung durchaus bewusst, verzichte ich darauf, wurde mir in letzter Zeit doch von mir nahe stehenden Personen zugetragen, ich fokussiere meine Gedankengänge all zu sehr in diese Richtung.

Es mag gut 3 Wochen her sein, da fand sich Eddy bei mir ein. (Ihr erinnert euch doch alle an Eddy?)
"Eins gleich mal vorneweg, Demian, nix über Babies, Schwangere, Söhne und dergleichen, okay?"
"Iiiich?...doch nicht. Niemals nie nicht."
So'n Blödmann, nur weil er nichts zu poppen hat, dachte ich noch so bei mir, da sah ich ihn vorm Kühlschrank stehen. Im Profil. Ich meine, früher ist mir sowas ja nie so aufgefallen, aber er sah...nun...irgendwie schwanger aus. Als guter Freund sah ich mich geradezu verpflichtet, ihn auf diesen körperlichen Makel hinzuweisen, worauf sich ein sehr ernsthafter Dialog über Fettverbrennung und Muskelaufbau entwickelte, der mit der doch sehr einsichtigen Konklusion endete, die da lautete, sich ab sofort sportlich betätigen zu wollen.
Fand ich gut, als Sofortmassnahme schickte ich ihn erstmal zum Supermarkt, Bier holen.
Naja, so eine einschneidende Veränderung im Leben will ja schliesslich gebührend begossen werden.
Ab dem nächsten Tag trafen wir uns regelmässig in der Muckibude und während ich mein Programm durchzog, beobachtete er mittelalterliche Frauen auf Laufbändern, die sich, meiner unbescheidenen Meinung nach, glücklich schätzen können, keine Augen zu haben. Am vierten Tag erschien Eddy nicht mehr. Ein besorgter Anruf ergab, dass er der Anstrengung müde sei und sich ausserdem nicht der Gefahr aussetzen wollte, von derartigen Geschöpfen ausgelacht zu werden. Er hätte jetzt, was viel besser sei, die Lösung seines kleinen Figurproblems gefunden: So ein Gürtel, der elektrische Impulse aussendet. Hätte er ihm Fernsehn entdeckt, nachts, in den Werbepausen. Es folgte noch eine ziemlich ausführliche und sehr bildhafte Schilderung der Mädels, die zwischen den Pausen agierten, aber damit will ich euch hier nicht langweilen.

Meine gestrige Nachfrage ergab, dass er, also Eddy, trotz mehrstündiger täglicher Anwendung, keinerlei Veränderung seines körperlichen Status' feststellen könne und das Ding daher in die nächste Ecke gepfeffert hätte, wo es auf die Rücksendung warte.
"Eddy?"
"Ja?"
"Du hast doch Physik in der Schule gehabt, oder?"
"Ja, schon."
"Okay, dann erklär mir doch bitte mal, wie das funktionieren soll: 230 Volt gegen die Rückstände mehrerer Tausend Hektoliter Bier, Wein und andersartiger Alkoholika?"

Wenn er so schreit, kann ich ihn immer ganz schlecht verstehen - er gleitet dann sehr schnell ins Vulgäre ab, welches ja so gar nicht meins ist.

Mittwoch, 27. Januar 2010

22nd Century Man

Morgens halb elf in Spanien:
Nach einer weitestgehend durchgearbeiteten Nacht vernimmt Demian den sanften Klang der Türklingel, wobei -ich korrigiere mich- der Klang nur soweit das Prädikat "sanft" verdient, wird sie einmal bedient.
Jemand läutet Sturm.
Wer mag's wohl sein?
Der Flyer-Verteiler vom Pizza-Service vielleicht. Wohl eher nicht; nachdem ihn Demian die letztmalig mitgebrachten 500 Prospekte vor seinen Augen verspeisen liess, meidet er Demian's Wohnhaus.
Siehe da, der Postbote ist's, er will ein Einschreiben überbringen. Postboten darf man nicht verhaun, die sind in der Gewerkschaft, also schnell -was sind schon 7 Minuten im Anblick der Unendlichkeit?- den Ausweis gesucht, damit der fleissige Gelbling auch sicher sein kann, dem richtigen Empfänger das gar so wichtige Schriftstück überreicht zu haben. Unterschrift gesetzt. Argwöhnisch den Absender beäugt. Schliesslich aufgerissen, gelesen:
"...müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Konzept, die nächste Rettungsaktion für gestrandete Finnwale am Strand von Friedrichskoog vom Navigationsgerätehersteller T*M-T*M sponsorn zu lassen, leider nicht auf Gegenliebe gestossen ist.
Wir wünschen Ihnen für Ihren..."

Die Welt ist noch nicht reif für Demian's innovative Ideen.
Darauf 'nen Kaffee.
Vielleicht sollte man Brasilien anzünden, dann würd's auf der ganzen Welt nach frischem, gerösteten Kaffee riechen...sponsored by Airw*ck.
Oder so.

Dienstag, 26. Januar 2010

So 'ne fiese Möpp

Demian ist ja ständig bemüht, den Wünschen seiner Leser nachzukommen. So hat die mentale Reise in die Vergangenheit Früchte getragen und hiermit kann unbefriedigten Groupies des Demianschen Literaturbetriebs geholfen werden:

Demian ist's langweilig, es steht kein wie auch immer geartetes Training an, Hausaufgaben verweigert er prinzipiell deren Erledigung und in Vater's Aquarium lässt sich kein essbarer Fisch finden. Sein 14jähriges Leben steht unter keinem guten Stern; Mutter, die seinem Treiben strickend auf dem Sofa zuschaut, bringt da auch nicht wirklich Abwechslung.
Das Telefon klingelt, Tina M., Freundin Demian's und so ziemlich der heisseste Feger im Umkreis von gut 1500 km, wünscht ihn zu sprechen. Der Apparat befindet sich in strategisch relativ ungünstiger Position - im offenen Übergang von Ess- zum Wohnzimmer nämlich - und das behindert die Konversation nicht unerheblich.
Mutter lässt sich trotz einiger gekonnter Abschiebemanöver nicht zum Verlassen des Sofas bewegen.
Die Uhr zeigt 17:43.
Das Gespräch findet sein Ende.
Mutter:"Wer war's denn?"
"Ooooch, nur Tina."
"Und, was wollte sie?"
"Nichts."
"Hm."
Nach einer kleinen dramaturgisch wertvollen Pause richtet Demian das Wort gen Mutter:
"Sachma, kannst du eigentlich auch Babysachen stricken?"

Es ist 18:02.
Demian hat das Riechsalz gefunden.

Montag, 25. Januar 2010

Kein Kinderkram mehr

Es ist ein Kreuz - kaum machste einer ein Kind, schon laufen die anderen Weiber weg.
Hier ist der Beweis: Richtet der geneigte Leser sein Auge mal leicht nach rechts, wird er feststellen, dass sich Cara von mir verabschiedet hat.
Das ist ärgerlich und hat mich zum Nachdenken gebracht. Das Ergebnis meiner umfangreichen Überlegungen: Ab sofort nix mehr über Babies.
Stattdessen möchte ich ein wenig über Sprachen reflektieren.
Ich spreche viereinhalb davon mehr als Trulla; das bedeutet enormen Spielraum bei der mehrsprachigen Kindeserziehung (<= Aaaaargh, da isses schon wieder).
Vor allem können wir Männerkram besprechen, ohne dass Trulla blöd dazwischen sabbelt und eventuellen weibischen Einfluss in essentiellen Fragen des Lebens nehmen kann.
Und eins mal gleich vorneweg, mein Kleiner: Katalan ist keine Sprache!
Sollte dich deine Mutter mit etwas volldröhnen, das sich wie ein besoffener Finne beim Versuch, Spanisch zu sprechen, jedoch hin und wieder ins Französïsche, Italienische und/oder Portugiesische abgleitend, anhört - einfach ignorieren. Sie ist das gewohnt, mach dir da mal keinen Kopf.
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass wir überlegen, uns einen Buchladen zuzulegen?
Ich lass mir dann einfach 'nen Bart wachsen, steig um auf Pfeife rauchen, tausche Jeans gegen Cordhose und lern, geschwollen zu reden.
Das wird toll.
Freu mich schon.
Und hier nie wieder was über Kinder.
Ab morgen.
Uff, der Blick in die Zukunft lässt ein düsteres Bild erahnen:
Was mach ich, wenn er eine sie wird und statt Trulla's Aussehen und meinem Hirn...naja...also was ich sagen wollte...äh, vergesst es. Nicht auszudenken. Dann hab ich das Gör mindestens 45 Jahre am Hals.

Samstag, 23. Januar 2010

It's all over now, baby blue

Gestrichen:



Verboten:


Nicht erwünscht:


No go:


Auch nimmer:



Mein Kind, wenn du nicht von Anfang an bei mir verschissen haben willst, solltest du ein Knaller werden.
Weiss auch schon, wie wir dich nennen werden: Jack Daniel!
Oder Jaqueline Daniela. Mal sehn.
Hast Glück, dass ich kein Schweppes trinke.

Dienstag, 19. Januar 2010

Ein Buch, ein Baum, ein Kind

Das sind die Dinge, die, glaubt man dem Sprichwort - und wieso sollte man's in diesem Falle nicht tun?- ein Mann in seinem Leben produziert haben sollte.

Ein Buch schreiben - Eins? Schiebe ich hier mal kurz den Pendrive ein, erscheinen dort eins...zwei...drei...!...! 8!!!! Buecher beziehungsweise die entsprechende Anzahl Manuskripte. Ferner hab ich mindestens drei weitere im Kopf. Damit liege ich ganz klar ueber der geforderten Norm und hab die Nase ganz weit vorn.

Einen Baum pflanzen - okay, nimmt man's genau, hab ich ihn wieder eingepflanzt - nachdem ich ihn umgefahren hab. War noch ziemlich klein, der Strunck. Lassen wir mal gelten, oder?

Ein Kind zeugen - Jepp, gemacht; wobei einige Millionen wohl der Chemie zum Opfer gefallen sein duerften. Mein herzlicher und aufrichtiger Dank geht hierbei an die Pharmaindustrie.

Liste abgehakt. Auf zu neuen Abenteuern.

Trulla spricht mit ihrem Bauch, der -die Interessierten moegen aufmerken- noch gar nicht vorhanden ist. Das sieht ziemlich bescheuert aus, um ehrlich zu sein, und ich hoffe instaendig, sie moege das bitte nicht in der Oeffentlichkeit tun.
Heute ging's um die Themen Schnelligkeit, Suessigkeiten und Papa, wobei sie eine ziemlich weit her geholte These aufstellte. Das Kind muesse naemlich, wenn es demnaechst denn mal Suessigkeiten verzehren moechte, sehr, sehr schnell werden, weil der Papa -dabei zeigte sie auf mich- sonst alles wegfrisst.
"Nun", gab ich ziemlich entspannt zurueck, "da liegst du zwar nicht ganz falsch, mein Stern, mein Hase, mein Ein und Alles (mein Untergang), leider jedoch kann mich das Kind gar nicht sehen, wenn du diese tolle Biber-Unterwaesche traegst. Oder glaubst du vielleicht, der guckt durch den Bauchnabel?"

Merke: Man muss den Feind kennen, um ihn zu besiegen...

Sonntag, 17. Januar 2010

Willy ausser Stadt

Vorab: Der Mann ist vielleicht nicht ganz so bekannt und man sollte, sofern man das denn moechte, lieber eine Uebersetzungsmoeglichkeit im Franzoesischen suchen. Auserdem ist er schon tot, wofuer ich jedoch keinerlei Verantwortung uebernehme.
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Eines schoenen Tages, man plant die Durchfuehrung eines Konzerts mit oben genanntem Herrn, erhaelt Demian einen Anruf des lokalen Veranstalters selbigens, wo ihm mitgeteilt wird, der angeheuerte Fahrer des Stars sei unauffindbar, weit und breit kein Ersatz in Sicht und ob er nicht eventuell im Besitz einer angemessenen Limousine sei, die den Herrn adaequat durch eine bayrische Grosstadt transportieren koennte, nebst Chauffeur natuerlich.
Das Fahrzeug stellt nicht wirklich ein Problem dar, ist er doch erst kuerzlich gezwungen worden, seinen ueberaus schnittigen Sportwagen gegen ein Exemplar des englischen Herstellers mit dem Kaetzchen auf dem Kuehler auszutauschen. Beim Fahrer wird's schon schwieriger. Demian ist ein bisschen eigen, wenn es um seine Frauen und Autos geht - da laesst er nicht jeden ran, hat aber auch keine Zeit und Lust, den Job selbst zu erledigen. Nach kurzer, intensiver Suche wird ein des Auftrags wuerdiger Mensch gefunden und unter Androhung totalen Liebesentzugs, fuer den Fall, dass dem Auto etwas passieren sollte, auf den Weg geschickt.
Es dauert nicht lange, bis ihn ein Anruf erreicht.
Tony, der Fahrer, hat Beunruhigendes zu vermelden: Willy ausser Stadt sei naemlich bis oben hin mit Drogen vollgepumpt, versuche sich gerade eine Spritze zu setzen und beleidige aus dem geoeffneten Wagenfenster heraus Passanten und Kleinkinder.
Demian teilt ihm mit, dass das ziemlich scheisse sei, weil ihn die Kleinkinder ja gar nicht verstuenden und somit auch nicht angemessen reagieren koennten; er solle das doch bitte unterlassen und desweiteren naehme man in Demian's Gefaehrt keine Drogen zu sich. Bei Nichtbefolgung sei ein Mega-Anschiss faellig, und zwar vom Inhaber himself.
Demian hat ueber die Jahre immer wieder feststellen muessen, wie seinen Mitteilungen die noetige Schaerfe abhanden kommt, wenn er sie nicht selbst ueberbringt. So auch hier. Nach etwa weiteren 5 Minuten erfolgt Anruf Nummer 2. Der Herr scheint nicht gewillt, sich von einem popeligen Fahrer, wie er sich auszudruecken pflegt, Anweisungen bezueglich seines Verhaltens geben zu lassen.
Na gut, dann eben von Demian, und sollte der auch nur den Ansatz des Wortes "popelig" oder Vergleichbares vernehmen, ja, dann sei's naemlich aus mit der unentgeltlichen Personenbefoerderung. Mein Auto, meine Regeln. Basta.
Dann hoert er die zwei Worte, die so gerne mit f u abgekuerzt werden, worauf der Auftrag ergeht, den Herrn doch bitte unverzueglich aus dem Fahrzeug zu entfernen.
Und so fand sich Willy ausser Stadt ploetzlich mutterseelenallein in der Stadt wieder, kam zu spaet zum Konzertbeginn und bekam darueberhinaus auch noch einen gediegenen Einlauf von Demian.
War, glaub ich, nicht sein bester Tag.
In jeglicher Hinsicht.

Samstag, 16. Januar 2010

Michael

Michael, der sich normalerweise der Entstehungsgeschichte zugehörig fühlt, kann nicht so besonders gut singen.
Das ist schlecht.
Michael ist sich dessen aber bewusst.
Deshalb lässt er das von einem seiner mitgebrachten Mechaniker erledigen.
Das ist gut.
Noch besser ist, dass Michael und seine Mechaniker überaus umgängliche Menschen sind, für jeden Spass zu haben und auch Demian's Anliegen -es handelt sich ausnahmsweise mal nicht um einen Gag- wohlwollend gesonnen zeigen.
Wie wir ja alle wissen, singen die Jungs über die verpasste Chance, seinem Vater gewisse Dinge gesagt zu haben, während jener noch unter den Lebenden weilte, was einem -hierbei nehme ich Bezug auf den Liedtext- schonmal für ein paar Stunden die Laune vermiesen kann.
Oder Tage.
Oder Wochen, so wie es bei Demian's Freundin der Fall ist.
Da bittet Demian doch mal um eine diesbezügliche Ansage und Widmung der Herren Reparateure, damit die etwa 30.000 Besucher ergriffen sind und Demians Freundin sich verstanden fühlen mag.
So war's denn auch.
Ende der Geschichte.
Und die Moral selbiger?
Nun, man hat glaub ich selten einen unsichereren Demian gesehen als vor dem Moment der Ansprache und namentlichen Widmung, war er sich doch keineswegs hundertprozentig der eventuellen Folgen und Wirkung sicher.
Aber ist ja alles gut gegangen.
Manchmal lässt ihn sein Gespür halt nicht im Stich.
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Mein Kind wird niemals ein derartiges Problem haben.
Bin ja unsterblich.
Ausserdem werden wir unsere Konflikte im Boxring austragen.
Ich will 'nen Jungen.

Samstag, 9. Januar 2010

Prost

"Hier hammse nen Zehner, gehnse doch mal bitte in die Lebensmittelabteilung, holen mir ein Sixpack Weissbier, verstauen das Ganze in meinem Auto, dem silbernen 5er BMW auf Platz 25 und dann bringense mir das Restgeld, ja?"
Wortlos ergreift Demian den dargebotenen Geldschein nebst Autoschlüssel und macht sich klaglos auf den Weg.
Seit gut einer Woche hat er die Ehre und das Vergnügen, Azubi in diesem Etablissement zu sein. Sein Haar ist noch vollzählig, mittellang und er selbst ein kraftstrotzender Jüngling von gerade mal 18 Jahren. Wir schreiben das Jahr 1981. Während ein übergewichtiger Legastheniker mit öbstlichem Spitznamen sich anschickt, einen Staatsstreich durchzuführen, zieht Demian es vor, seine jugendliche Unbedarftheit Europa's damalig grössten Warenhauskonzern anzudienen, auf dass die ihn mit dem nötigen Rüstzeug für die ach so böse freie Wirtschaft versorgen. Hat bis dahin auch gut geklappt und das obwohl Demian schon am zweiten Tag irrtümlich vor dem Personaleingang von übereifrigen Polizisten verhaftet wird. Aber das ist eine völlig andere Geschichte.
Demian hat seinen Auftrag so gut wie möglich ausgeführt, Bier gekauft, verstaut, Wechselgeld und Autoschlüssel retourniert und sinnt derweil auf eine angemessene Reaktion.
3 Tage später, man steht locker schwatzend nebeneinander, schlägt er sich leicht vor die Stirn, die eigene, murmelt etwas von "fast vergessen, so 'ne Scheisse, keine Zeit", greift in die Hosentasche -auch die eigene-, nestelt seinen Autoschlüssel und 'nen Zehner heraus, instruiert seinen Chef, wo das zu kaufende Gebräu, aber bitte nicht so 'ne Elefantenpipi, ja? abzuliefern sei, nämlich im schwarzen Golf auf Platz 47, bittet um anschliesende Rückgabe des Restgeldes und der Schlüssel, um pfeifend in der Farbenabteilung zu verschwinden.
Etwas später vernimmt er seinen Namen. Eine kräftiger männlicher Bariton fordert ihn über die Hausanlage auf, sich doch bitte unverzüglich im Abteilungsbüro einzufinden und während Demian sich von der Rolltreppe in sphärische Höhen transportieren lässt, überlegt er, wer die Sauerei wohl wegmachen muss, wenn sein abgeschlagener Kopf in Kürze selbige runterrollen wird.
Ein kurzer Blick ins Büro lässt 4 Abteilungsleiter erkennen, von denen ein jeder sich am Gerstensafte labt, meinem wahrscheinlich, schiesst es Demian noch so durch den Kopf, bevor eine nicht unerhebliche Summe in kleinen Scheinen auf dem Tisch seines Chefs landet.
"Ähm, könnte mich vielleicht mal jemand aufklären, was hier läuft?"
"Ja, weisst du, Demian, die 3 Pfeifen hier haben gewettet, dass du keine Eier hast, also jetzt nicht so im biologisch-medizinischen Sinn...äh, du verstehst schon, oder?
Komm her, setz dich, nimm dir ein Bier und dann trinken wir erstmal Brüderschaft. Bin der Franz und jetzt lass dir doch mal was einfallen, wie wir den Geschäftsführer so richtig auf die Rolle nehmen können."
Und dann setzte er noch etwas hinzu, was Demian nie im Leben vergessen hat:
"Solche Männer braucht das Land!"
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Und ich möchte hinzufügen: Solche wie Franz hats auch gebraucht und bräuchte es heute mehr denn je.
Dieser Mann hat mir den Feinschliff verpasst, obwohl ich ja des öfteren mit einem groben Klotz verwechselt werde. Obschon mit einem gesunden Selbstbewusstsein von Haus aus ausgestattet, konnte ich mir bei ihm 'ne Menge abschauen, wenn's darum geht, sich gerade zu machen, seine eigene Meinung zu vertreten und sich für seine Leute einzusetzen.
"Wenn du treten willst, dann tu's gefälligst nach oben hin!", war sein Leitspruch und den hab auch ich mir zu eigen gemacht.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Te necesito

Ich habe, bin ja pragmatisch veranlagt, so eine Art Geheimcode mit meiner Rezeptionschefin ausgemacht - da oben steht er und bedeutet eigentlich nichts weiter als: Ich brauche dich. Erstens hab ich das so gemacht, um Trulla zu ärgern,die gelegentlich auf mein Handy schielt, zweitens um die Wichtigkeit einer Angelegenheit zu unterstreichen, ist es doch das Signal, mich in Marsch zu setzen und aufgetretene Probleme in unserem niedlichen, putzigen Hotel zu beseitigen, wobei die gute Frau so ziemlich alle Freiheiten hat, die man einer Frau halt so gewähren kann. Beruflich gesehen. Erscheint also diese Botschaft auf meinem Display, bedeutet das: Gefahr in Verzug.
Am Ort des Geschehens eintreffend, sehe ich mich mit drei Frauen, alle bedenklich an der Klippe zum Nervenzusammenbruch stehend, konfrontiert: Eine Rezeptionistin, eine Rezeptionschefin und ein weiblicher Gast, der, also die in diesem Fall, sich unaufgefordert als Argentinierin und leicht hysterisch veranlagt zu erkennen gibt.
Und schon brabbeln die drei Grazien, wild mit Armen fuchtelnd und Augen funkelnd, auf mich ein. Zwei Kinder wuseln dabei zwischen ihnen und meiner Wenigkeit rum.
Ich beende das Durcheinander, indem ich meine Stimme erhebe und lade die Damen ein, eine nach der anderen bitte und nicht querbeet, mir das Problem zu schildern.
Im Verlauf dieser Ausführungen, die in meinem Büro statt finden, kristallisiert sich folgender Sachverhalt heraus:
Die Dame, bis dahin war ich durchaus noch bereit, sie als solche zu bezeichnen, hatte über unsere Website eine Reservierung für 5 Personen getätigt, war jedoch aufgrund innerfamiliärer Zwistigkeiten mit nur 2 weiteren Vertetern ihrer Sippschaft angereist, nämlich den beiden durchaus als nett zu bezeichnenden Göhren, die mir mittlerweile, da wir uns wieder in der Rezeption befinden, zwischen den Beinen rumtobten, und verlangte, dass wir den Preis reduzieren, wobei die Betonung auf "verlangt" liegt. Es ist, nur mal so zur Erklärung, nicht unüblich, dass die Zahl der tatsächlich Anreisenden nicht mit der ursprünglich angegebenen übereinstimmt. In derartigen Fällen sind die Rezeptionisten angewiesen, den Preis anzugleichen. Dabei sollen sie sich zwar nicht grossartig zieren, andererseits aber auch nicht so tun, als sei das selbstverständlich. Überflüssig zu erwähnen, auf wessen Mist das gewachsen ist, oder?
Jedenfalls, und ab da weicht die Schilderung der Klientin nicht unerheblich von denen meiner Mädels ab, hat sie die Rezeptionistin mit Schlampe, Hure und unfähiges Menschenkind tituliert und nach dem Chef verlangt, in diesem Fall also Chefin und nachdem jene keinen Fehler in der Vorgehensweise unserer Angestellten finden konnte, durfte auch sie sich einigen unschönen Bezeichnungen ausgesetzt sehen.
Danach warf sie sich auf die Knie, betete und rief nach dem lieben Gott.
Für solche Fälle haben wir oben bereits erwähnten Code ausgemacht.
Mit einem so schnellen Erscheinen hatte sie wohl nicht gerechnet, war sie doch noch ziemlich verdutzt und liess in ihren Schilderungen die eine oder andere Kleinigkeit weg.
Fazit:
Erstens habe ich den Preis wieder auf das ursprüngliche Nivel angehoben und ihr, für den Fall, dass ihr das nicht zusagt, den sofortigen Rauswurf, jedoch ohne ihre Kinder, die ich nur allzugern aus ihrem Einflussbereich entfernt hätte, in Aussicht gestellt.
Zweitens lieben mich meine Angestellten (wieder)
Drittens: diese Welt ist irgendwie kaputt...kann mal einer die Bewohner auswechseln?

Sonntag, 3. Januar 2010

Das fängt ja gut an

Nachdem ich gestern Mittag aus einer Art komatösem Halbtraum erwacht bin - an dieser Stelle geht mein aufrichtiger Dank an meine spanischen Freunde, die, nett und hilfreich, wie sie nunmal sind, mich (heute) telefonisch aufklärten, dass man in Spanien vor dem Jahreswechsel zwar, da lag ich schon ganz richtig, Wein zu sich nimmt, es sich dabei aber um 12 Weintrauben, nicht -flaschen handelt, sass ich daheim, alleine auf meinem Sofa. Plötzlich überkam mich so ein unglaubliches Glücksgefühl. Sicher kennt das der eine oder andere von euch auch: alles ist wunderschön, man ist unheimlich relaxed und fühlt sich mit der Welt im Einklang.
Nein? Na gut, ich auch nicht, fand das aber 'ne klasse Einleitung.
Zum Erreichen eines solchen Zustandes müssten ein paar nicht ganz unwichtige Zweifel aus dem Weg geräumt werden.
Zunächst sei hier mal Trulla genannt: Ich frage mich ernsthaft, ob ein derart hinterfotziges Geschöpf sittlich-moralisch geeignet ist, die Mutter meines Kindes zu sein. Schaut euch doch bitte mal an, was ich hier geschrieben habe, ganz unten, letzter Satz. Da ich ja ein Mann bin, der nicht nur seinen Taten Worte folgen lässt, sondern auch den umgekehrten Fall eintreten lässt...nunja, was soll ich sagen - nee, was hab ich mich angestrengt, dabei war der Drops schon lange gelutscht. Kein Wort hat 'se gesagt, Miststück das.
Apropos Miststück: Luisa! Was in drei Teufels Namen fang ich mit Luisa an? Eine mögliche Lösung wäre ja, einen netten Wochenendausflug vortäuschend, sie an einer Autobahnraststätte auszusetzen Ich mein, bis das Kind kommt, ist es Sommer, sie wird also nicht erfrieren und irgendein notgeiler alter Sack wird sie schon aufgabeln.
Stichwort Auto: Ein prüfender Blick in die Garage verrät uns, dass ich berechtigte Chancen habe, bei der Wahl zum Idioten des Jahres einen der vorderen Plätze zu belegen. Das ist ein Zweisitzer, verdammt. Das würde mich nicht weiter stören, hätte ich einen Führerschein, der aber ist mir irgendwie verlustig gegangen. Ich glaub ja immer noch, dem netten Polizisten hat mein Bild darin so gefallen, dass er den für sich behalten hat. Gut, also hätte ich eine gültige Fahrerlaubnis, könnte Trulla ja nebenher laufen, jedenfalls so lange, bis sie wieder eine einigermassen akzeptable Figur hätte. aber so...
Probleme über Probleme, dabei ist das Blag grad mal ein paar Zentimeter gross.
Wie soll das erst später werden?