Samstag, 9. Mai 2009

Brief an den Verleger

Habe vorhin einen Brief an einen potentiellen Verleger geschrieben und da Geben seliger denn Nehmen ist, gebe ich euch hiermit die Möglichkeit, daran teilzuhaben und nehme anschliessend den Dank von Mary entgegen, denn sie war es, die mir Inspiration, Ansporn sowie Muse (Plural von Mus, siehe auch Pampelmus-Pampelmuse [Anm. d. Verfassers] ) war.

Sehr geehrter Herr Rowohlt,

im Folgenden schicke ich Ihnen ein kurzes Expóse, beim Exposierten handelt es sich um meinen neuesten Roman. Tisch soll er heissen und da werde ich auch nicht mit mir handeln lassen, da Sie mir sonst einen Mega-Wortwitz versauen. Vielleicht passt dieses ernste Thema ja eher in ihr Verlagsprogramm, meine bisher 5 heiteren Romane haben Sie ja mit dieser Begründung ablehnen lassen, wobei ich Ihnen nebenbei mal stecken möchte, dass ich in den entsprechenden Schreiben 6 Rechtschreib- und 3 Ausdrucksfehler gefunden habe.Nun denn, sei's drum. Ich schätze, mit meinem neuesten Werk werde ich Ihre Erwartungen voll und ganz erfüllen, behandelt mein Werk doch den Ost-Westkonflikt, die Liebe und die Perspektivlosigkeit der Jugend. Vielleicht sollte ich auch noch ein paar Kapitel Historie mit reinbringen, ist ja jetzt der Renner. Da bin ich für alles offen. Sodele:

Tisch
von Demian
Protagonistin ist die Mittzwanzigerin M. Melleu, nachfolgend M.M. genannt, nicht weil sie etwa mit der berümtesten Vertreterin dieser Namenskürzel Ähnlichkeit hätte, sondern weil ich ein ziemlich fauler Sack bin.
M.M. flieht bei einem Plattenseeurlaub in die westdeutsche Botschaft, wo man sie allerdings wieder wegschickt, da die Wessis ihre alten Kolonien schon vor -wir befinden uns im Jahre 2004- 15 Jahren zurückgekauft haben. Freudig überrascht ob dieser Botschaft (Beachten Sie bitte meinen ausgeprägten Hang zum Wortwitz und zur Doppeldeutigkeit, Herr Rowohlt)
begibt sich M.M. in eine süddeutsche Grosstadt, um irgendwas zu studieren und sich einen Mittleren Ring zuzulegen (Issen Bringer, oder, Herr Rowohlt? Ich mein - Mittlerer Ring. Ach, denn kannten Sie schon? Na ja.)
Die Haupthandlung spielt im Jahre 2009, was, falls Sie keinen Kalender zur Hand haben sollten, ziemlich genau jetzt ist.
M.M.'s bisher einziger Freund hat sich, nachdem M.M. ihm sämtliche Geheimnisse des Kapitalismus rausgekitzelt hat, nach Nord-Korea abgesetzt. Traurig beginnt M.M. ihre erfolglosen Bemühungen, adäquaten Ersatz zu finden, in ihrem Blog zu schildern.
Da sind zum Einen die 12jährigen Jungen, M.M. hat dreisterweise ihre Dusche genau vor ihren Lieblingsplatz, eine alten hohen Baum platziert. Da die Jungs jedoch immer flüchten, sobald sie zu duschen anfängt (was sie im übrigen fotografisch belegt), denkt sie sich eine ganz perfide Methode aus: sie beschmiert die Äste mit Leim, um die Bengel dort bis zur Geschlechtsreife halten zu können. Nun, der Plan schlägt fehl. M.M. sitzt traurig an ihrem Tisch und sinnt, vor sich ihren Laptop, über Abhilfe nach. Ein Mustermann muss her und dieser wird sogleich entworfen, das Bild ausgedruckt und sich damit auf die Pirsch gemacht- und siehe da: der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten; ein Jüngling kommt daher und wird von ihr ins Herz geschlossen. Leider setzt er sich schon sehr bald wieder ab, nicht ohne ihr vorher 4 Lebens-, 6 Haushalts- und 3 Berufsunfähigkeitsversicherungen verkauft zu haben. Und wieder ist M.M. allein, sie vergeht vor Schmerz, ihre romantische Ader will gelassen werden.
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Das ist, grob gesagt, das Grundgerüst;natürlich werden auch noch ein paar One-Night-Stands und Blow-Jobs drin vorkommen, jedoch in angemessenem literarischen Rahmen, wenn Sie verstehen, was ich meine, Herr Rowohlt.
Ihr Angebot schicken Sie bitte an Demian, Barcelona. Kommt schon an. Danke Herr Rowohlt.
Und wenn's ein Bestseller wird, gehn wir einen saufen. Ist versprochen.
Mit freundlichen Grüssen
Demian

14 Kommentare:

Mika hat gesagt…

Jetzt bin ich so hin und weg von dieser Manuskriptidee, dass ich total vergessen habe, was ich eigentlich schreiben wollte. Brilliant!
Also ich würds jetzt zwar nicht kaufen, aber ich ..öh... denke, vielleicht andere Leute. Die. Nichts besseres zu tun haben. Öhm. *patpat* Naja, macht ja nix. :)

PS: Wo bleibt eigentlich mein Nachruf, hä? *tzes*

Demian hat gesagt…

Du bist ja auch nicht Herr Rowohlt.
Oder? o0
Ohhh Scheisse, der Nachruf...sach mir ma, oder nein, besser, lass mir ma n püschologisches Gutachten zukommen, wanns günstig is. (Bei tänglosen Halbemos...na ja, du weisst schon)

Hijack hat gesagt…

*sniff*
War ja eh kla, ey.
Nich' ma' eima' kurz komm'wa drin vor im Roman 'Tisch'.
Da liest ma hier treu mit, treibt die Kommentare-Anzahl bombastisch in die Höhe und wat is? Nich ma ne Miiiiini-Fitzel-Küchen-Rolle. (<-- Achtunkkk, Wortwizz!).

Auch Du, mein Sohn Brutus..!


(;p)

Mika hat gesagt…

Ach, nen Nachruf kannste immer verfassen - schlagen tu ich dich dann später sowieso dafür, also keine Angst. :D

Wenn ich grad meis drauf bin lach ichn paar Tage später, merkt ja auch keine Sau. *pff*

Demian hat gesagt…

Tscha Revo, du liegst, wie so oft, mal wieder falsch.
Auf meiner demnächst startenden Lesereise, die mich zuerst nach Kurtown führt, werde ich ausgiebig aus einem eigens dir gewidmeten und sogar von dir handelnden Kapitel vorlesen.
Eigentlich wollt ich auch eins Mika widmen, aber ob der obigen Aussage bin ich doch arg ins Schlottern gekommen und werd PB wohl absagen.
Dumm gelaufen!

Blossom hat gesagt…

Mir ist schleierhaft wie Herr Rowohlt die bisherigen Manuskripte ablehnen konnte; ist Tisch doch offensichtlich das Werk eines literarischen Genies.
ICH würde kaufen. *schwaller*
Freue mich schon auf den selbst verfassten Klappentext. :)

Demian hat gesagt…

Hier- alle ma herkucken: was steht da? Hmmm? "Literarisches Genie" steht da, jawoll. Eine hats gerafft und mein wahres Potential erkannt^^
Öh, Klappentext? Selbst verfassen? Isch?
Sowatt mach ich nur für Kohle und der Herr Rowohlt soll ja man sowatt von geizich sein...

Blossom hat gesagt…

Na ja, ich hab' mal läuten hören, dass der Klappentext ganz wichtig für das Meisterwerk ist und potentielle Leser zum Kauf anregt. Und dann ist mir noch zu Ohren gekommen, dass die Künstler den häufig selbst schreiben. *liebenswürdig dreinschau*

Demian hat gesagt…

Echt gezz???
ÄH, ich bin dann ma wech, Klappertext klappern^^

Blossom hat gesagt…

Na ja... also... eigentlich... *kleinlaut*... hab' ich nur mal einen Artikel gelesen, in dem ein Künstler schrieb wie schwer es für ihn war, seinen eigenen Text zu schreiben und so... also... für die Klappe. :)

Demian hat gesagt…

Echt gezz? *schluck* Aber nu habbich schon...ich mein...das war gezz fürn Arsch? 8(

Blossom hat gesagt…

Nee... du kannst es bloggen. Und es macht sich bestimmt auch gut in Herrn Rowohlts Augen. :)

Demian hat gesagt…

Hömma, datt kann ich doch gezz nich bloggen - stell dir mal den Hype vor, der dann ausbricht. Ich seh datt schon vor mir:Kilometerlange Schlangen vor Stilke und Hugendubel, Menschen campieren wochenlang vor der Buchabteilung beim Karstadt...und ich habe "Tisch" noch nichma geschrieben^^

Blossom hat gesagt…

Hm... du hast recht. Da hab' ich wohl nicht nachgedacht. Ich bin einfach zu schnell zu begeistern. :D